Spieletest: ONE PIECE ODYSSEY DELUXE EDITION NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
27. Juli 2024

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Anime Flair
Große bunte Welt
Neue Geschichte
Schöner Fanservice
Negativ:
Repetitives Gameplay
Viel Backtracking
Wenig Innovation

Zwar reden wir bei One Piece Odyssey über ein neues Spiel auf der Switch, auf anderen Plattformen ist es allerdings schon vor über einem Jahr erschienen. So sind einem eventuell bereits Kommentare wie „Das beste One Piece Spiel das es gibt“ begegnet. Nun ist der Anime sehr erfolgreich und, ob man nur Fan ist oder nicht, man kann ihm wohl kaum mangelnde Qualität vorwerfen. Bei den Videospiel-Adaptionen sieht es allerdings sehr durchwachsen aus. So stellt sich die Frage: Was heißt es denn überhaupt, dass Odyssey „das beste One Piece Spiel“ ist, wenn es viel Mittelmaß zum Vergleich gibt? Die Antwort liefert euch unser Nintendo Switch Testbericht!

Eine brandneue Geschichte

Odyssey wirbt mit einer, extra für dieses Spiel geschriebenen, frischen Geschichte. Die Strohhut-Piraten bruchlanden auf der Insel Warford, auf der ein mysteriöses Licht bis in den Himmel scheint. Ihr Schiff ist stark beschädigt und einige Piraten wurden von der Gruppe getrennt. Indessen heißt es die Gruppe wieder zusammenbringen und den Kahn wieder flott machen. Doch was wäre ein JRPG, wenn es so einfach wäre. Ein Mysteriöses Mädchen namens Lim raubt ihnen Ihre Fähigkeiten und jetzt geht es darum, dies zurückzuerlangen und das Geheimnis der Insel zu ergründen. Lim ist dabei einer von 2 neuen Charakteren, die extra für diese neue Episode erschaffen wurden. Wer jetzt aber denkt „endlich mal eine Anime-Umsetzung die nicht nur die bekannten Geschichten erzählt“, der wird schnell feststellen das dies nur die halbe Wahrheit ist. Neben der Insel Warford werdet Ihr einige Zeit in „Erinnerungen“ Verbringen, da dort einige Fähigkeiten verborgen sind. So durchlebt Ihr bestimmte Situation aus der großen Geschichte von One Piece mit leichten Abweichungen. Erinnerungen sind eben nicht immer akkurat.

Für Neulinge auf der „Grand Line“ ist das eine gute Möglichkeiten einiges aufzuholen, für Fans eben die Begegnung mit den geliebten Charakteren der Vergangenheit. Man kann es aber auch als Wiederverwerten derselben alten Geschichten sehen, wenn man etwas kritischer sein möchte. Nicht jeder wird sich bei dem Versprechen einer neuen Geschichte über diese Herangehensweise freuen. Auch ist das plötzliche Hineinwerfen in den Crash auf der Insel gerade für One Piece-Einsteiger ohne weiteren Kontext eher verwirrend.

Verkloppen wir Monster und Marine

Aufgewacht auf der Insel kann man sich dort in großen Arealen frei bewegen, findet mit Lupen versehene Punkte, die untersucht werden können und kann mit anderen Charakteren sprechen, um Informationen zu erhalten. Wenn ihr dann die Insel erkunden wollt, gibt es anfangs leider einen kleinen Dämpfer. Wollt Ihr einen Weg nehmen, den das Spiel zu diesem Zeitpunkt noch nicht für euch vorgesehen hat, so gibt es eine Zwischensequenz, die euch auffordert den gewünschten Weg zu gehen. Das ist aus Sicht der Charaktere zwar nachvollziehbar, fühlt sich aber nach Bevormundung an. Sowas wurde in anderen Spielen bereits wesentlich subtiler gelöst. Auch im späteren Verlauf gibt es solche Momente, aber nicht unangenehm häufig. Die Zwischensequenzen sind sonst sehr schön inszeniert und spiegeln die bekannten Charaktere der Serie gut wider. Bedauerlicherweise ist die Sprachausgabe nur in Japanisch. Einige Anime-Fans wird dies freuen, Lesemuffel wären aber sicher froh darüber zumindest eine englische Synchronisation zu bekommen, wenn schon keine deutsche. Aber kommen wir zum Kernelement.

