Spieletest: Fire Emblem Warriors: Three Hopes NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
24. Juni 2022

USK 12 keine Onlinefunktion Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
viele Charaktere und Klassen
kluge KI
tolle Story mit viel Umfang
Beziehungssystem
Negativ:
teils langatmige Szenen zwischen den Schlachten
Technisch noch etwas Luft nach oben

2017 erschien Fire Emblem Warriors, welches vom Spielprinzip – wie der Name schon verrät - an die Warriors-Reihe anknüpft, storytechnisch aber im Fire Emblem-Universum spielt. Wir kennen dies bereits aus Spielen wie Hyrule Warriors. Bei Fire Emblem Warriors: Three Hopes handelt es sich um eine Art Fortsetzung von Fire Emblem: Three Houses. Doch anstatt sich dieses Mal im RPG-Kostüm zu präsentieren, folgt der Titel dem Warriors-Stil und schickt euch in gigantische Schlachten. Was das Game verspricht, erfahrt ihr in unserem Test.

Aller guten Dinge sind „Three“

Die erste Frage, die sich stellt, ist, ob man Three Houses gespielt haben muss, um den Warriors-Teil zu verstehen? Die Antwort ist JEIN. Ähnlich wie bei Hyrule Warriors wird man ins Universum der RPG-Spiele katapultiert. Man begegnet bekannten Charakteren und Schauplätzen, was natürlich die Spielfreude hebt. Erzählerisch gibt es hingegen nur vage Anknüpfungspunkte. In Fire Emblem Warriors: Three Hopes werden einzelne Ereignisse aus dem RPG herausgepickt. Im Grunde wird die gesamte Geschichte aus Three Houses nochmals erzählt – nur aus einem anderen Blickwinkel. Das Vorgängerrollenspiel zu spielen ist nicht verkehrt, aber man muss nicht erneut 50 Stunden Spielzeit investieren um sich in Three Hopes zurechtzufinden. Die Handlung hat nur am Rande mit der bisher bekannten zu tun.

Wie im RPG habt ihr zu Beginn die Qual der Wahl und müsst euch für eines der drei mächtigen Häuser an der Militärakademie entscheiden. Jeder Student bringt eigene Fähigkeiten und seine eigene Persönlichkeit mit ins Spiel. Der erste Unterschied, der ins Auge sticht ist, dass es dieses Mal nicht die Geschichte von Byleth ist der ihr folgt, sondern die von Shez. Der wahlweise männliche oder weibliche Söldnercharakter steht auf Kriegsfuß mit Jeralt, dem berüchtigten Bleichen Dämon.

Ähnlich wie im RPG-Abenteuer werdet ihr, wie bereits erwähnt, in der Militärakademie von Garreg March landen, wo ihr für kurze Zeit euer Dasein als Student verbringt. Je nachdem für welches Haus ihr euch entscheidet, erwarten euch bekannte Charaktere. Die Schwarzen Adler aus dem Kaiserreich Adrestia werden von Edelgard angeführt, die Blauen Löwen aus dem Königreich Faerghus von Dimitri und die Goldenen Hirsche aus der Allianz von Leicester folgen Claude.

Jedes der drei Häuser hat mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen. In Adrestia gibt es Unruhen, die Goldenen Hirsche werden vom Nachbarland angegriffen und in Faerghus herrscht Streit um die Thronfolge. Ihr müsst nun als Haussprecher in die jeweilige Heimat zurückkehren und euch um die Angelegenheit kümmern. Nach einem Zeitsprung von zwei Jahren startet die eigentliche Handlung und die Bedrohung ist noch größer geworden: Es herrscht Krieg in ganz Fódlan.

1:1000 Schlachten

Fire Emblem Warriors ist ein Hack-and-Slash-Action-Rollenspiel ähnlich der Dynasty Warriors-Reihe, in dem die Spieler die Rollen Charakteren aus mehreren Fire Emblem-Spielen übernehmen. Das heißt: Musou-Echtzeit-Prügelei statt rundenbasierter Kämpfe. Die Warriors-Titel sind bekannt durch ihre „Massenschlachten“. Dabei kommen unterschiedlichste Angriffe und Fertigkeiten zum Einsatz. Begleitet werdet ihr dabei von meist tollen Kämpfer:innen, denen ihr sogar Aufgaben im Spiel zuweisen könnt. Unterteilt ist das Spiel wie gewohnt in Haupt- und Nebenmissionen. Ansonsten heißt es kloppen was das Zeug hält. Die Story bleibt dabei immer glaubhaft. Etwas langatmig sind vielleicht die vielen taktischen Besprechungen unter den Charakteren.

Ihr könnt Fire Emblem Warriors: Three Hopes mit einem Freund/einer Freundin zocken. Via Split-Screen ist es möglich, Schlachten zu zweit auf einem Bildschirm auszutragen. Ein kleiner Minuspunkt ist dabei, dass der zweite Spieler für jede Schlacht neu über den Minusbutton hinzugefügt werden muss. Auch darf dieser seinen Charakter nicht selbst wählen, sondern wird automatisch zugewiesen - immerhin ist es davor im Menü möglich, insgesamt vier Charaktere zuzuweisen. Via Steuerkreuz könnt ihr dann bequem zwischen den einzelnen Figuren switchen. Die Kämpfe selbst ziehen sich manchmal etwas in die Länge, sind aber grundsätzlich sehr ausgewogen. Eine großartige Sache ist wieder, dass ihr wie in Three Houses entscheiden könnt, ob gefallene Charaktere auf Dauer tot sind oder nach dem Gefecht wieder zur Verfügung stehen.

