Spieletest: Nintendo World Championships: NES Edition NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
18. Juli 2024

USK 6 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-8

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
156 kleinteilige, aber super-spaßige Aufgaben
diverse Icons und Abzeichen zum Sammeln
wechselnde Online-Kämpfe und Ranglisten-Challenges
Spieleberater-Anzeigen und feine 90er Sounds
Negativ:
Lokaler Mehrspieler-Modus konfigurationsarm
einzelne Aufgaben mit Lags und Verzerrungen

Als im September 1986 das Nintendo Entertainment System, kurz NES, in Europa herausgebracht wurde, waren auch die deutschen Spieler begeistert, denn Nintendo versprach sensationelle Spiele mit unbekanntem Spielspaß ins heimische Wohn- bzw. Kinderzimmer zu bringen. So folgten neben einer wachsenden Fanbase auch die ersten Nintendo Turniere, die in den 90er Jahren ihren Höhepunkt feierten. Als Hommage an diese wunderbare Epoche des Gamings gibt es nun die Nintendo World Championships: NES Edition für die Nintendo Switch zum wieder- bzw. nacherleben.

Wir haben die 13 enthaltenen NES Klassiker für euch auf Herz und Nieren durchgetestet und verraten euch, ob sich der Griff zur 29,99€ bepreisten Nostalgie-Sammlung für Highscore-Jäger lohnt.

Das Line-up

In Nintendo World Championships: NES Edition werdet ihr insgesamt 156 Mini-Spiele, sogenannte Aufgaben aus folgenden 13 Spielen angehen können:

• Donkey Kong • Super Mario Bros. 1,2,3 • Super Mario Bros. The Lost Levels • Metroid • The Legend of Zelda • Zelda II – The Adventure of Link • Kid Icarus • Excitebike • Balloon Fight • Kirby’s Adventure • Ice Climber

Die Aufgaben sind so kleinteilig geschnitten, dass sie meist in wenigen Sekunden erledigt werden können, was einerseits auch die einfachste Aufgabe, wie das Sammeln von mehreren Münzen durch Mario oder das Aktivieren eines Pilzes, zu einer wahren Challenge macht. Andererseits könnt ihr schnell und nahtlos in den nächsten Versuch gehen, was die Suchtspirale nur vergrößert. Meistert ihr Aufgaben erfolgreich oder verbessert euren Highscore, gibt es Münzen, die ihr wiederum für das erstmalige Aktivieren aller Aufgaben einsetzen könnt oder für die Freischaltung neuer Spielersymbole.

Die Modi

Bevor das Spiel losgeht, müsst ihr eurer Profil konfigurieren und dürft z.B. angeben, ob ihr zur Generation NES oder Gameboy gehört, welcher Titel der NES Reihe euer Liebling ist und natürlich einen nostalgisch-pixeliges Profil-Icon auswählen, welches bei uns direkt Kirby geworden ist.

Danach sollt ihr euch entscheiden, ob ihr im Einzel- oder Mehrspieler spielen wollt. Dabei sei schon einmal verraten, dass der Einzelspieler deutlich umfangreicher ist und entsprechend die meiste eurer Zeit in Anspruch nehmen wird.

Im Speedrun-Modus, dem Herzstück des Spiels, werdet ihr die 13 Spiele entdecken können, die mit unterschiedlichen Aufgaben auf euch warten, abhängig vom Schwierigkeitsgrad „Normal“, „Schwer“, „Meister“ und „Legende“ werdet ihr wenige Sekunden bis über eine Minute zum Abschluss der Aufgabe benötigen, teilweise aber auch etliche Neustarts. Besonders charmant ist, dass bei den Legende-Herausforderungen eine Anzeige als „Spieleberater“ vorhanden ist. In feinstem 90er-Nintendo-Magazin-Print-Look bekommt ihr so Tipps, wie die schwersten Herausforderungen gut gemeistert werden können.

