Auch wenn der Preis für eine einfache Sammlung von Minispielen stimmt, empfiehlt sich Wii Party 3 auch nicht als wohlmeinendes Onkel/Tanten-Einstiegspräsent. Der Spielspaß ist einfach zu schnell verraucht, und die Präsentation zu eintönig, trotz 19 verschiedener Spielvarianten. Auch der dritte Teil der Serie ist auf den schnellen Euro getrimmt und ein klassischer Einsteiger-Titel.
Spieletest: Game Party 3 WII
Weitere Infos
Releasedate:4. Dezember 2009





Anzahl der Spieler: 1-16
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- große Spieleauswahl
- bis zu 16 Mitspieler
- Negativ:
- fast alle Spiele sehr ähnlich
- sehr schlechte Spielkontrolle
- First-Generation-Graphik
Auf der Wii als Party- und Familienkonsole existiert ein unerschöpflicher Pool an Minispielsammlungen, die auf Feiern oder an einem regnerischen Sonntagnachmittag im Freundeskreis für Spaß sorgen. Wii Party 3 ist bereits der dritte Teil einer Serie, die leider immer noch an einer nur mittelprächtigen Umsetzung der Bewegungssteuerung krankt. Das Spielepaket umfaßt 19 verschiedene Spiele, darunter Shuffleboard, Ski-Ball, Racquet, Croquet, Minigolf, Bier-Pong, Darts und eine Reihe weiterer Variationen. Vor jedem Spiel wird auf dem Lade-Bildschirm kurz die Steuerung erklärt, die sehr simpel und leicht zu erlernen ist und bei den meisten Spielen ziemlich ähnlich. Mit der Abwechslung von Wii Sports Resort z.B. kann Wii Party 3 also nicht mithalten. Auch merkt man schnell: Die allermeisten Spiele kennt man bereits, und richtig: ein rascher Vergleich mit dem Line-Up der beiden Vorgänger zeigt, daß einfach die meisten Spiele übernommen wurde und an den Graphiken nur minimale Verbesserungen vorgenommen wurden. Was wirklich schade ist, denn wie z.B. das Beipack-Game Wii Sports zeigt, läßt sich auch mit simplen graphischen Elementen viel Spaß haben, wenn sie nur konsequent umgesetzt werden.
Das Kontrollschema, das mit der Wii-Mote ausgeführt wird, besteht fast immer aus derselben Geste – einem einfachen Vorwärts-, Rückwärts- oder Seitwärtsschwenken. Daher läßt sich problemlos jedes der Spiele zwischendurch zocken, fühlt sich aber doch recht schnell sehr redundant an. Zwar sind die Hintergrundgraphiken bei jedem Spiel anders, doch interagieren sie – naturgemäß – bei einer Minispielsammlung nicht, so daß sich außer dem schmückenden Beiwerk wenig von Spiel zu Spiel ändert.
Graphik und Steuerung – leider noch nicht ganz ausgereift
Schwierigkeiten mit der Steuerung ergeben sich leider bei jeder Runde auf’s Neue – die Wii-Kontrolle fühlt sich merkwürdig nichtresponsiv an, und die Bewegungsgeschwindigkeit wird leider nicht durchgängig gleich gut erfaßt, und man muß immer wieder auf die Bildschirmanzeigen schauen, statt sich auf das Spielfeld zu konzentrieren. Dadurch ist es nur eingeschränkt möglich, wirklich präzise zu spielen – vielleicht mit einer großen Partymeute vor dem Bildschirm nicht dramatisch, aber für sich selbst besser werden kann man so leider nicht. Besonders unangenehm fällt dies beim Mini-Golf auf – hier stimmt einfach die Ballphysik hinten und vorne nicht, und eine gezielte Steuerung ist kaum möglich. Hier wird richtig deutlich, daß die Entwickler sich für das Spiel mehr Zeit hätten nehmen müssen, damit das Ergebnis wirklich Spaß bereiten kann.
Der große Vorteil des Spiel ist sein Multiplayer-Potential – bis zu 16 Mitspieler sind möglich, und jeder kann sich einen eigenen Avatar erschaffen und im Laufe des Spiels kleine Accessoires freischalten, mit denen sich die Spielfiguren ausstaffieren lassen. Leider haben die Entwickler keine Möglichkeit eingeräumt, die gewohnten Miis selbst zu verwenden. So kommen die graphisch ähnlich schlichten Avatare von Wii Party 3 eher als Surrogat daher. Wirklich ärgerlich sind aber die Versäumnisse bei der Graphik – die Hintergründe der Minispiele sind noch recht lebendig, doch nerven die umherstehenden Figuren mit ihrem hölzernen Hingegucke und Herumgestikuliere ziemlich schnell sehr viel mehr als bspw. die in Wii Sports. Schlicht nicht mehr zeitgemäß sind aber die jeweiligen Spielflächen selbst, um die es ja in erster Linie geht – diese sind großteils einfarbig oder wirken schlicht flach, so daß man die gleiche Optik auch bereits auf einem frühen Dreamcasttitel bekommen hätte. Wenigstens ein verbindendes Flavour-Thema hätte man dem Titel spielen können – warum nicht bspw. einfach „Pirates Wii Party“ daraus machen? Ein „Thema“ hätte der Spielesammlung sicher gut getan und wäre mit wenig Aufwand umzusetzen gewesen.
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Vielen Dank an die Firma Warner Interactive für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 23.Februar.2010 - 19:49 Uhr