Spieletest: Guitar Hero III: Legends of Rock WII

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Weitere Infos

Releasedate:
22. November 2007

USK 0 WiFi Remote unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: 5 Meinungen

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Specials: Gitarren-Controller, Gurt und Aufkleber liegen bei

Plus / Minus

Positiv:
Cooler Gitarren-Controller
Tolle Trackauswahl
Viele gute Ideen
Negativ:
Keine nachrüstbaren Song-Packs in der Wii-Version
"Mono-Bug"

Vor geraumer Zeit erzählte mir ein amerikanischer Austausch-Student, wie er in einem Wohnheim durch eine offene Zimmertür spähte. Dort befand sich ein passionierter Tanzmatten-Spieler, der die Welt um sich herum wohl ganz vergessen hatte und bald noch mehr Schaulustige anzog. Wenn erwachsene Menschen vor dem Fernseher rumhoppeln, sieht es leider einfach affig aus. Nicht besser geht es jenen, die mit einem Plastik-Gitarrencontroller aus der Ferne gesehen werden. Bei beiden Problemlagen hilft deshalb nur eines: Alle Beobachter schnell vor den Fernseher rufen, zum Mitmachen animieren und den Sound laut aufdrehen. Letzteres geht bei Guitar Hero III glücklicherweise besonders gut...! Turn it up to 11!!!

Wilde Plastik-Gitarren-Action!

Gibt es wirklich noch Videospieler, die von diesem Spiel noch nichts gehört haben? Bei uns Nintendo-Fans vielleicht. Die ersten beiden Teile der Guitar Hero – Serie sowie Spin-Offs sind nur auf der PS2 und der XBOX 360 erschienen.

Das Spielprinzip ist schnell erklärt: Es geht darum mit einem mit dem Spiel gelieferten Gitarren-Controller über 70 bekannte Rock-Songs nachzuspielen. Der Gitarren-Controller verfügt über 5 Tasten, die eine vereinfachte Variante des Griffbretts einer echten Gitarre nachstellen. Angeschlagen wird mit einem Kippschalter. Zudem verfügt der Controller über einen Tremolo-Hebel, wie er sich an den meisten E-Gitarren befindet, und der dazu dient schnelle Tonhöhen-Veränderungen durchzuführen. Weitere Tasten an dem Controller dienen zur sonstigen Bedienung der Wii-Konsole.

Eine Besonderheit des einer Gibson Les Paul E-Gitarre nachgebildeten Controllers in der Wii-Version ist es, dass die Wii-Fernbedienung in den Controller eingefügt werden kann und muss. Dies ist zum einen etwas umständlich, vor allem wenn man nicht über mehrere Wiimotes verfügt. Auf der anderen Seite nimmt der Umbau aber nur kurze Zeit in Anspruch. Ein Vorteil ist es, dass die Wii-Version von Guitar Hero III durch den Rückgriff auf bereits in der Wiimote vorhandene Technologien im Handel für ca. 10 EUR weniger angeboten wird, als die korrespondierenden XBOX 360 und PS3-Varianten.

Neben dem Gitarren-Controller liegt dem Spiel auch noch ein Gurt zum Umhängen der Gitarre bei. Mittels mitgelieferter Aufkleber, kann die Gitarre außerdem an die eigenen Designvorstellungen angepasst werden. Außerdem gibt es (seperat erhältlich) weitere Faceplates zum Aufpeppen des Controllers.

Das Nachspielen der Songs funktioniert wie folgt: Auf dem Bildschirm laufen, während ein Musiktitel abgespielt wird, auf einem virtuellen Gitarrenhals die zu drückenden Tastenfolgen von oben nach unten. Nun gilt es im richtigen Moment die Tasten zu drücken oder zu halten und dabei zudem den Anschlagsschalter zu betätigen. Was sich sehr leicht anhört, wird spätestens im zweiten der vier Schwierigkeitsmodi jeden Guitar Hero – Neuling herausfordern. Die Umsetzung der Songs in Tastenfolgen ist wie bereits bei den Vorgänger-Titeln sehr gut gelungen. Es kommt ein authentisches Spiel-Gefühl auf – und das nicht nur wenn man den Gitarrencontroller zur „Star Power“ hochreißen muss.

Eine Einführung und Erklärung erweiterter Spieltechniken (z.B. Hammer-On und Pull-Off – Spielweise) bietet der sehr gute und amüsant umgesetzte Tutorial-Modus. Im Practise-Modus können darüber hinaus alle Songs auch abschnittsweise und in Zeitlupe geübt werden – genauso muss es sein!

Deine eigene virtuelle Band auf großer Tour

Im Karriere-Modus des Spiels legt Ihr Euch eine eigene virtuelle Band an und verfolgt der Karriere von der Dorf-Kombo bis zur Welttournee. Jeweils 4-5 Songs müssen gemeistert werden, um zur nächsten Karrierestation zu gelangen. Die Schwierigkeit der Songs steigt von Station zu Station an. Des Weiteren ändert sich so auch das Spielszenario. Während im Vordergrund die Noten herunterlaufen, seht ihr im Hintergrund nämlich stets ein dreidimensional animiertes Konzert Eurer Band. Diese spielt an den unterschiedlichsten Orten: Auf einer Waldbühne in den USA, in Japan – ja sogar im Gefängnis dürft ihr auftreten. Die Grafik des Hintergrundgeschehens ist gut und die Kameraführung ist sehr schön umgesetzt. Nur die Animationen, insbesondere des Publikums, könnten noch etwas besser geraten sein.
Zwischen den einzelnen Stationen erwarten Euch zudem lustige Comic-Clips mit den „Abenteuern“ eurer Band.

Für jeden Auftritt gibt es, in der Höhe abhängig von Eurer Wertung, außerdem eine Gage. Diese darf im Gitarren-Shop ausgegeben werden – eine Neuerung in Guitar Hero III. Man merkt hier deutlich, dass dieses Spiel nicht mehr von Harmonix Music Systems entwickelt wurde wie die ersten beiden Teile (und jetzt Rock Band), sondern von den Tony Hawk – Machern von Vicarious Visions. Viele werden sich hier sicher an die Skate Shops aus den THPS-Spielen erinnern. Im Shop könnt Ihr neue Gitaristen für die Hintergrund-Animationen anheuern und deren Kleidung und Equipment nach Belieben verändern. Außerdem können Bonus-Songs eingekauft werden und auch Videos (u.a. zu der Beteiligung von Slash und den The Sex Pistols an der Entstehung des Spiels).

Dreimal im Spiel kommt es zudem zu Boss-Duellen. Ihr tretet dort unter anderem gegen Slash (Guns N’ Roses, Velvet Revolver) und Tom Morello (Rage Against The Machine, Audioslave) an. Beide Star-Gitarristen wurden für das Spiel digitalisiert und beide stellten einen exklusiven Battle-Song zur Verfügung. Bei dem Spiel gegen die Bosse müsst Ihr spezielle Items sammeln, die sich unter manchen Noten verbergen. Damit könnt Ihr den Gegner „lähmen“ oder sonst seine Spielweise verhunzen. Ebenso kann es natürlich auch euch gehen. Dann muss schnell auf eine Taste gehämmert oder der Tremolo-Heben betätigt werden.

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