Was wäre One Piece ohne spektakuläre Kämpfe. Diese beginnt ihr, indem ihr in Gegner hineinlauft. Einen spektakulären Ladebildschirm später findet ihr euch in einem rundenbasierten Kampf wieder, bei dem das Zusammentreffen mit dem Gegner über vor und Nachteile entscheidet. Erwischt Ihr den Rücken des Gegners habt ihr in der ersten Runde eine erhöhte Chance auf kritische Treffer. Aber Vorsicht, das gilt auch für die Gegner. Für die Kämpfe könnt Ihr 4 der Charaktere auswählen, die dann gegen die Gegner antreten. Ihr könnt aber auch ohne Verlust einer Aktion eure Kämpfer austauschen, sollte das klassische Schere-Stein-Papier-Prinzip dies erfordern. Jeder Charakter hat verschieden Attacken, die im Verlauf aufgelevelt werden können, kann Gegenstände einsetzen oder auch besonders starke Team-Aktion mit bestimmten Verbündeten ausführen. Diese lernt Ihr aber erst, wenn ihr entsprechende Aufgaben erfüllt habt. Die Tatsache das man aus taktischer Einstellung, für die Verteilung auf Gegner und Areale im Kampf wählen kann, bringt eine gewisse Tiefe ins Spiel, ohne zu komplex zu werden. Am Ende findet ihr in diesem Spiel gewohnte JRPG-Kost, die gut spielbar ist und mit seinen rundenbasierten Kämpfen, levelnden Charakteren und Ausrüstungsgegenständen zum Verbessern der Werte keine Fehler macht, aber auch nichts Innovatives bietet.

Eine Insel mit schönem Ausblick auf‘s Meer

Technisch hat sich das Warten auf eine Switch-Version gelohnt. Die Strohhut-Piraten sehen sehr gut aus und auch die Areale wirken liebevoll gestaltet. Das Spiel bietet genau die Atmosphäre die Fans der Serie aus den Animes und Mangas kennen und flüssig läuft das Ganze auch. Genauso passend ist auch die musikalische Untermalung. Lediglich das Aussehen der NPCs wiederholt sich ein wenig zu oft, da dürfte es gerne etwas mehr sein, aber das stört das Spielgefühl nur am Ende ein wenig.

Das beste One Piece Spiel?

Sicherlich gehört Odyssey zum Besten, was die Serie an Videospielen zu bieten hat, das heißt aber, nicht dass es frei von Schwächen ist. Eine Portion Toleranz für Backtracking ist vonnöten, um das Spiel vollständig genießen zu können. Wenn das Questziel den Spieler wieder genau dahin zurückschickt, wo man gerade eben hergekommen ist und man zu dem Zeitpunkt bereits weiß, dass man danach denselben Weg erneut laufen wird, kann man schon mal genervt durchatmen. Außerdem mangelt es etwas an Abwechslung. Für gewöhnlich benötigt man für jede Haupt- oder Nebenquest einen Gegenstand, den es zu sammeln gilt oder man muss jemanden verprügeln. Das kann schon eintönig werden. Sehr schön ist, dass man für die verschiedenen Charaktere unterschiedliche Outfits aus den verschiedenen Staffeln der Serie zur Verfügung hat. Leider greifen diese dann aber nicht in den Zwischensequenzen, das ist sehr schade. So ist das „Beste One Piece Spiel“ unter dem Strich ein solides JRPG.

Fazit

Noch nie hat der so viel Spaß gemacht mit den Strohhut -Piraten unterwegs zu sein. Dennoch hat das Spiel ein paar Genre-bekannte Schwächen. Für Fans wird hier einiges geboten und die „Erinnerungen“ könnten ein guter Einstieg für Neulinge sein. Am Ende ist One Piece Odyssey ein solides JRPG, das Freude bringen kann, wenn man mit Backtracking und dem kampflastigen Gameplay zurechtkommt.

Grafik
8
Sound
7.5
Gesamt
7.5

verfasst von „Marcel“

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Vielen Dank an die Firma Bandai Namco Entertainment für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 08.August.2024 - 12:27 Uhr