Spieletest: Magical Starsign NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Februar 2007

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Linear aber immer spannend
Konsequente Steuerung
Negativ:
Keine gezielte Charakter-Entwicklung
Teils eintönige Kämpfe

Nach den eher enttäuschenden Spielen Contact und Children of Mana, erschien unlängst ein weiterer Vertreter des Genres. Magical Starsign wurde von Brownie Brown entwickelt, die bereits Sword of Mana auf den GBA gebracht haben, das zu seiner Zeit auch keine Topwertungen einheimsen konnte. Trotzdem darf man hoffen, denn das neuste Werk der Spieleschmiede scheint sich endlich an Bewährten zu orientieren und keine gezwungen, neue Wege zu gehen.
Der Spieler hat anfangs die Möglichkeit zwischen dem Geschlecht seines Helden und dessen magischer Ausrichtung – Licht oder Schatten - zu wählen. Lichtaffinität entspricht dem eher passiven Spieler und ist daher für mächtige Heilzauber zuständig. Fällt die Wahl auf den Schatten, erhält der Held starke offensive Kräfte. Zudem ist es möglich den sechs Hauptcharakteren einen Namen zuzuweisen. Soweit erinnern die Optionen stark an Spiele der 16 Bit-Ära des Super Nintendo – diese Parallelen werden dem Spieler immer wieder auffallen, sollte er bereits einige Klassiker kennen.

Hungerattacken beim DS spielen?

Die Geschichte um die kleinen Helden richtet sich eindeutig an die jüngeren Spieler: Nachdem die Lehrerin Frau Baiser verschwunden ist, machen sich ihre Schüler von der Irrlicht-Akademie auf die Suche nach ihr. Dabei begegnet die Party den bescheuertsten Namen, die man je in einem Rollenspiel gelesen hat, oder sind Städtenamen wie Erbseneintopf oder Karotte normal? Hat man sich aber mit den eigenwilligen Namen abgefunden, wartet ein ganz klassisches RPG auf die Spieler: Die Story wird meistens in den Ortschaften vorangetrieben, und die Party erhält neue Hinweise, bzw. wird um Hilfe gebeten. Daraufhin folgt ein Areal mit einigen Gegnern und natürlich dem obligatorischen Endboss, der dann gerne auch beide Screens des Nintendo DS einnimmt. Magical Starsign spielt sich äußerst linear und auch vermeintliche Side-Quests tragen letztlich immer etwas zum Voranschreiten der Haupthandlung bei. Trotzdem weiß das Spiel für viele Stunden zu unterhalten und ist keineswegs zu kurz geraten. Obwohl die Geschichte sehr einfach gestrickt ist und die Konversationen auch simpel gehalten, will man trotzdem immer wissen, was als nächstes geschieht. Einige Momente der Geschichte wollen aber nicht ganz zum jungen Publikum passen, da auch durchaus traurige Wendungen im Spielgeschehen vorkommen.

Das Kampfsystem passt sich dem unkomplizierten Einstieg an, indem das Spiel sehr intuitiv mit dem Stylus kontrolliert wird. Rundenbasiert wird eine Attacke aus einem Ringmenü gewählt und dann der Gegner angetippt, der getroffen werden soll. Um schwere Angriffe besser zu überstehen, kann man die eigenen Charaktere im richtigen Moment berühren und mindert so den Schaden. Die eigentliche Komplexität wird erst durch den Tag- und Nachtzyklus, sowie die Konstellation der Sterne herbeigeführt. So sind Lichtattacken bei Tag stärker, wohingegen die Nacht Vorteile für die Schattenaffinität bietet. Neben diesen Attributen gehören die Party-Mitglieder auch den Elementen Wind, Wasser, Feuer, Erde oder Holz an. Durchschreitet ein Planet also z.B. die Windzone, werden diese Zauber verstärkt. Behält der Spieler diese Informationen im Hinterkopf, sind die Feinde keine große Herausforderung mehr. Sollte man sich aber einmal nicht um Tageszeit oder die Planetenkonstellation scheren, wird das Spiel auch nicht viel schwerer, der Schwierigkeitsgrad ist insgesamt moderat ausgefallen. Die Charakterentwicklung lässt so gut wie keinen Eingriff zu, so dass der Spieler sich voll und ganz auf die Kämpfe konzentrieren kann. Mit jedem neuen Level Up steigen die Attribute automatisch. Zauber werden einfach ab einer bestimmten Stufe freigeschaltet. Dieses etwas starre System birgt auch Frustpotential, denn die Kämpfe werden so nur bedingt belohnt.

Der Stylus ist mächtiger als das Schwert

Die Grafik erinnert herrlich an das goldene Zeitalter der Action-Adventures: Die liebevoll gezeichneten Sprites wandeln in verschiedenen Settings umher, die wie bei fast allen Spielen des Genres bestimmten Naturlandschaften entnommen sind. Kleinere animierte Sequenzen vermitteln viel Flair und zeigen den etwas eigenwilligen Grafikstil von Magical Starsign deutlich. Hier könnten sich auch die Geister scheiden, denn neben den wirren Namen, sind auch die Locations nicht immer jedermanns Geschmack. Besonders das Charakterdesign wirkt oft sehr schrullig, ist aber eindeutig von Anime-Figuren inspiriert. Während die Party bei Attacken, wenn die Kamera heranzoomt, pixelig aussieht, wird man durch nette Effekte bei Magieeinsatz verwöhnt. Besonders die Bossgegner sind riesig und in der Regel über beide Screens verteilt. Ansonsten wird der Topscreen für Menüs und Karten verwendet, da das Spielgeschehen nur über den Stylus gesteuert werden kann, und somit der untere Screen primär genutzt wird.

Die Musik im Spiel erinnert stark an die Spiele auf dem Super Nintendo, gehört aber nicht zum Besten, was das Genre zu bieten hat. Trotzdem unterstützt sie das Spielgeschehen auf gute Weise. Auch die Effekte kommen gut zum Einsatz, der Sound ist also insgesamt absolut okay.

Insgesamt wird dem Spieler ein sehr geradliniges Spiel geboten, das weder storytechnisch, noch von der Spielmechanik wirklich komplex wird. Aber vielleicht gerade deshalb, weil man sich auf das Wesentliche konzentriert hat, macht es auch so viel Spaß, Magical Starsign zu spielen. Es wartet eben nicht an jeder Ecke eine Side-Quest oder ein optionaler Gegner, so dass mancher Perfektionist sicher entspannter spielt, als bei manch anderem Spiel, bei dem man ständig auf der Hut sein muss, nicht ein Geheimnis zu verpassen.

Fazit

Magical Starsign ist vielleicht nicht der erhoffte Hit, aber doch ein sehr gutes Spiel geworden. Wer sich auf die kindliche Geschichte einlässt, erlebt ein zwar lineares, aber doch immer spannendes Abenteuer mit einer Vielzahl von Charakteren. Grafisch nicht ganz auf Höhe der Zeit, wurde ein eigenständiger Stil kreiert, der dieses Manko fast wettmacht. Für Liebhaber von RPGs mit einer Tendenz zu Action-Adventures ein Pflichtkauf.

Grafik
7.5
Sound
7.5
Gesamt
7.5

verfasst von „Shiek Katzenwald“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 26.März.2007 - 11:40 Uhr