Spieletest: Little Nightmares II NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
11. Februar 2020

USK 16 keine Onlinefunktion Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
richtig guter Sound
tolles Leveldesign
überzeugende Atmosphäre
Negativ:
kein Ko-Op
wenig Bindung zwischen den Charakteren
Grafik teils etwas unscharf mit leichten Rucklern

Horrorfans aufgepasst, Litte Nightmare II geht in die nächste Runde. Ein Spiel, welches im ersten Teil, mit seinem schaurigem Charme, viele Leute begeisterte. Angst, gepaart mit Neugierde wird dich in seinen Bann ziehen. Vom Stil her erinnert es in etwa an die alten Oddworld-Spiele, aber was es sonst noch an Gepäck mitbringt, erfahrt ihr in unserem Test.

Mono und Six

In Little Nighmares II erwartet euch ein spannendes, schauriges Abenteuer. Ihr spielt den kleinen Jungen Mono, der in einer Welt gefangen ist, die im Bann der summenden Übertragung einer fernen Säule steht.

So macht sich der Junge auf, die dunklen Geheimnisse der Signalsäule und eines komischen TV-Gerätes zu erkunden. Unterstützt wird er dabei von Six – dem Mädchen im gelben Regenmantel. Gemeinsam müssen sich die beiden furchterregenden Gefahren stellen.

Anders, wie in anderen Horrorspielen, spielt ihr in Little Nightmares II nicht in Ego-Perspektive oder in einer weitläufigen Third-Person-Ansicht, sondern ihr absolviert die Levels ein einer Art 2,5D-Jump’n’Run. Ihr müsst euch den Weg von links nach rechts bahnen, ähnlich wie in Spielen à la „Unravel“.

Jede Facette, jede Sekunde im Spiel ist äußerst spannend und artet in so manches Zucken des Körpers aus, wenn man entdeckt wurde. Natürlich darf man sich dennoch keinen wirklichen Gruselschocker erwarten. Zwar gibt es, wie gesagt, viele Momente, in denen man so richtig angespannt ist, jederzeit mit irgendwelchen Überraschungen rechnet, aber echte Jump-Scares halten sich in Grenzen und richtig krasse gibt es sowieso nicht. Vielerorts werden diverse Gruselmomente sogar irgendwie angekündigt.

Schaurige Plätze

Das Spiel lebt von seiner Atmosphäre, den Schauplätzen, wo man sich als Normalbürger normalerweise nicht aufhalten würde. Die Tarsier Studios greifen dabei auf Szenerien wie dunkle Wälder, ein verlassenes Krankenhaus mit durchgedrehten Patienten oder einer Schule mit gruseligen Puppen zurück. Insgesamt erwarten euch fünf Kapitel. Die einzelnen Levelabschnitte sind dabei nicht allzu weitläufig und groß. Somit stolpert man eher über diverse Objekte, als dass man sie suchen müsste. Weiters gibt es viele Checkpoints, die das Vorankommen erleichtern. Und das ist auch gut so, denn Little Nightmares 2 ist ein Titel, der in vielen Momenten von Trial-and-Error lebt. Mono hat in diesem Teil überdies die Fähigkeit, kleine Gegner mit Suppenkelle oder Hammer auszuschalten. Die doch etwas fummelige Steuerung macht das Ganze natürlich nicht leichter. Mono kann die riesigen, schweren Waffen nur mühevoll hinter sich herziehen. Die Schläge fallen dadurch auch sehr langsam aus, im Gegensatz zu den Monstern, die sich flink bewegen können. Das erzeugt manchmal etwas Frust und Stress, wie wenn man durch die Areale gehetzt wird.

Denn auch Verstecken und Fliehen sind wieder ein zentrales Element im Game. Hier muss man besonders darauf achten, keine falschen Schritte zu machen oder schnell zu reagieren, da es nur so vor Fallen wimmelt. Passt ihr einmal nicht auf, so kann das schon einmal den Spieletod bedeuten. Die Welt ist nun auch ohne Monster um einiges gefährlicher als noch im ersten Teil. Außerdem erwarten euch gut versteckte Sammelobjekte wie Hüte, die Mono tragen kann und „fragmentierte Überreste“, die an defekte Kinderhologramme erinnern. Diese Items sind aber freiwillig und ihr könnt euch auch nur auf jene Gegenstände konzentrieren, die für das Weiterkommen notwendig sind.

Zwar treten Mono und Six als Duo auf, aber einen Multiplayer/Ko-Op werdet ihr vergeblich suchen, obwohl das sogar auf der Hand gelegen wäre. Die Interaktion mit eurer Begleiterin macht aber Spaß, obwohl etwas zu wenig auf die Beziehung zwischen den beiden Wert gelegt wurde. Man erfährt kaum Hintergründe, wer beispielsweise die beiden überhaupt sind. Hier wurde etwas Potential verschenkt und durch die Bindung der beiden hätte man dem Spiel durchaus mehr Tiefe verleihen können. Zumindest hätte man mit den beiden Charakteren etwas mehr mitgefühlt, mitgefiebert und mitgelitten. Jedenfalls ist die KI von Six richtig gut umgesetzt, was das ganze Gameplay etwas erleichtert. Gott sei Dank muss man sie nicht die ganze Zeit irgendwie mitschleppen.

Gruselige Atmosphäre

Grafisch wurde Little Nightmares II richtig gut umgesetzt. Zwar leidet das Spiel immer wieder einmal an matschigen Texturen und leichten Rucklern, aber die toll inszenierten Lichteffekte machen das ganze wieder weg. Die Atmosphäre ist, wie bereits erwähnt, richtig klasse. Die Level sind nicht zu überladen und geben auch genug Freiraum für gruselige Phantasien.

Wirklich hervorragend ist der Soundtrack, der im Horrorgenre natürlich eines der wichtigsten Elemente ist. Zwar gibt es keine Sprachausgabe der Charaktere, aber dafür knackt und klappert es aus jeder Ecke. Effekte wie schauriges Puppengelächter, knarrende Böden etc. sorgen für das nötige Feeling. Alleine, im Dunkeln, vielleicht noch mit Kopfhörern auf dem Kopf, was will das Gruselherz mehr.

Fazit

Little Nightmares II ist von Anfang bis Ende fesselnd. Grund ist dabei sicher das tolle und abwechslungsreiche Level-Design und die schaurigen Kulissen, welche in Bild und Ton klasse umgesetzt wurden. Die einzigen Mängel sind die doch fummelige Steuerung, die vieles in Trial & Error ausarten lässt und auch, dass die Bindung zwischen den Charakteren etwas mehr Tiefe vertragen hätte können. Dennoch handelt es sich um eine gelungene Fortsetzung und einen der besten filmischen Plattformer der letzten Jahre.

Grafik
8.5
Sound
9
Gesamt
8.5

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Bandai NAMCO für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 12.Februar.2021 - 13:52 Uhr