Spieletest: Mega Man 2 NES

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
14. Dezember 1990

unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 7 Meinungen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Gameplay
geniale Musik
Level-Design
2 Schwierigkeitsgrade
Negativ:
Umfang

Der Blaue Bomber schlägt zurück

Während Capcom mit MEGA MAN alias Rockman in Japan einen Erfolg feiern konnte, blieb in Amerika und Europa ein solcher vorerst aus. 2 Jahre später erschien der Nachfolger, der in Relation zum Erstling einiges besser machen konnte – nicht umsonst gilt MEGA MAN 2 noch bis heute als eines der besten Spiele für das Nintendo Entertainment System. Ob das Spiel auch bis heute nichts von seinem Reiz verloren hat, erfahrt ihr in unserem Test zu MEGA MAN 2.

Story

Dr. Wily ist zurück! Wir schreiben das Jahr 20XX. 1 Jahr ist vergangen, seitdem der böse Wissenschaftler Dr. Wily die Stadt Monsteropolis mit seinen Robotern angegriffen hat, schlussendlich aber von Mega Man besiegt wurde. Doch nun droht neuer Roboter-Terror: Dr. Wily ist zurück und hat 8 neue Robotermeister kreiert, um die Stadt zu zerstören und Mega Man in seine Einzelteile zu zerlegen. Dr. Light macht sich natürlich sofort an die Arbeit, Mega Mans Fähigkeiten zu erweitern und ihn mit neuen Items auszustatten. So macht sich Mega Man erneut auf den Weg, Monsteropolis von den Robotermeistern und dem üblen Dr. Wily zu befreien.

Worum geht es?

Das Spiel startet mit einem kurzen Intro, das die Ereignisse in der Stadt zeigt. Im Titel-Menü angekommen entdeckt man auch schon die erste Neuerung: Hier hat der Spieler im Gegensatz zum Vorgänger die Wahl, sich entweder für den Schwierigkeitsgrad „normal“ oder „hard“ zu entscheiden. Sobald die Auswahl getroffen wurde, wechselt das Bild zum Roboter-Auswahl-Bildschirm. Auch hier gibt es eine weitere Änderung, da die Zahl der Roboter-Meister im Vergleich zum Vorgänger um 2 aufgestockt wurde. Damit besteht das Feld aus insgesamt 8 Bossgegnern und somit auch 8 verschiedenen Stages – welche den Entwicklern übrigens sehr gut gelungen sind; die erstklassige Gestaltung sowie die hohe Abwechslung sprechen eindeutig für sich.
Da wäre zum Beispiel das Reich von Air Man, welcher hoch in den Wolken herrscht und nur darauf wartet, dass der Held bei den zahlreichen Sprung-Passagen versagt. In der Welt von Quick Man muss der blaue Bomber sehr zügig agieren, um nicht von den zahlreichen, blitzschnellen Laserstrahlen zerstört zu werden. Bubble Mans Stage erweist sich als besonders fies; gegenüber dem Vorgänger kann Mega Man unter Wasser nämlich deutlich höher springen und so, wenn er nicht achtsam ist, an den Stachelkugeln an der Decke und den Wänden hängen bleibt und sich so selbst eliminiert. Des Weiteren warten noch die Welten von Crash Man, Wood Man, Metal Man, Heat Man und Flash Man, die allesamt einzigartig im Design und mit individuell auf den jeweiligen Level abgestimmten Gegnern gespickt sind, auf euch.

Wie bereits bei Teil 1 darf der blaue Bomber selbst wählen, in welcher Reihenfolge die Stages absolviert werden. Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Levels erhält der blaue Bomber die Waffe jenes Roboter-Meisters, der in Stücke zerlegt wurde. Diesmal wird euch die Waffe, die ihr bekommt sowie die zugehörige Farbe von Mega Mans Anzug sogar auf einem Extra-Bildschirm präsentiert. Auch in Teil 2 ist es wieder möglich, die errungenen Fähigkeiten für die Schwachstellen der weiteren Bossgegner zu nutzen, um diese schneller zu besiegen. So lässt sich zum Beispiel Metal Man mit den Quick-Boomerang leichter besiegen; Bubble Man könnt mit der Waffe von Metal Man gewaltig unter Druck setzen. War es in Mega Man 1 dank der Elemente wie Feuer, Eis und Elektrizität noch einfach herauszufinden, welcher Gegner gegen welche Waffe besonders allergisch reagiert, so ist dies bei Mega Man 2 nicht mehr der Fall.