Stellt ihr euch gut an, könnt ich die begehrte S-Wertung erhalten, dafür müsst ihr aber in Windeseile die Aufgaben lösen und meist herausfinden, wie ihr schneller zum Ziel kommen könnt, entweder durch sprinten oder eine gewisse Reihenfolge beim Besiegen von Gegnern oder dem Einsammeln von Luftballons. Ihr könnt A++, A+, A, B++, B+, B und C erreichen, auch wenn leider nicht im Menü einer Aufgabe definiert wird, ab welcher Zeit welche Wertung verliehen wird.

Im Modus der „Weltmeisterschaft“ könnt ihr wöchentlich in fünf zufälligen Aufgaben, die in den Schwierigkeiten variieren, einen Highscore aufstellen und euch in der weltweiten und auch Geburtsjahr-bezogenen Rangliste messen, dabei lassen sich sogar die Replays der jeweils letzten Weltmeisterschaftsrunde anschauen, sodass ihr die Gewinnerzeiten und -strategien nachvollziehen könnt.

Im Modus „Überleben“ tretet ihr entweder in der Silber- oder Goldliga gegen 7 andere Spieler und ihre Geist-Daten an. Auf diesem Wege müsst ihr in drei Runden in wechselnden Aufgaben eure Gegner ausstechen. In Runde 1 kommen vier Spieler weiter, in Runde 2 dann nur noch 2, sodass das Finale zwischen euch und einem Konkurrenten-Geist ausgetragen werden muss. Seid ihr erfolgreich, gibt es erstmals eine Trophäe für eure Abzeichen-Sammlung und die Statistik wird angepasst. Die außerdem existierende Goldliga funktioniert analog, stellt aber tendenziell auf schwerere Aufgaben ab.

Habt ihr genug Herausforderungen erlebt und wollt eine Verschnaufpause, dann dürft ihr in den unzähligen Icons der „Spielersymbole“ stöbern. Hier könnt ihr euch prestige-trächtige Charakter-Symbole der 13 Spiele für Münzen freischalten und diese in eurem Profil anzeigen lassen, dass in euren Durchläufen, dem Multiplayer und auch Online-Spielen angezeigt wird.

Die Abzeichensammlung ist design-technisch im Stile der gebotenen NES-Titel gehalten und wird z.B. dann ergänzt, wenn ihr mindestens den A-Rang für eine Aufgabe erreicht habt. Natürlich gibt es aber auch übergreifende Abzeichen, etwa für das erfolgreiche Absolvieren von 500 Aufgaben, was bei uns nach ca. 2,5-3 Spielstunden der Fall war. Insgesamt könnt ihr 183 Abzeichen einheimsen.

Im Mehrspielermodus ist euere Wahlfreiheit leider deutlich eingeschränkter. Ihr könnt festlegen, ob ihr in einer Gruppe von 2 bis zu 8 Spielern lokal spielen wollt. Danach wartet eine vorgefertigte Liste von Aufgaben auf euch, die Schwierigkeits-rein sortiert sind. Das heißt, ihr könnt 3 Normale, Schwere oder Legendäre Aufgaben lösen, aber nicht auf eine Mischung von unterschiedlich schweren Aufgaben zugreifen oder diese konfigurieren. Wer also zumindest – und für uns nachvollziehbar – eine Auswahl von 10 oder 20 Minispielen, ähnlich zu Mario Party, erwartet hätte, wird hier in Marios Röhre gucken, denn das gibt es aktuell nicht.

Die Alternative dazu ist, dass ihr jede Aufgabe einzeln auswählt, spielt und dann die nächste Aufgabe aussucht. Das Problem dabei ist jedoch der Faktor Zeit. Denn selbst wenn die Auswahl und das Laden der nächsten Aufgabe zügig von statten gehen, ist der Ablauf selbst nicht sinnvoll, wenn die eigentliche Aufgabe, die in der Party-Gruppe bewältigt werden soll, nach wenigen Sekunden erledigt ist. Hier wäre ein Shuffle Mode, mehr Einstellbarkeit oder ein Mix an Schwierigkeiten ein großes Plus gewesen.

