Weder der Action- noch der Strategie-Teil erreicht nur annähernd die Qualität der Genre-Spitzen. Insgesamt ist die "Strategie-Phase" sehr langatmig und recht simpel, während die "Kampf-Phase" Spaß macht, aber Tiefgang vermissen lässt. Wer nur Action oder Strategie will, ist anderswo deutlich besser aufgehoben, und wer - als DS-Besitzer - gerne einen guten Mix dieser Genres spielen will, sollte auf Star Fox Command warten. Kommt ihr günstig an DWA heran und fühlt euch von Setting und Konzept angesprochen, könntet ihr dem Spiel ja eine Chance geben - hohe Erwartungen sind aber wirklich fehl am Platze.
Spieletest: Dynasty Warriors Advance GBA
Weitere Infos
Releasedate:32. TBA 2005


Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- 9 bzw. 13 spielbare Charaktere aus 3 Lagern
- Absolvierte Missionen sind jederzeit wiederholbar.
- netter Ansatz...
- Negativ:
- ...der weniger nett umgesetzt wurde,...
- ...da der Strategie-Teil sehr langatmig und simpel ist,...
- ...der Großteil der Armee dort von der CPU gesteuert wird...
- ...und der Action-Teil recht anspruchslos daherkommt.
Chinesisch für Anfänger: "Woohoo! I got him!"
Nun ja, zunächst die gute Nachricht: Ja, im Vergleich zum Strategieteil sind die Kämpfe deutlich unterhaltsamer. Die schlechte: Soo der extreme Hit sind sie auch wieder nicht. Aber beginnen wir vom Anfang: Nach dem erwähnten Zusammenstoß mit den Feinden auf der Karte des Schlachtfelds finden wir uns auf einem eine Hand voll Bildschirme großem Areal in Zelda-mäßiger Draufsicht wieder, die grafisch deutlich schöner als zuvor - wenn auch nicht gerade beeindruckend - dargestellt wird, und eine Meute von Feinden stürmt mordlüstern auf uns zu. Unsere Aufgabe ist nun, eine bestimmte Anzahl von stetig nachrückenden Gegnern in einer bestimmten Zeit zu besiegen - genauer gesagt ist jenes Zeitlimit aber nicht komplett zwingend: Sind die Schurken alle in Rekordzeit KO, so bekommen wir gar einen Bonus-Zug in der Strategiephase dazu, brauchen wir länger als vorgegeben, verlieren wir hingegen einen Zug und liegt das Ergebnis in der Mitte, geht alles seinen normalen Gang. Rennt man zum Rand des Feldes und verbleibt dort eine Weile, kann der Schlacht auch entkommen werden - sonderlich zielführend ist dies aber logischerweise nicht und macht nur Sinn, wenn der Held schon auf dem Zahnfleisch daherkommt (Ihr hättet es sicher nicht gedacht, aber wenn er stirbt, so heißt's "Game Over"). Jetzt aber zum Kampf selbst: Mit dem Steuerkreuz bewegt man sich, ein zweifacher Druck darauf animiert den Helden zum Laufen. A führt einen ebenso mächtigen wie langsamen Angriff aus, während B für eine schwächere, aber schnellere Attacke steht. Mit der L-Taste wird geblockt, während Start mal wieder das Spiel pausiert. Das war's im Wesentlichen - drei Dinge wollen aber noch erwähnt werden: Jede erfolgreiche Attacke unsererseits füllt die Leiste unter dem Energiebalken, auch wird sie rascher voll, wenn wir selbst schon dem Exitus nahe sind. Ist sie gefüllt, kann mit gleichzeitigem Druck auf L und A die sogenannte Musou-Attacke ausgeführt werden, die gleich ganze Gegnergrüppchen auf einmal auf die Bretter schickt. Ebenso ist in der rechten unteren Bildschirmecke eine Anzeige mit sechs Symbolen zu sehen: Diese Icons stehen für die vier Spezialattacken (dazu gleich mehr), physische Stärke und Geschwindigkeit. Teilt man Schläge aus, so beginnt eines der Symbole zu blinken - betätigt man nun die rechte Schultertaste, wird das entsprechende Attribut erhöht. Es ist aber ebenso möglich, sich noch ein wenig mehr zu prügeln und zu warten, bis ein anderes Icon