Spieletest: Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen WII

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Weitere Infos

Releasedate:
23. November 2007

USK 0 WiFi Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 3 Meinungen

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Viele Sportarten
Freispielbare Inhalte
Negativ:
Schwache Steuerung
Enttäuschende Technik

Vor einiger Zeit gaben Nintendo und Sega ein ehrgeiziges Projekt bekannt: Die beiden Firmen-Maskottchen Mario und Sonic werden zusammen in einem Lizenzspiel zur Olympiade im kommenden Jahr auftreten. Für Videospieler, die bereits seit einigen Jahren ihrem Hobby nachgehen, war diese Meldung fast ein Politikum. Wer hätte vor zehn Jahren an ein Spiel mit den Konkurrenten Mario und Sonic geglaubt? 2007 ist Sega ein Unternehmen, das für verschiedene Plattformen Spiele anbietet und der blaue Igel trifft in der Tat auf den dicken Klempner.

Viel Lärm um nichts?

Bereits im Vorfeld wurde dem Spiel einige Aufmerksamkeit geschenkt. Nicht nur zahlreiche Presseinformationen sollten über die Features informieren, sondern auch auf der Games Convention stand Segas Stand ganz im Zeichen des sportlichen Wettkampfs. Nach dem stimmungsvollen Intro warten die ersten Sportarten auf ihre Entdeckung. Dabei stehen alle Disziplinen auch im Mehrspielermodus, der mit bis zu vier Personen genutzt werden kann, zur Verfügung. Online kann man leider nicht gegen seine Freunde antreten. Die Nintendo Wi-Fi-Connection wird zwar unterstützt, ermöglicht aber nur das Übertragen der Statistiken. So können erreichte (Welt-)Rekorde hochgeladen werden und eine Rangliste vergleicht dann diese Leistung mit anderen Spielern rund um den Globus. Ein großer Teil an Wettkämpfen muss erst nach und nach freigespielt werden, so dass der Spieler sich zuerst auf die ersten Aufgaben stürzt. In den meisten Fällen dürfte das Punkt eins, der 100M-Lauf sein. Die verschiedenen Disziplinen sind äußerst vielfältig und beschränken sich nicht auf die populärsten Sportarten. Neben den zahlreichen Leichtathletik-Diziplinen, gibt es auch Tischtennis, Fechten, Speerwerfen, Bogenschießen, Tontaubenschießen und viele weitere Herausforderungen. Diese Vielzahl an Sportarten führt aber auch direkt zum größten Problem des Titels: Die Steuerung wechselt praktisch permanent, teilweise wird nur die Wii-Fernbedienung benötigt, oftmals ist der Nunchuk Pflicht und einige Spiele können mit oder ohne ihn gespielt werden. Das führt recht schnell zu Frust und genervtem An- und Abstöpseln des Zusatzcontrollers. Ein rascher Einstieg, wie ihn zum Beispiel die Mario Party-Serie seit Jahren bietet, ist nahezu unmöglich. Insbesondere deshalb, weil die Steuerung unlogisch ist und schlicht und einfach keinen Spaß macht. Beim Weitsprung muss der Spieler zum Beispiel Anlauf nehmen, indem Wii-FB und Nuchnuk hektisch auf und ab bewegt werden. Dann erscheint die Temposperre und durch das Anheben der Wii-FB bestimmt der Spieler Absprungzeitpunkt und die Spungweite. Hier fehlt jegliches Maß, wie hoch soll die Fernbedienung nun gehalten werden? Soll es eher ruhig geschehen, oder ruckartig? Die Erfolge bleiben in jedem Fall aus und nur sehr große Langeweile oder Nerven aus Drahtseilen dürften zu guten Leistungen führen. Leider ist dieses Beispiel kein Einzelfall, da viele Spiele lustlos und unnötig komplex umgesetzt wurden. Kann man Wii Sports wirklich einem Neuling zumuten, ist das bei Mario & Sonic unmöglich. Das Bild der spielenden Familie, das uns die Werbekampagne vermittelt, ist hier reines Wunschdenken der Entwickler. Kein Mensch wird nicht ohne eine lange Einspielphase wirklich gute Ergebnisse in allen Disziplinen erreichen! Ein weiteres Problem des Gameplays ist die Unnachvollziehbarkeit wann bestimmte Preise verliehen und neue Disziplinen geöffnet werden. Somit werden selbst motivierte Spieler daran gehindert alle Facetten des Spiels auszuloten.
Neben den klassischen Aufgaben, gibt es auch Traum-Sportarten. Dabei handelt es sich um die gleichen Disziplinen, wie etwa ein Wettlauf. Dabei gibt es aber die aus Mario Kart bekannten Items, die Gegner verlangsamen und so ein Überholen möglich machen. Neben einer kurzzeitigen Abwechslung bietet dieser Modus keine wirklich neuen Aspekte und hebt den Spielspaß nicht an.

Viel Lärm um nichts!

Die Grafik ist zweckmäßig ausgefallen und kann in keinen Aspekt positiv hervorstechen. Die Charaktermodelle sehen zwar gut aus, sobald aber die Animationen hinzukommen, herrscht Enttäuschung. Selbst Sonic hat keine richtig Laufanimation, die seinen Fähigkeiten gerecht wird. Die Zeitlupen offenbaren dann besonders schmerzhaft, wie lieblos Mario & Sonic um die Wette laufen. Auch die Schwimmarena bietet eine erschreckend schlechte Wasseranimation, aber vielleicht sind wir hier zur Zeit von Mario Galaxy ein wenig verwöhnt worden... Andere Stadien sind mit zahlreichen Bitmapzuschauern gepflastert, das sieht bei Mario Strikers Charged auch wesentlich besser aus. Die Texturen von Gras, Aschebahn oder dem Hallenboden fügen sich in das schwache Bild.
Der Ton ist für eine Minispielsammlung – denn mehr ist Mario & Sonic wirklich nicht – akzeptabel. Er beginnt gut mit der Olympischen Hymne, verfällt dann aber in harmloses Gedudel. Die Zuschauer im Hintergrund werden alle paar Sekunden einfach in einer Schleife abgespielt. Olympische Atmosphäre? Fehlanzeige! Bei der Sprachausgabe hat man durch die deutsche Lokalisation aber guten Willen bewiesen. Dabei beschränkt sich der Sprecher aber auf sehr kurze Aussagen, Mario und Co. sprechen weiterhin Englisch.

Fazit

Schon der gemeinsame Auftritt von Mario und Sonic in einem Videospiel sollte für etwas Besonders stehen. Leider ist es den Entwicklern aber nicht gelungen den Erwartungen gerecht zu werden. Die uninspirierte Spielesammlung krankt an einer schwachen und teilweise unlogischen Steuerung und besitzt eine Technik, die selbst auf dem GameCube nur Durchschnitt gewesen wäre.

Grafik
6.5
Sound
6
Multiplayer
6.5
Gesamt
6

verfasst von „Shiek Katzenwald“

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Vielen Dank an die Firma Sega für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 02.Dezember.2007 - 13:34 Uhr