Spieletest: Final Fantasy I-VI Bundle NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
19. April 2023

USK 6 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Alle 6 Klassiker
Tolle und passende grafische Updates
Erstklassige Quality of Life Features
Negativ:
Die ersten Spiele sind schon eher schlicht
Preispolitik kann polarisieren
Physischer Release nur in Asien

Final Fantasy ist wohl eine der denkwürdigsten Reihen japanischer Rollenspiele aller Zeiten. Bald erscheint der 16. Teil der Hauptreihe, aber ihre Ursprünge stammen aus der NES- und SNES-Ära. Beide Konsolen bekamen jeweils drei Titel spendiert, wobei jedes Mal der Dritte Ableger das Opus magnum darstellte. Vor allem Final Fantasy VI machte deutlich, dass es niemand mit Squaresoft (heute Square Enix) aufnehmen konnte und erzeugte eine emotionale Wucht, wie es bis dato selten gesehen war auf einer 16Bit Konsole. Die sechs Originalspiele können für moderne Augen etwas angestaubt daher kommen und sehen auf HD-Fernsehern eher mau aus. Da freut es das Retroherz doch umso mehr, dass Square Enix mit dem Final Fantasy Pixel Remaster I-VI Bundle Abhilfe schaffen will. Aber lohnt sich das Ganze zum Gesamtpreis von 75€? Lest den Test und ihr wisst bald mehr!

Legendär

Zu den Ursprungsspielen an sich braucht man eigentlich nicht viel sagen. Sie sind ein derart wichtiger Teil der RPG-Kultur, dass sie den Siegeszug dieses Genres im Westen einläuten sollten. Allerdings nicht ohne Hürden und Schwierigkeiten, die sich beispielsweise in einer verqueren Namensgebung im Westen äußert. Da Final Fantasy II und III aus Angst vor zu großen Verlusten ursprünglich nicht im Westen erschienen, nannte man den Super Nintendo Einstieg Final Fantasy IV dort einfach Final Fantasy II und um die Verwirrung perfekt zu machen ließ man Final Fantasy V im Westen wieder aus und nannte den sechsten Teil logischerweise Numero III. Fanübersetzungen machten es westlichen Spielern möglich, dennoch in den Genuss der versteckten Perlen zu kommen, aber es blieb immer ein Hauch von etwas Inoffiziellem. Nach und nach erschienen Re-Releases, auch in englischer Sprache, für andere Konsolen, sowie auch waschechte Remakes. Aus heutiger Sicht lässt sich die damalig zögerliche Veröffentlichungspolitik kaum mehr nachvollziehen. Alle Spiele der Reihe sind unbestreitbar Kult und wahre Urgesteine des jRPG-Genres. Lange Zeit waren Final Fantasy und jRPGs im Westen ein Synonym und so war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann nun endlich eine gesammelte Kollektion erscheint. Für den Autor dieser Zeilen ist nicht weniger als ein Meisterwerk gelungen, aber natürlich ist da die berühmt berüchtigte rosarote Brille im Spiel. Ohne diese sind die vorliegenden Werke aber auch kaum zu behandeln, denn man braucht schon eine ausgewachsene Liebe zu alten Klassikern in Pixeloptik. Wobei man Square Enix zu Gute halten muss herrliche Quality of Life Features eingebettet zu haben, aber dazu mehr in den nächsten Absätzen.

State of the Art

In den Mobile-Ablegern der Reihe für iOS und Android wagte man schon ein mal den Versuch des Updates, jedoch mit wechselhaftem Erfolg. Vor allem die seltsam modern gezeichneten Charaktermodelle wollten sich so gar nicht in den Old-School Pixel-Look einfügen. Square Enix hat verstanden was die Fans wollen und so sehen die Figuren zwar wieder pixelig und dennoch aufgehübscht aus. Zusammen mit den neuen Animationen der Umwelt und der Hintergründe ergibt sich ein wunderschönes Bild, das es dem Spieler endlich ermöglicht, seine alten Games auf einem neuen TV zu spielen, ohne dass einem die Augen schmerzen. Auch durch leicht gezoomte 16:9 Bild ist es eine wahre Freude, denn die schwarzen Ränder links und rechts gehören damit der Vergangenheit an. Das Interessante bei den neuen Grafik-Features ist, dass man sich eigentlich genau auf diese Weise an die Spiele erinnert, obwohl sie, wenn man die Original-Hardware bedient, alles andere als so exquisit aussehen. Am meisten fallen die Veränderung in der ersten Trilogie auf, denn die damals sehr rudimentär in 8Bit-Optik animierten Spiele haben eine 16Bit Frischzellenkur erhalten und wirken mit ihren Nebel-, Wasser- und Charakteranimationen erheblich aufgehübscht. Bei all den optischen Neuerungen bleiben die Stories und die Spielabläufe alle gleich. Man genießt also die Meisterwerke so wie sie einst erdacht wurden und kann sich sogar entscheiden, ob man den neuen orchestralen oder den alten Midisoundtrack hören möchte. Während letzterer für Puristen natürlich das Nonplusultra darstellt, ist ersterer eine wahre Wucht. Der original Final Fantasy Hauskomponist hat es sich nicht nehmen lassen alle Tracks ordentlich aufzupeppen, ohne den Original-Spirit vermissen zu lassen. Es ist ein weiterer richtiger Schritt in Richtung Aktualisierung, bei gleichzeitiger Wahrung alter Tugenden. Außerdem reagiert Square Enix auf berechtigte Kritik der Community, dass die neue Schriftart sehr nach zweitklassigem Mobilegame aussieht. Man kann nun zwischen zwei Schriftarten wählen – der klassischen Pixelschrift und der glatten, wobei der richtige Fan nur eine von beiden gebraucht hätte.

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