Spieletest: Midnight Play! Pack NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
5. Juni 2008

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Storymodus sorgt für Anreize
Mehrere Spiele in einem...
Negativ:
...schwach umgesetzt
Laue Technik

Ubisoft hat sich mit dem Release von Midnight Play! Pack keinen Gefallen getan. Dem Artwork sieht man die Low-Budget-Produktion an, bereits die Screenshots demonstrieren vor allem, dass es sich hierbei um eine Sammlung kleiner Spieleprogramme handelt, die man in dutzenden Varianten jederzeit als Freeware auf seinen Rechner downloaden kann - Block Breaker Deluxe, Platinum Solitaire, Midnight Hold'Em Poker, Midnight Bowling und Midnight Billiard sind enthalten.

Ja, es ist nett, Solitär portabel spielen zu können. Nett, ein Pokerspiel (nur Texas Hold’Em – auch das verrät den Anspruch des ‚Spielepakets’) auch in der S-Bahn zocken zu können, noch dazu mit gefälligen 3D-Animationen der virtuellen Gegner. Nett, mit seinem Touchscreen und dem Stift bei angemessen realistischer Physik Billard spielen zu können. Und BreakOut/ Alleyway/ Blockbreaker hatte ja erst fünf verschiedene Re-Releases auf dem DS im Rahmen diverser „Classics“-, „Arcade“- oder Minispiel-Pakete. Dazu gibt es ein graphisch anspruchsloses Bowlingspiel, was vielleicht auf der Wii eine gute Idee gewesen wäre, auf dem DS jedoch einfach keinen Spaß macht.

Eine nette Fassade

Aber das Spielepaket versucht ja auch, mehr zu sein - für jedes der Spiele gibt es eine „Rahmenhandlung“, ähnlich wie früher bei SkateOut oder den Rennspielen der Need-For-Speed-Serie, in der man sich verschieden Updates sowie neue Schauplätze, Turniere bzw. Gegner freispielen soll. Großartig verändern kann sich indes keines der Spiele im Fortschreiten – zwar steigt der Anspruch in angenehmem Maße, doch bleibt die Story genrebedingt vernachlässigbar, die „Begleitgraphiken“ abseits der einzelnen Level lau und uninspiriert und die Herausforderung immer dieselbe – ein Solitärspiel bleibt auch bei einer Handvoll verschiedener Varianten ein Solitärspiel, so dass es wenig Sinn machen würde, sich durch alle fünf´möglichen „Casinos“ zocken zu wollen, die sich doch lediglich in den nur schwach animierten Begleitavataren unterscheiden. Gerade dieser Aspekt des Spieles kommt zu kurz – auch eine Minispielsammlung kann Charme entwickeln, wenn sich die Designabteilung Zeit nimmt für einen Satz konsistenter Charaktere als Maskottchen, die entweder als reine Sympathieträger oder als ins Spielgeschehen irgendwie eingreifende Figuren das Spiel lebendig machen. Doch der vollkommene Verzicht darauf lässt sich für den Verbraucher ja bereits an der Spieleverpackung ablesen.

Graphik, Sound, Bedienung - anspruchslose Kost

Abgesehen von den 3D-Kameraschwenks bei Midnight Hold'Em Poker hätten die Graphiken so auch auf dem GBA dargestellt werden können. Das repetitive Gameplay in den fünf Zerstreuungsspielen bedingt ebenso die geringe graphische Variationsbreite von „Level zu Level“, „Tisch zu Tisch“ bzw. „Casino zu Casino“. Auch bleiben die Charaktere flach gezeichnet und schwach bzw. gar nicht animiert – hier zeigt sich der geringe Anspruch des Paketes vielleicht am augenscheinlichsten. Angenehm fällt allenfalls das flüssige Kameraschwenken um den Billardtisch auf. Die Geräuscheffekte beim Bewegen der Karten, Schlagen des Paddels, Schwingen des Queues sind angenehm und ergeben eine befriedigende Realitätsnähe. Die Hintergrundmusiken hingegen sind je Spiel so ewiggleich wie das Gameplay und werden die meisten Spieler wohl schnell abschalten. Abgesehen vom virtuellen Queue hätten auch Richtungskreuz und Buttons zur komfortablen Bedienung der Spiele gereicht, doch ist die Verwendung des Touchscreens ein großes Plus beim Hantieren mit den Kartenstapeln von Solitär - bei Texas Hold’Em ist sie hingegen eher nervig geraten.

Es handelt sich hierbei um eine klassische Wühltischware: Fünf einzelne Spiele, von denen die meisten bei Windows vorinstalliert sind und die sich´nur in wenigen Zwischengraphiken von Allerwelts-Freeware für den PC unterscheiden. Der Turniercharakter ist bei keinem der Spiele ordentlich herausgearbeitet worden, so dass man genauso gut ein einfaches Solitär-, Poker- oder Breakout-Programm ohne „Story“-Rahmen spielen kann. Die Bowling-Simulation wirkt als Genre auf dem DS einfach deplaziert; lediglich Midnight Billiard ist genau auf die Fähigkeiten des DS zugeschnitten.

Fazit

Alles in allem bekommt das Spielepaket von mir 3 von 10 Punkten mit der Empfehlung, auch bei Interesse an einem solide gemachten Solitär-, Poker-oder BreakOut-Spiel auf dem DS nicht mehr als 10 Euro für das Midnight Play! Pack auszugeben - alles andere könnte man in drei Monaten bereits als voreilig bereuen, da das Paket zu wenig Substanz bietet und rasch zum Nice Price zu haben sein wird.

Grafik
3
Sound
3
Gesamt
3

verfasst von „Angantyr“

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Vielen Dank an die Firma Ubisoft für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 16.Oktober.2008 - 15:01 Uhr