Als Übersicht dient eine neu eingeführte Kriegskarte. Um zur nächsten Hauptmission zu gelangen, müsst ihr erst einzelne Gebiete befreien. Die besagten Nebenquests sorgen für die nötige Abwechslung und liefern außerdem Erfahrungspunkte. Eine nette Sache sind die „Erkundungstouren“ eroberter Gebiete, wobei ihr euch da nicht wirklich umsehen dürft, sondern es sich Großteils auf Textblöcke beschränkt, in denen ihr Belohnungen bekommt oder Handelsangebote macht. Bevor ihr am Ende einer Map in die große Schlacht zieht, könnt ihr kleinere Grafschaften einnehmen. Diese sind zwar optional, punkten aber mit neuen Rohstoffen oder Strategien für den weiteren Erfolg. Strategieressourcen sind eine richtig großartige Sache und bringen etwas Taktik ins Gameplay. So könnt ihr beispielsweise feindliche Generäle rekrutieren, anstatt sie zu töten oder geheime Informationen nutzen, um eure Feinde zu überrumpeln. Eure Einheiten könnt ihr verschiedensten Klassen zuordnen, die unterschiedliche Vorteile mit sich bringen. Manche sind beispielsweise effektiver gegen bestimmte Gegnertruppen. Auch auf die richtige Waffen- und Ausrüstungswahl sollte immer geachtet werden, damit eurem Sieg nichts im Wege steht.

Beziehung ist alles!

Wie im echten Leben sind Beziehungen sehr wichtig. So bringen gute Beziehungen im Spiel Vorteile im Kampf mit sich. Als Basis eurer Schlachten dient euch ein Lager, welches in den Farben eures Hauses geschmückt ist. Mit der Zeit kommen neue Aktivitäten und Einrichtungen hinzu und somit wird auch die Beziehung eurer Helden immer authentischer und man erhält so manche Hintergrundinformationen. Wer liebt es denn nicht mit seinen Freunden gemeinsam Mahlzeiten zu kochen und über die guten alten Tage zu sprechen. Oder gemeinsam die Reittiere zu versorgen, um in Erinnerungen zu schwelgen. Diese und andere Aktivitäten stehen euch ab dem Unterstützungslevel C zur Verfügung. Entscheidet ihr euch dreimal für die richtige Dialogoption, bekommt ihr ein paar ruhige Momente spendiert, wo sich die Charaktere näher kennen lernen und Späße machen.

Im Lager ist es wichtig die Teammoral zu steigern. Gemeinsame Aktivitäten helfen euch dabei und auf dem Trainingsplatz stärkt ihr eure Truppen für den Kampf. Ist euch das zu mühsam, könnt ihr den Wert so mancher Charaktere auch gegen Gold aufbessern.

Die Technik

Nicht nur die Kampftechnik ist wichtig, sondern natürlich auch, wie sich das Spiel im Gesamten präsentiert. Die technische Umsetzung ist gelungen. Gerade die Warriors-Teile bringen aber aufgrund der Vielzahl an Charakteren die Switch oft an ihre Grenzen. Doch man hat im Laufe der Zeit sicherlich schon deutlich schlechteres gesehen als in Three Hopes. In der Ferne gibt es immer wieder einmal Pop Ups, aber bei Nahkämpfen läuft alles sauber. Hier und da gibt es ein paar matschige Texturen und auch das Lager wirkt mancherorts etwas leer. Das hört sich vielleicht nicht so toll an, aber grafisch ist es wirklich hübsch anzusehen und wer Warriors-Titel auf der Switch kennt, der weiß, dass die Titel immer wieder mit der technischen Seite zu kämpfen hatten. Hier macht man mit Three Hopes auf alle Fälle wieder Meter gut. Ein paar Übersetzungsfehler haben sich auch eingeschlichen, aber dennoch erlaubt sich der Titel keine größeren Schnitzer. Die Soundkulisse ist wie gewohnt toll.

Fazit

Wer auf Massenprügeleien im Stile der Warriors-Titel steht, der macht auch bei Fire Emblem: Three Hopes auf keinen Fall etwas falsch. Der Titel bietet viele spannende und abwechslungsreiche Elemente und auch die Charakterentwicklung steht im Fokus. Wie in Three Houses dürft ihr euch für einen Pfad/ein Haus entscheiden. Wollt ihr alle Perspektiven kennenlernen, so werdet ihr mit vielen Spielestunden belohnt. Ein Ausflug nach Fódlan lohnt sich definitiv, es ist eine gelungene Umsetzung um die Geschichte der drei Häuser.

Grafik
7.5
Sound
9
Multiplayer
8.5
Gesamt
8.5

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 08.Juli.2022 - 16:05 Uhr