Spieletest: Nier:Automata The End of YoRHa Edition NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
6. Oktober 2022

USK 16 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
geniale Erzählweise mit div. Endings
Charaktertiefe der Androiden
Genre-Mix im jRPG
toller Sound
Negativ:
kleinere Texturhürden
Framerate Drops
fehlen der automat. Speicherung

Bereits 2017 durften Playstation 4 und Xbox 360 Spieler in den Genuss des Erzählerlebnisses von Nier:Automata, aus der Schmiede des Drakengard-Schöpfer Yoko Taro kommen. Ob das Portierungsstudio Virtuos ganze Arbeit geleistet hat und was ihr überhaupt von Nier:Automata The End of YoRHa Edition erwarten dürft, lest ihr in diesem Test.

Menschen gegen Aliens

Die Erde ist längst zu einem düsteren Ort geworden, an dem die Menschheit, nahe der Ausrottung durch die Aliens, auf den Mond geflohen ist. Da sie den geliebten Heimatplaneten natürlich nicht aufgeben wollen, entwickelten sie eine Androiden-Armee, um den Kampf gegen Außerirdische fortzuführen und parallel lebenswichtige Ressourcen von der Erde auf den Mond zu befördern.

Die Geschichte, die ihr dabei erlebt, verfolgt ihr aus der Sicht von 2B, eurer weiblichen Protagonistin und Androidin und dem Aufklärungs-Androiden 9S, der mit wesentlich weniger Kampfraffinesse zur Sache geht, dafür aber Talente wie Hacking besitzt, davon aber später mehr.

Ihr führt also den erbitterten Kampf für die Menschheit und erlebt dabei, vor allem in den ersten Spielstunden, eine Menge unterschiedlicher Antagonisten. Besonders erwähnenswert sind hier die Bosse, die nicht nur vielseitig und kreativ gestaltet sind, sondern euch mächtig ins Schwitzen bringen werden, besonders wenn ihr euch für einen der höheren Schwierigkeitsgrade entscheidet. Über die Reise hinweg werdet ihr auf zahlreiche Riesenkampfroboter stoßen, denen ihr so manche Schaltkreise durchtrennen müsst, ehe sie euch mit brachialer Wucht das androide Leben aushauchen können.

Was wäre, wenn …

Bemerkenswert an der Geschichte von Nier:Automata ist es, dass ihr euch im Spielverlauf Fragen stellen werdet, die für die Protagonisten ebenso relevant sind, weshalb sie sie selbst klug aufgreifen und verfolgen. Generell geht hier einiges über den narrativen Weg. Denn Nier:Automata will kein jRPG sein, welches einmal durchgespielt und mit etlichen Spielstunden auf dem Buckel hinter jeder Haupt- und Nebenquest erledigt stehen hat. Nein, ihr müsst das Spiel erleben und durchdringen, so wie es euch packen wird, wenn ihr euch ernstlich darauf einlasst. Wenn ihr euch ungeschickt anstellt, so wie es uns im Test ergangen ist, werdet ihr schon in der Introsequenz lernen, was das heißt. Das Spiel bietet euch nämlich etliche, zu enthüllende Spielenden an. Über 20 an der Zahl sind es, weshalb diese hier charmant alphabetisch durchnummeriert werden. Wann immer es zu eurem Ableben kommt, werdet ihr zwar in einer neuen Androiden-Hülle zum Leben erweckt, habt aber auch das Spiel neu zu beginnen. Der Clou an der Sache ist jedoch, dass ihr mit jedem Spielanfang mehr Aufträge, Sequenzen, Charakterbegegnungen oder Perspektiven vergangener Spielmomente erhaltet. Auf diese Weise fühlt sich auch der fünfte Durchgang frisch statt ermüdend an. Dazu kommt aber auch, dass ihr im Verlauf des Spiels an sogenannten Terminals euren Spielstand speichern und später auch Schnellreisen aktivieren könnt. Dadurch werden erneute Spieldurchläufe verdichtet. Nachteil an der Sache ist, dass die Terminals zum Speichern gefunden werden müssen – Autosave: Error! Schafft ihr es, bei Soulslikes hunderte Male gesehen, nicht vor dem zweiten Ableben zum Todesort eurer Charakterin, so werden alle bis dahin gesammelten Items gelöscht. Welche das sein können und welchen Charme sie bieten, erfahren wir euch natürlich auch.

