"Etrian Odyssey" ist ein RPG der alten Schule, dass auf eine epische Story und eine wuchtige Präsentation pfeift. Wer gerne stundenlang Charaktere auflevelt, wird Dank eines ordentlichen Fähigkeitensystems und flottem, unkompliziertem Gameplay regelrecht zum Kaufen gedrängt.
Spieletest: Etrian Odyssey NDS
Weitere Infos
Releasedate:6. Juni 2008



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: 1 Meinungen
Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- schnörkellose, anspruchsvolle Auflevel-Odyssey
- ordentlicher Umfang
- japanophile Präsentation...
- Negativ:
- ... die grafisch jedoch kaum anspricht
- eher nur für RPG-Veteranen
... Auf eurer Suche nach dem Review zu `Etrian Odyssey´ begegnet euch plötzlich eine Einleitung. Im Vergleich zu anderen kommt sie ein wenig komisch daher. Ihr denkt darüber nach, ob ihr nicht vielleicht auf seriöseren Seiten nach Testberichten zum Retro-Rollenspiel Ausschau haltet. Doch dann lasst ihr euch von der irren Introduktion direkt in das Reich von Etria geleiten. Als ihr den ersten Fuß auf den virtuellen Boden setzt, begrüßt euch der Schreiberling Craoz: ...
”Willkommen in Etria!...
Schön, dass ihr den Weg auch hierher gefunden habt. Sorry, dass meine Kollegen und ich so fertig aussehen. Wir kommen gerade von einem Trip in das Labyrinth `Yggdrasil´, da geht’s echt brutal her. Denkt man doch glatt, dass einem zu Anfang harmlose Pogo-Puschel entgegen kommen... denkste! Maulwürfe, Plattenkäfer, Zehnender... die setzen euch erbarmunglos zu - immer Medizin dabei haben, könnt ihr euch hier in der Ceft-Apotheke kaufen. ‘Ne Mütze voll Schlaf aus dem ‘Krähenden Hahn’ ist meistens das beste - aber die Preise steigen kontinuierlich, Schweine! Auf jeden Fall wird’s im Labyrinth in Sachen Unholde nie langweilig. Warum wir da überhaupt runter gehen? Wissen wir nicht so genau, ist aber auch egal. Und es macht einfach Spaß, Monster zu metzeln, Rohstoffe einzusacken und für ein wenig Cash zu verkaufen, um sich dann fette Ausrüstung zu holen. Die Aicha, die den Laden schmeißt, die ist echt süß. Oder die Valerie aus der Schänke “Zum Hirsch”: Die hat nicht nur des Öfteren kleine, wenn auch langweilige Aufträge für uns - Hauptsache, Geld fließt wie Leitungswasser -, sondern auch... Ach so... *räusper*... ihr wollt bestimmt mit in den Dungeon!? Dann geht euch lieber mal erst in der `Gilde der Abenteurer´ einschreiben. Dort könnt ihr gleich bis zu 15 weitere Leute anmelden - aber blöd, dass immer nur höchstens ein Fünfer-Trupp ins Labyrinth darf. Welche Klasse seid ihr? Nein, nicht Schulklasse, ich meine Kämpferklasse. Also, seid ihr Fährtenleser, Barde, Paladin? Also ich find Landsknechte cool, die können ordentlich zuschlagen. Alchemisten sind mir zu feige, die schleudern nur Blitze und so’n Kram. Medici sind hingegen wieder voll hilfsbereit, die haben immer einen rettenden Heilzauber dabei. Welcher Typ seid ihr?... Ach, ihr wollt nur erst mal zuschauen. Naja okay, wir nehmen euch mit. Eigentlich müsstet ihr ja zu den Hallen zu Radha, um euch die erste Mission von der Regierung zu holen - erst die Absolvierung gibt euch die Befugnis, tiefer in das Labyrinth einzudringen. Machen wir mal eine Ausnahme!”
Ihr kommt im Dungeon an. Craoz: ...
