Das Spiel hinterlässt einen soliden Eindruck, allerdings zweifle ich ein wenig an der Langzeitmotivation. Fans der Serie kommen in den vollen Genuss der Microwelt, und vor allem im MP-Modus kann das Spiel recht viel Spaß machen. Schade ist nur, dass sich die vielen Modi allesamt zu sehr ähneln und relativ wenig Abwechslung vorhanden ist.
Spieletest: MicroMachines NGC
Weitere Infos
Releasedate:32. Januar 2003



Anzahl der Spieler: 1-4
Leser-Meinungen: 1 Meinungen
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- schöne Grafik
- deutsche Sprachausgabe
- motivierender Multiplayer-Modus
- Negativ:
- PAL-Balken
- Strecken zu kurz
- Wenig Abwechslung
Schon zu Zeiten von NES und Konsorten lieferten sich die Miniautos auf den heimischen Fernsehern heiße Rennen. Nun endlich spendiert Infogrames auch dem Gamecube ein MicroMachine-Game.
Nach einem hübschen Intro muss man erst einmal seine gewünschte Sprache wählen, und wenn man die mittelmäßig lange Ladezeit überbrückt hat, befindet man sich schon im Hauptmenü, welches musikalisch recht nett untermalt ist. Nun kann man zwischen 5 verschiedenen Modi (Rennen, Micro Machines, Micro GP, Fang die Bombe und Training) und den Optionen wählen. Unter den Optionen kann man unter anderem Spiel-, Audio- und Controllereinstellungen vornehmen, sich die Credits und Statistiken anschauen und den Bildschirm zentrieren, falls dieses bei euch anfänglich Probleme aufwarf. Unter den Spieloptionen kann man den Schwierigkeitsgrad bestimmen, Waffen aktivieren bzw. deaktivieren, die Bonusfunktionen konfigurieren und auch die Computer-KI festlegen. Das Spiel bietet insgesamt 8 verschiedene Fahrer und 24 Strecken. Aber jeder der Fahrer hat sechs verschiedene Ausführungen seines MicroMachine, in die je nach Beschaffenheit der Strecke automatisch gewechselt wird. Diese wären die normale Version, ein Jeep, ein Boot, ein Motorrad, ein Rennauto und eine spezielle Bonusversion. So bietet das Spiel insgesamt 48 verschiedene Autos, die sich aber nur unwesentlich von ihren Fahreigenschaften unterscheiden.
Nun sollte man zuerst mal dem Trainingsmodus einen Besuch abstatten, der in diesem Spiel auch sehr von Nutzen seien kann. Durch die ungewöhnliche Steuerung würde so mancher Spieler wohl sofort bei einem Rennen scheitern. Jedoch kann man sich diese zügig antrainieren und zu einem Rennen antreten. Dafür wählt man im Hauptmenu den Modus „Rennen“ und hat dort die Wahl zwischen Schnellstart, Meisterschaft, Einzelrennen und Zeitfahren. Unter „Schnellstart“ kommt man ohne lästige Strecken- und Fahrerauswahl auf die Strecke und kann los fahren. Das Ziel ist es, sich gegen 3 Computergegner über 3 Runden durchzusetzen. Beendet man dies erfolgreich, kann man entweder weiterspielen oder sich in die Meisterschaft wagen. In der Meisterschaft gibt es vier Schwierigkeitsstufen (Bronze, Silber, Gold & Platin), von denen am Anfang nur Bronze wählbar ist. Bestätigt man, kann man sich nun zwischen 8 verschiedenen Fahrern entscheiden, die alle ihre persönlichen Vor- und Nachteile besitzen, aber eher unwesentlich sind. Der Wettkampf geht über vier verschiedene Strecken mit jeweils drei Runden. Je nach Platzierung bekommt man Punkte, die sich bis zum Endergebnis addieren. Hat man es auf den ersten Platz geschafft, ist nun auch der nächste Cup verfügbar. Die Siegerehrung ist reichlich knapp gehalten, lediglich ein paar Fahrer geben ein kurzes Statement. Im Einzelrennen kann man wieder zwischen acht Fahrern und 16 Strecken wählen. Außerdem kann man die Anzahl der computergesteuerten Fahrern auswählen. Nach der Auswahl fährt man wieder einmal drei Runden bis ins Ziel. Unter Zeitfahren kann man sich zwischen Herausforderung und Training wählen. Und auch hier entscheidet man sich für einen Fahrer und eine Strecke und fährt wie üblich seine drei Runden ab. Unter Herausforderung ist eine bestimmte Zeit vorgegeben, die es gilt zu