Gameplay, Kampfsystem, Chips

Beim Gameplay dürft ihr euch regelmäßig zwischen zwei Sets entscheiden, die ihr gleichzeitig führen könnt. Dabei sorgte eine davon für einen mächtigeren Spezialangriff, die andere setzt schnelle Treffer. Zusätzlich lassen sich Waffen aufleveln und erzählen eine eigene Geschichte, die es zu vervollständigen gilt. Darüber hinaus begleitet euch ein Android-Roboter, ein sogenannter Pod, der neben euch herfliegt und automatisch Projektile auf eure Gegner schießt, als gäbe es keine Ladehemmung. Eure Waffen und auch den Pod könnt ihr mit der Zeit mit nützlichen Erweiterungen verbessern. Mit der Zeit dürft ihr euch auch teure Chips kaufen, die eure Androidin verbessern. Alternativ ist das Finden bzw. Mitnehmen von besiegten Gegnern die etwas sparsamere Option. Die Verbesserungen der Chips können in den Bereichen Angriff, Verteidigung, Unterstützung oder Hacking greifen. Verschmelzen kann man sie aber gegen Ingame-Währung auch, damit weniger Chip-Slots genutzt werden, da ja jede technische Maschine bekanntermaßen einen begrenzten Speicher hat und 2B wohl nicht über einen Cloud-Save verfügt.

Generell erwartet euch brachiale Action. Nicht umsonst hat Square Enix PlatinumGames mit an Bord geholt. Was Nahkampf und geniale Animationen angeht, kommt hier also niemand zu kurz.

Kamera & Performance

Schon früh im Spiel werdet ihr merken, dass die Entwickler mit Genres und Perspektiven spielen. Mal habt ihr einen Twin-Stick-Shooter vor euch, wenn es ans Hacking geht, dann gibt es eine Flugzeug-Sequenz, eine Bullet-Hell-Passage oder Sidescrolling, Top-Down oder 3rd Person. Das ist nicht nur super abwechslungsreich, sondern bietet vor allem spielerisch immer wieder aufregende Veränderung.

Technisch mag Nier:Automata nicht immer eine Augenweide sein. Was 2017 schon nicht zu 1080p reichte, sorgt nun auf der Switch für eine Spitze bei 720p. Entsprechend könnt ihr euch auch auf nicht mehr als 30 Bilder pro Sekunde einstellen, obwohl diese nicht immer gehalten werden können, wenn es zur Sache geht. Bei unseren Testsessions haben wir die Handheld-Einsätze daher für visuell hübscher einsortiert, dafür sind die Vorteile des Switch Pro Controllers und des großen Bildes natürlich ein anderes Argument dagegen!

Texturtechnisch hat man nicht alles aus dem Hut gezogen, was die Switch hergeben würde. Das passt aber in diesem Fall sehr gut, da braun, grau und vereinzelt grün eher zu einer etwas dystopischen Welt gehören, wenn es Androids gegen Aliens heißt. Dennoch sind uns einzelne Texturfehler, Pop-Ins, Unschärfen und Kantenflimmern aufgefallen. Alles im Zuge des riesigen Narratives des Spiels kein Beinbruch.

Eindringlicher Soundtrack

Beim Sound wird euch passend zur Variation des Spiels ebenso viel geboten. Von ruhigen Klängen, die mit dem Bewusstsein und der nahezu menschlichen Emotionalität der Androiden einhergehen, bis zu hitzigen Stücken in bedrohlichen Kämpfen, alles ist dabei. Dabei sind die Stücke allesamt liebevoll orchestriert und nutzen eine Bandbreite an Instrumenten und Soundeffekten, einschließlich Chören, Vocals etc. Insgesamt fühlten wir uns durch das Spiel hinweg durch die Melodien wunderbar begleitet. Wer hier neugierig ist, kann allein bei Youtube die gesamte Soundtrackbibliothek durchhören.

Fazit

Nier:Automata The End of YoRHa Edition ist eine gelungene Portierung des 2017er Hits. Ihr dürft euch auf eine bemerkenswerte Erzählung mit etlichen Enden, einem Genre-Mix im Spiel, herausragenden Kameraperspektiven und Mini-Games und grandiose Gameplay-Action mit tollen Soundtracks freuen. Zusätzlich erhaltet ihr alle bisherigen DLCs kostenlos, was weitere Herausforderungen und Skins mit sich bringt. Einzig die Grafik- und Performance-Schraube wackelt hier und da, in Anbetracht des Spielerlebnisses können wir dies aber nicht überbewerten.

Grafik
8
Sound
9
Gesamt
8.5

verfasst von „Maik“

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Vielen Dank an die Firma SQAURE ENIX für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 19.Oktober.2022 - 17:25 Uhr