Spieletest: NES Classics: Pac-Man GBA

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Juli 2004

USK 0 unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: 3 Meinungen

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Specials: Spiel Nr.6 der NES-Classics-Serie

Plus / Minus

Positiv:
Nostalgie-Faktor
immer noch süchtig machend
Negativ:
extrem minimalistische Grafik
nur ein Labyrinth
zu teuer

Er ist einer der ältesten und bekanntesten Videospielcharaktere der Welt. Und nein, ich rede jetzt nicht von Super Mario. Einige Parallelen zum dicken Klempner lassen sich allerdings schon erkennen. Wie Mario feierte auch der Held, von dem ich spreche, seine Geburt auf einem Spielhallenautomaten und war dort immens erfolgreich. Wie Mario treibt auch er noch heute auf den aktuellen Konsolen sein Unwesen. Und so wie Mario das Maskottchen von Nintendo ist, ist er das Aushängeschild der Firma Namco. Spätestens jetzt ist klar, von wem ich spreche: Pac-Man. Dank Nintendos Classics-Serie für den GBA haben wir die Möglichkeit, seinen legendären NES-Auftritt noch mal zu erleben. Ob das Spiel auch noch in der heutigen Zeit fesseln kann, habe ich versucht heraus zu finden.

Das Spielprinzip von Pac-Man ist simpel. So simpel, dass sogar Videospiel-Laien nach kürzester Zeit heraus gefunden haben, wie der Hase läuft. Oder besser gesagt: die gelbe Pizza, bei der schon ein Stück fehlt. Denn genauso sieht euer Held nämlich aus. Der Erzählung nach soll dem Designer Toru Iwatani die Idee tatsächlich während des Pizzaessens gekommen sein. Was wäre wohl aus Pac-Man geworden, wenn Iwatani an jenem Tag statt Pizza Hühnchen-Chop-Suey mit gebratenen Reis gespeist hätte? Aber diese Überlegungen würden jetzt wohl zu weit führen.

Zurück zum Spiel: Euer Ziel ist es, das "Pizza-Face" durch ein Labyrinth zu steuern und dabei die herumliegenden, gelben Kügelchen aufzufressen. Dies wäre im Grunde ziemlich einfach, wären da nicht Blinky, Pinky, Inky und Clyde. Diese vier kleinen Geister lauern in einem Raum in der Mitte des Labyrinths und machen von dort aus Jagd auf Pac-Man. Nun heißt es für euch die Kügelchen schnell einzusammeln und dabei nicht von den Geistern erwischt zu werden - eine oft ziemlich knifflige Aufgabe. Der Gerechtigkeit halber sind aber auch vier große Pillen im Irrgarten verteilt. Diese machen den Gejagten für kurze Zeit zum Jäger. Jetzt fangen die Gespenster an zu blinken und fliehen vor euch, was euch die Chance gibt, sie zu verfolgen und erbarmungslos aufzufressen. Leider bleiben sie dadurch nicht für immer tot. Ihre Augen (!) wandern nämlich zurück zum zentralen Raum, wo sie sich erholen und wieder auf Pac-Man los gehen.
Habt ihr euch alle Kugeln einverleibt, ist das Level zu Ende und ihr kommt in ein neues Labyrinth, wo die Sache von vorne losgeht. Wobei "neu" maßlos übertrieben ist, denn die Welt ist leider immer die gleiche. Der einzige Unterschied zum vorherigen Level ist, dass die Geister immer schneller werden und die Wirkzeit der großen Pillen immer kürzer. So werdet ihr irgendwann all eure Extraleben verloren haben und den "Game Over"-Bildschirm sehen, der euch zwingt wieder vom ersten Level zu beginnen.

Was ist dann das Ziel des Ganzen, fragt ihr euch? Nun, wie bei vielen anderen Klassikern geht es auch bei Pac-Man um die Highscore-Jagd. Für alles, das unser Held frisst, gibt es nämlich Punkte. Für Pillen nur relativ wenig, für Früchte, die in regelmäßigen Abständen im Labyrinth auftauchen, schon mehr und für Geister relativ viel, vor allem dann, wenn man mehrere Gespenster während einer Superpillen-Wirkzeit verputzt. Habt ihr einen neuen Spitzenwert erreicht, wird dieser immer im Hauptmenü und auch während des Spielens angezeigt. Und im Gegensatz zum NES-Original bleibt der Punktestand auch nach dem Ausschalten der Konsole noch erhalten, da Nintendo dem Spiel einen Modulspeicher beschert hat.
Und das war's dann auch schon. Spielmodi gibt es keine, ihr könnt lediglich im Hauptmenü zwischen "1 Player" und "2 Player" wählen. Der Zweispielermodus wird dabei alternierend gespielt, so dass nicht einmal ein Link-Kabel vorhanden sein muss, da man den GBA, wenn man fertig ist, einfach an seinen Kollegen weiter reichen kann.

Technisch gesehen ist das Spiel selbst für die damalige Zeit gesehen sehr minimalistisch. Die spartanische Grafik kommt mit acht Farben und ohne jegliche Effekte aus, dafür ist der Gamespeed in Ordnung. Auch der Sound ist mehr als mager. Außer ein paar blechernen Soundeffekten und dem Gedudel der bekannten Startmelodie gibt es akustisch wenig zu vernehmen.

Nun die alles entscheidende Frage: Kann ein Spiel, das im Grunde nur einen Level hat und technisch dem Spieler auch nichts bieten kann, wirklich Spaß machen? Die paradoxe Antwort ist "Ja!". Schon kurze Zeit nach dem Einlegen des GBA-Moduls hat mich das Pac-Man-Fieber wieder gepackt und ich konnte gar nicht mehr aufhören, nach immer höheren Highscores zu eifern. Dies gilt aber wohl nur für die älteren Semester unter den Zockern. Denn alle, welche die 8-Bit-Zeit nicht mehr miterlebt haben, werden sich beim Anblick der NES-Classics-Reihe wohl nur verwirrt den Kopf kratzen und fragen, was das Ganze eigentlich soll.
Eine Kaufempfehlung will ich lieber nicht aussprechen. Ob man die € 20 für dieses Game ausgeben will, muss jeder selbst entscheiden. Der Klassiker ist zwar nach wie vor ein gutes Spiel, aber es gibt mittlerweile so viele Nachfolger und Klone, die mehr für's Geld bieten. Und wer das Original unbedingt für den GBA haben will, kann sich alternativ auch nach der Pac-Man-Collection umsehen, welche Namco bereits 2001 auf den Markt gebracht hat und welche auch noch drei weitere Varianten des Spiels enthält.

Fazit

Pac-Man ist wahrlich ein Klassiker, der zu recht einen Platz in der NES-Classics-Reihe bekommen hat. Nur merkt man diesem Urgestein der Videospielgeschichte sein Alter doch deutlich an.

Grafik
2
Sound
3
Multiplayer
6
Gesamt
6

verfasst von „S.T.E.G.I.“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 04.August.2004 - 11:19 Uhr