blinkt - drückt man dann R, so wird eben diese Fähigkeit verbessert. Insgesamt kann jedes Attribut zweimal erhöht werden. Und zu guter letzt gibt es noch vier Spezialattacken, die durch die einfachen Tastenkombinationen A (ja, ich weiß - nicht wirklich eine Kombination) BA, BBA und BBBA ausgeführt werden - diese Attacke ist effektiv gegen jene Charakterklasse, jener Angriff wiederum gegen diese Feinde et cetara. Soviel zur schönen Theorie, auf zur Praxis: De facto äußert sich das Ganze in wildem Knöpfchendrücken ohne großen Anspruch. Wenn man zuhaut, ausweicht, zuhaut, ausweicht und immer wieder die BBBA-Attacke benutzt, sind die Kämpfe in der Regel kein großes Problem. Der Kampfmodus von DWA ist in etwa mit den NES- und SNES-Versionen der Turtles-Spiele zu vergleichen, nur in einer anderen Perspektive und längst nicht so gut. Ja, das Prädikat "ganz unterhaltsam" hat er sich durchaus verdient, aber mehr gewiss nicht - Taktik wird hier nicht benötigt, um durchzukommen. Und wenn man doch einmal an einen stärkeren Gegner gerät, stirbt und die gesamte Mission in ihrer zähflüssigen Ganzheit erneut spielen muss, ist dies auch nicht unbedingt der Motivation zuträglich. Ach ja, bei den Bogenschützen muss man schon ab und zu blocken, denn wenn diese treffen, kann das böse Folgen haben. Nein, keine Angst - ihr müsst euch dann nicht das Auge rausreißen und essen, aber eingefangene Pfeile können leicht die gerade noch so schön verbesserten Skills herabsetzen. Summa summarum: Für ein paar ganz lustige Haudrauf-Kämpfe ist das Spiel schon gut, aber Tiefgang gibt es auch - und gerade - im Kampfmodus wirklich nicht. Ach ja - ein wenig seltsam und deplatziert wirkt gerade in diesem Teil des Titels die Musik: Irgendwie will es nicht gerade für Atmosphäre sorgen, wenn der Sound zwar qualitativ okay und kompositorisch in Ordnung ist, aber irgendwo zwischen Rock und Techno angesiedelt ist - ab und zu fühlte ich mich ein wenig an Mega Man erinnert, aber ich hätte nicht im Traum daran gedacht, angesichts dieser Töne Assoziationen mit dem alten China zu knüpfen. Und bin ich eigentlich der Einzige, den es irgendwie stört, wenn ein altertümlicher chinesischer Krieger nach dem Sieg über einen Feind fröhlich "Woohoo! I got him!" in die Runde ruft?
Fazit
Um mal wieder eine abgedroschene Phrase zu verwenden: Das Spiel will zu viel und kann zu wenig. Der Strategie-Teil ist für einen Titel dieses Genres sehr simpel und vor allen Dingen sehr undynamisch ausgefallen; man wird das Gefühl nicht los, dass ein Spiel, dass sich nur auf die Kampf-Phase konzentriert hätte, deutlich besser geworden wäre. Aber auch diese ist gewiss nicht frei von Mängeln: Taktisch anspruchsvoll ist sie sicher nicht, und die ständig gleichen Ziele - "Besiege soundsoviel Gegner in soundsoviel Sekunden" - sind auch nicht gerade ein Garant für Abwechslung. Grafisch ist der Titel hingegen okay - eine sehr unspektakuläre Map, ganz nette Kampfarenen und unauffällige Animationen - wenn auch nicht mehr, und der Sound ist grundsätzlich solide, aber will, wie gesagt, so gar nicht zur Thematik passen (besonders extrem ist diesbezüglich die Titelmelodie). Positiv sind hingegen die von Anfang an wählbaren neun Charaktere aus drei Lagern mit unterschiedlichen Missionen, die mit der Zeit auf 13 erweitert werden können. Abgesehen davon muss aber leider gesagt werden, dass der Großteil des Spiels schlicht und einfach Durchschnitt darstellt. Nicht mehr und nicht weniger.
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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 22.Dezember.2006 - 10:04 Uhr