unterbieten. Geht man nun zurück ins Hauptmenü kann man „Micro Machines“ auswählen. In diesem Modus versucht man sich gegen 3 Kontrahenten durchzusetzen, indem man sie durch schnelles Fahren aus dem Bildschirm verschwinden lässt. Für Kenner der Reihe leicht erklärt, aber Neulinge dieser Reihe müssen den Sinn dieses Modus erst einmal verstehen. Man startet auf einer Strecke ganz normal und liefert sich ein Rennen. Nun gilt es, sich so weit vorne abzusetzen, damit die abgeschlagenen Fahrer aus dem Bildschirm verschwinden. Ist man einmal nicht mehr im Blickwinkel, ist es zu spät. So geht es also immer weiter, bis einer der Fahrer es als erstes achtmal geschafft hat, die restlichen Fahrer komplett ‚verschwinden’ zu lassen. Unter Meisterschaft muss man nach diesem Prinzip 4 Kurse bewältigen, unter Einzelrennen nur einen. Insgesamt wohl einer der reizvollsten Modi in diesem Spiel. Wählt man nun im Hauptmenü „Micro GP“ aus, kann man zwischen Zeitfahren und Einzelrennen wählen. Beim Zeitfahren zwischen Training und Herausforderung. Insgesamt wiederholen sich die verschiedenen Arten von fahren so oft, dass es nach einer gewissen Zeit einfach langweilig wird, überhaupt noch einen andren Modus auszuwählen. Erwähnenswert ist im Micro GP allerdings, dass man nicht in der gewohnten Vogelperspektive über die Strecken braust, sondern von einer 3rd-Person-Ansicht, ähnlich wie auch bei normalen Rennspielen. Aber nun zu dem Modus, der wohl besonders mit Freunden sehr viel Spaß machen kann: Der „Fang die Bombe-Modus“. Man wählt wieder seinen Charakter, die Anzahl der Fahrer und eins von vier verschiedenen Arealen aus. Hier startet einer der Fahrer mit einer großen weißen Bombe auf seinem Auto und alle Spieler fahren in dem eher klein gehaltenen Areal herum. Ziel ist es, die Bombe loszuwerden, bevor sie detoniert. Sobald er einen andren Fahrer entdeckt hat, sollte er versuchen so nah wie möglich an das Auto heranzufahren und durch das Betätigen der L-Taste die bombe zuübertragen. Wer nach Ablauf einer angezeigten Zeit die Bombe sein eigen nennt, geht in einer kleinen Explosion auf und verliert ein Leben, von denen jeder der Spieler drei an der Zahl hat. Wer nun als letztes übrig geblieben ist, hat gewonnen. Auf jeden Fall eine kleine Abweichung des normalen Spielprinzips, die aber ähnlichen Kultstatus wie die Battels bei Mario Kart 64 erlangen könnte. Nur leider wird der Spielspaß durch den ständigen Splittscreen (auch bei nur einem Spieler vs. Computer) stark eingeschränkt, denn wer einen kleinen TV zu Hause hat, wird so gut wie gar nichts erkennen können.
Grafisch ist das Spiel recht überzeugend, verdient aber auch keine besonderen Anerkennungen. Erst einmal fehlt die 60Hz-Anpassung, deshalb hat man auch andauernd die hässlichen PAL-Balken vor der Nase. Die Framerate hält sich allerdings stabil. Die Strecken sind sehr detailreich und es scheint, als würde sich irgendwie alles bewegen. So bekommt man einen schönen Einblick in die Microwelt. Alles scheint sehr liebevoll umgesetzt worden zu sein, und auch die Passagen, wo man mit dem Boot über das Wasser rast sind überzeugend. Insgesamt stellt die Grafik eine Mischung aus Comic und Realismus dar, welche ich sehr interessant finde.
Das ganze Spiel ist mit Musik und Effekten unterlegt, die sich auch recht schön anhören lassen und vor allem zum Spiel 100%ig passen. Nach längerer Zeit kann die Musik im Menü auch nervig werden, aber wozu gibt’s einen Lautstärkeregler? Hoch anzuwerten ist jedoch die komplett deutsche Sprachausgabe. Gesprochen wird zwar nicht so viel, aber trotzdem hätte ich dies nicht erwartet. Man hat sich echt Mühe gegeben, denn in allen 5 wählbaren Sprachen sind auch die Sprachausgaben in der jeweiligen Sprache.
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Vielen Dank an die Firma Infogrames für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 22.März.2003 - 18:56 Uhr