Spieletest: Haven NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
4. Februar 2021

USK 16 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Schöne Erzählung & Beziehungsentwicklung
Liebevoller Japano-Art-Style
tolle Flow-Mechanik
Negativ:
Variable Framerate mit Drops
Kamera im Multiplayer nicht ideal
z.T. Strecken in der Erzählung
keine klaren Missionsziele per HUD

Die Entwickler von The Game Bakers haben sich nach ihrem ersten Indie Titel Furi nun an ein neues Abenteuer gewagt und entführen euch diesmal in ein Sci-Fi-Abenteuer im Weltraum. Es geht in Haven mit dem jungen Liebespaar auf zu neuen Planeten. Wie sich das Action-Abenteuer mit RPG-Elementen schlägt, lest ihr in diesem Test.

Aufbruch ins Ungewisse

Aufgrund einiger Vorfälle auf ihrem Heimatplaneten, den sie Korb nennen, machen sich die zwei Protagonisten Yu und Kay auf, sich einen neuen Planeten zu suchen, den sie beheimaten können, um so ihrer Vergangenheit zu entfliehen. Sie wünschen sich ein Leben abseits des Trubels mit viel Raum zum Wachsen mit und in ihrer Beziehung.

Durch sogenannte Flutbrücken sind die Planeten im Weltall miteinander verbunden. Passiert man eine jener Brücken, so kann man sich auf komplett neue Planeten-Konstellationen, Vegetationen und Lebewesen einstellen. Auf diesem Wege sind Yu und Kay zu ihrem Planeten, den sie Source nennen, gekommen. Dieser Planet besteht aus mehreren schwebenden Inseln, die die beiden im Verlauf des Spiels erkunden werden und auch müssen, da ihr Raumschiff, welches sie liebevoll Nest nennen und tatsächlich ein Großteil des Spiels und seiner Intimität spiegelt, bei der Landung beschädigt wurde.

Sammeln, Reparieren, Erleben

Um wieder an Flexibilität zu gewinnen, machen sich die Protagonisten auf, die Inselabschnitte, die ebenfalls mit Flutbrücken verbunden sind, nach Rohstoffen, Lebensmitteln und Ersatzteilen zu erforschen, um ihr Raumschiff zu reparieren. Auf diesen Erkundungstouren wird schnell klar, dass der Planet nicht nur von verschiedenen, außerirdischen Pflanzen bewohnt ist, sondern auch diverse Lebewesen beherbergt. Diese stehen in symbiotischer Beziehung zum Planeten. Bereits am Anfang des Spiels entsteht so eine Begegnung mit einem salamanderartigen Reptil, welches lila-rot gefärbt ist und neon-rote Pilze auf dem Rücken trägt. Für gewöhnlich sind die Lebewesen zahm und nahbar, jedoch kann es auch anders kommen, da der Planet von einer Substanz namens Rost befallen ist.

Eine unserer Hauptaufgaben wird es darum sein, die Inseln vom Rost zu befreien, indem wir eine unserer Kernmechaniken, den Gleitflug, einsetzen. Yu und Kay verfügen über Anti-Gravitationsstiefel, die in Kombination mit einer Reserve an Flut das rasante Gleiten über die Inseln ermöglichen. Gleichzeitig sammeln wir so den Rost ein, der auch Reparationsrohstoff für unser Raumschiff bedeutet. Wenn wir zu eifrig erkunden, lässt unser Reservoir an Flut nach. Dafür gibt es überall auf der Insel Flutlinien, deren Form nachgeflogen werden muss, sodass wir unsere Energiereserve auffüllen. Diese Mechanik funktioniert reibungslos, ist jedoch auch nicht sonderlich sensationell.

Erwähnenswert ist auch, dass ihr das gesamte Spiel theoretisch im Multiplayer-Modus spielen könnt. Große Barriere ist hier jedoch die Kamera. Mit einem Splitscreen hätte man vielleicht etwas mehr „Perspektivenfokus“ erreichen können. So verschenkt die eigentlich gute Idee leider einiges an Potenzial.

Von Monstern und Geschichten

Natürlich darf der Teil des Spiels nicht ausgelassen werden, der die Kampfmechanik reflektiert. Yu und Kay verfügen jeweils über vier verschiedene Möglichkeiten, Konfrontationen zu lösen. Denn wann immer die eigentlich liebenswerten Lebewesen mit Rost infiziert werden, entwickeln sie sich zu gefährlichen Kreaturen, die uns angreifen. Wir können im zeitbasierten Kampf zeitgleich das Angriffs- und Verteidigungsverhalten von Yu und Kay beeinflussen. Dadurch, dass das Spiel voll auf die Harmonie dieser zwei Charaktere setzt, können wir gleichzeitig mit beiden Control-Sticks entscheiden, ob wir „rempeln“, „schießen“, „beruhigen“ oder einen Schild nutzen. Sobald wir uns zur Wehr gesetzt haben, müssen wir die besiegten Gegner beruhigen, damit sie in ihren normalen Zustand zurückkehren und den Rost abschütteln können, den wir wiederum einsammeln.

Diese Mechanik ist nicht wirklich differenziert, für den hier verwendeten, seichten RPG-Ansatz aber ausreichend. Über die Zeit können wir mit zusätzlichen Ressourcen Items herstellen, die zusätzliche Duo-Kampfangriffe ermöglichen. Diese setzen dann besonders auf ein gutes Timing. Auch ist das „Sterben“ der Charaktere im Kampf nahezu unmöglich, denn wann immer einer der beiden zu Boden geht, kann der jeweils andere – gut getimed – den anderen heilen.

Alle Sequenzen, die während der Erkundungen oder im Nest ablaufen, werden im Graphic-Novel-Stil vollführt. Hier gibt es verschiedene Situationen, in denen alltägliche Gespräche zwischen Paaren stattfinden. Diese können auch einmal die Ordnung des gemeinsamen Nests betreffen, das Äußere des anderen, aber vor allem Gedanken, Wünsche und Gefühle.

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