Sound, Qualität und Performance

Wir haben es bereits an verschiedenen Stellen anklingen lassen, die Nintendo World Championships: NES Edition ist ein pures Nostalgie-Erlebnis. Umso erfreulicher ist es, dass Nintendo dem Spiel vom Design den passenden 90er Jahre Flair verpasst hat, ohne bei der Performance ebenso eingestaubt zu bleiben. Leider gilt das nicht für die Spielqualität mancher Titel und Aufgaben. Wir haben in so manchen Aufgaben bei unseren sekunden-schnellen Challenges Mikrolags erlebt oder verzerrte Bildschirme der Pixel- und Polygon-Welten. Insofern ist festzuhalten, dass die Emulation der NES Titel nicht immer gleichermaßen hochwertig gewährleistet ist.

Was hingegen ein wahres Vergnügen ist, ist die Soundkulisse, die vor 90er Jahre Beats und Sounds nur so strotzt. Ihr werdet euch sofort in die Zeit zurückversetzt fühlen, wenn ihr sie denn erlebt habt oder sie als eine offenbar liebenswerte neu kennenlernen. Die fancy Optik spielt natürlich mit hinein.

Was nicht optimal gelöst wurde ist die Platzierung eures Spielscreens. Ihr bekommt bei jeder Aufgabe zwei Felder dargestellt, im rechten wird euer aktueller Highscore in Dauerschleife abgespult, damit ihr eure bisherigen Strategien und Manöver im Blick behalten könnt, im linken Screen läuft der aktuelle Versuch. Ab und zu war das etwas verzerrte Blicken auf den Switch-Bildschirm doch mühsam, was sich am Fernseher im Docked-Modus reduzieren lässt. Grundsätzlich toll ist die Idee aber, euch immer wieder zu motivieren, euren Spieldurchlauf zu optimieren. Auch die Sichtbarkeit eures Screens im „Überleben-Modus“ ist mit einer lediglich grünen-Umrandung nicht so sichtbar, wie es hätte sein können, wenn ihr schnell in die nächste Runde rutscht, um eine kurzweilige Aufgabe zu meistern. Denn anders als in euren individuellen Speedruns ist im Überleben-Modus die Platzierung eures Screens zufällig.

Abgesehen davon läuft dieser Budget-Challenge Titel aber wirklich sauber und einwandfrei, auch wenn nicht jeder Input technisch so gut verarbeitet wird – z.B. bei Ice Climber. Wir haben dennoch keine Abstürze erlebt und die erwähnten Neustarts sind ohne jegliche Verzögerung gegeben. Genau so muss es sein, wenn man eine Aufgabe für einen S-Rang in 1,49 Sekunden erledigen soll und dafür gut und gerne 30 Versuche investiert.

Fazit

Nintendo World Championships: NES Edition ist eine sensationelle Highscore-Collection. Ihr werdet 13 abwechslungsreiche Klassiker der NES Geschichte erleben und in teils sekunden-schnellen Aufgaben nach eurem absoluten Bestwert und dem S-Rang jagen. Dabei gestalten sich die Interfaces flüssig, die Designs wunderschön mit 90er-Jahre Retro-Charme und die Soundeffekte sind Spielehallen-würdig. Einzig dem 2-8 Personen Mehrspieler-Modus mangelt es an Konfigurierbarkeit, damit eure NES-Challenge-Party genau die richtige Anzahl an unterschiedlich schwierigen Aufgaben bekommt, um den heimischen Nintendo World Champion auf der Nintendo Switch zu küren.

Grafik
7.5
Sound
8.5
Multiplayer
6.5
Gesamt
7.5

verfasst von „ Maik“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Ber
Letzte Aktualisierung: 31.Juli.2024 - 10:33 Uhr