Unterstützt wird der Protagonist mit 3 Erfindungen von Dr. Light, welche auf die Namen „Item-1“, „Item-2“ und „Item-3“ hören. Mit Item-1 kann Mega Man bis zu 3 Plattformen gleichzeitig in die Luft setzen, um an höher gelegene Stellen zu gelangen oder Abgründe zu überwinden. Item-2 ist eine Art Luft-Schlitten, der ebenso dazu genutzt werden kann, breite Schluchten zu überqueren. Zu guter Letzt kann sich Mega Man mit Item-3 an Wänden festsaugen und sich an selbiger nach oben transportieren lassen. Eine weitere Neuheit stellt auch der sogenannte Energie-Tank dar, der sich in einigen Stages versteckt. Habt ihr einen solchen eingesammelt, besteht die Möglichkeit, die Lebensenergie-Leiste wieder komplett aufzufüllen. Bis zu 4 Stück kann Mega Man davon gleichzeitig tragen. Das Aussehen von Energie- und Waffen-Kapseln, mit denen man entsprechende Balken auffrischen kann, wurde überarbeitet; das Punkte-System aus dem Vorgänger ist hingegen zur Gänze verschwunden.

Habt ihr es geschafft, alle 8 Roboter-Meister zu besiegen und euch deren Waffen anzueignen, folgt nach einer kurzen Einleitung die Dr. Wily-Stage, in welcher der Spieler erstmals die Burg von Dr. Wily sieht. Wie schon im Vorgänger warten hier 4 zusätzliche Stages samt imposanter Endgegner auf euch. So zum Beispiel ein großer Drache, den ihr auf gerademal 3 winzigen Plattformen stehend besiegen müsst. Auch ein Raum, in dem sich einzelne Steine plötzlich von der Wand lösen und angreifen, macht es dem Helden nicht gerade einfach. Gegen Ende der letzten Stage gelangt man in einen Raum mit 9 Teleportern. Hier gilt es, noch einmal gegen alle 8 Roboter-Meister aus der Vorrunde anzutreten und sie zu besiegen. Ist die erledigt, folgt der finale Showdown gegen Dr. Wily; oder doch noch nicht ganz? Nun, das solltet Ihr schon selbst herausfinden!

Habt ihr das komplette Kontingent an Leben verloren, könnt ihr das Spiel entweder mit einem Continue fortsetzen oder ihr notiert euch das Password und versucht zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal euer Glück. Allerdings funktioniert das nur bis zur Dr.Wily-Stage – einmal dort angekommen, gibt es nur noch einen Rücksetzpunkt an dieser Stelle; die Burg von Dr.Wily muss also in nur einem Zug durchgespielt werden.

Die Technik

Technisch spielt Mega Man 2 schon in einer anderen Liga als der Erstling. Farbenfrohe und abwechslungsreiche Umgebungen, die liebevoll gestaltet sind sowie die schön designten Widersacher sind eine Augenweide. Leider kommt aber auch der zweite Teil nicht ohne das NES-Typische Flackern und kleinen Rucklern sowie Slowdowns aus. Diese sind aber deutlich geringer als beim Vorgänger ausgefallen und fallen nicht wirklich ins Gewicht. Glücklicherweise hat man sich auch bei der VC-Version für Wii U wieder für die 60Hz U.S.-Variante entschieden, die deutlich schneller und flüssiger über den Bildschirm läuft als das Europa-Original.

Musikalische Untermalung

Hier winkt das I-Tüpfelchen des Spiels. Derart schöne und abwechslungsreiche Musikstücke findet man in einem Videospiel nur relativ selten. Fast jeder einzelne Track hat Ohrwurmqualität und weiß auf Anhieb zu gefallen. Um ein paar Beispiele zu nennen: Da wäre die Musik der Flash Man-Stage, die sofort zum Mitpfeifen anregt; ebenso die idyllischen Unterwasser-Klänge des Bubble Man-Levels, die rhythmische Musik der Quick Man-Stage oder die gar legendäre Musik der Dr. Wily-Stages 1&2. Man merkt dem Spiel einfach an, das die Entwickler sehr viel Liebe in Mega Man 2 gesteckt haben. Jedes Musikstück passt wie der Deckel zum Topf und untermalt das Spielgeschehen auf höchstem Niveau.

Die Steuerung

Den Helden lasst ihr mit B Springen, mit A schießt er und mit dem Steuerkreuz bzw. Controlstick wird dieser bewegt. Die Steuerung wurde bei der VC-Version verfeinert und funktioniert tadellos; dennoch erweist sich das Steuerkreuz als die bessere Wahl.

Fazit

MEGA MAN 2 ist eine grandiose Fortsetzung des gelungenen Erstlings. Eine derart liebevolle Gestaltung ist nur in wenigen Sequels vorhanden. Abwechslungsreiche Level mit durchdachtem Design, einfallsreiche (Boss-)Gegner und Roboter-Meister sowie die grandiose musikalische Untermalung machen das Spiel zu einem Meisterwerk der Mega Man-Serie – nicht umsonst wird Teil 2 auch als eines der besten NES-Spiele überhaupt angesehen.
Zudem ist der Titel dank Password-System und Schwierigkeitsgrad-Auswahl einsteigerfreundlich gestaltet. Lediglich der Umfang erweist sich als mäßig und hätte durchaus noch den ein oder anderen zusätzlichen Level vertragen können.

Grafik
8.5
Sound
10
Gesamt
9.5

verfasst von „Tommy“

Diesen Artikel teilen:


Letzte Aktualisierung: 14.Juni.2013 - 13:31 Uhr