“So, wenn ich euch bitten dürfte, die Karte zu halten? Aber Vorsicht, nicht kaputt machen; die hab’ ich selbst angefertigt - fertige Karten gibt es nämlich nicht zu kaufen. Ist eigentlich ganz easy, das Zeichnen. Stellt euch vor, ihr seid nicht mitten in Etria, sondern sitzt gemütlich mit dem DS in der Hand. Dann nehmt ihr einfach den Stylus und malt auf dem Touchscreen die verwinkelten Gänge samt Wände. Besondere Ereignisse könnt ihr ebenfalls vermerken. Auch gut: einmal hat’s meine Mitstreiter und mich richtig niedergestreckt, aber meine Skizzen wurden nicht vernichtet. Wenigstens ein Trostpflaster. Uns hat’s die letzten Male wirklich oft erwischt. Dieser Wuthirsch, einer dieser speziellen FOEs, quasi Bossgegner, in der zweiten Ebene ist ungemein zäh und angriffsstark. Deshalb müssen wir noch eine Runde trainieren. Lasst uns mal paar Viecher suchen gehen.” Zusammen mit Craoz streift ihr durch den Smaragdwald. Ihr wundert euch über den nervigen Roboter-artigen Gang, den ihr hinlegt und mit dem ihr Kästchen für Kästchen abgrast. Die schillernde Kugel, die Craoz bei sich hat, ändert ihre Farbe: Blau - Grün - Orange - Rot... ‘Überraschend’ taucht ein Schwarm Waldfalter auf. Craoz gibt seinen Kollegen Befehle, einer von ihnen, der Schattenritter, startet die Runde mit einem ‘Viper’-Angriff, der eine Gegner-Gruppe schwer vergiftet. Schon nach der ersten Kommando-Runde sind die Falter erledigt, die Gilde sammelt ein paar Flügelchen ein. Craoz: ”Ach, wieder nur so wenig Erfahrungspunkte. Die muss man sich hier mühsam erkämpfen, wisst ihr. Jeder Levelaufstieg wird hier gefeiert, dann gibt’s nämlich auch wieder einen Fähigkeitspunkt. Oh, bei meinem Schattenritter ist es mal wieder soweit. Hm, was soll er verstärken: Seine Kraftpunkte, seinen Umgang mit der Peitsche, seinen ohnehin tollen Viper-Angriff - oder soll er mal was ganz Neues probieren? Glaubt mir, das große Angebot an Möglichkeiten lässt viel Platz für Grübeleien und Experimente. Aber so werden aus meinen Kombatanten wenigstens individuelle Kämpfer. Ihre Entwicklung zu sehen, macht echt Spaß. Aber... was sonst? Man macht hier eben nicht viel mehr als Kämpfen und nebenbei Karten Zeichnen. Mag ziemlich altbacken sein, aber falls ihr auch solche Retro-Fans seid wie ich, dann werden euch die flotten Kämpfe hier gefallen!” Ihr macht eine Pause an einer Quelle. Während Craoz etwas trinkt, um seine Magiepunkte aufzufrischen, schaut ihr euch in der Gegend um.
Ihr bemängelt den langweiligen Wald.
Craoz: “Sagt nichts... ja, hier sieht’s echt langweilig aus. Die Blätter der Bäume und Sträucher sind zwar alle von sattem Grün, aber artenreich scheint mir die Umgebung auch nicht wirklich - soll in den tieferen Schichten des Labyrinths nicht besser aussehen. Alles so... unspektakulär, so undynamisch. Genau wie die Monster. Als ‘wären’ es platte Comicfiguren, stehen die in der Gegend rum, greifen an, werden attackiert, sterben, ohne Dramaturgie. Toll. Aber wir sind ja auch nicht besser - uns hübsche Manga-Gestalten sieht man nicht mal! Selbst beim Laufen durch das Labyrinth nicht - langweilige Ego-Perspektive. Und greifen wir Gegner an, delegieren uns lahme Kampfeffekte. Wenigstens die Musik, die mysteriöserweise irgendwoher tönt, motiviert zur Labyrintherkundung. Schon komisch, dass die Melodie an jedem Ort wechselt und dazu auch noch passend ist...” Ihr entschließt euch, in die Stadt zurückzukehren. Flugs, als ‘wären’ dafür nur ein Fluchtdraht und ein paar Klicks notwendig, geleitet euch Craoz hinaus: “So, hier geht’s zum Fazit. Und von da aus ist es nicht mehr weit in die Freiheit. Ich hoffe, euch hat’s Spaß gemacht. Es sei denn, ihr habt auf eine Märchenstunde gehofft - dann werdet ihr wohl die ganze Zeit geistig abwesend mit mir herum gedackelt sein, Sorry. Schickt am besten Mal die alten Hasen her. Die, die keine Lust auf schöne Umgebungen haben, sondern eigentlich wie ich nur ein wenig Spaß mit Schwertern und dem Kram haben wollen. Ich zumindest werde hier wohl noch eine Weile bleiben... Ciao!”
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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 24.Juli.2008 - 16:28 Uhr