Spieletest: Duel Masters: Shadow of the Code GBA

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Weitere Infos

Releasedate:
1. Oktober 2005

USK 0 unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: Fünf original Sammelkarten beiliegend

Plus / Minus

Positiv:
alle 600 Duel-Masters Karten
reichlich Duelle
auch zu zweit spielbar
Negativ:
furchtbare Musik
technisch gerade noch akzeptabel

Das letzte Jahrzehnt des verstrichenen Jahrtausends hat die Menschheit mal wieder um etliche Neuerungen bereichert. Kaum wegzudenken sind die grundlegenden Veränderungen, ja fast schon Zeitsprünge im Kommunikationsbereich rund um das Internet oder den Mobilfunk. Aber auch das mittelalterliche Brauchtum des Kartenspiels wurde in Teilen neu erfunden und erfreut sich seitdem in der Variante des Sammelkartenspiels explosionsartiger Beliebtheit, wenn auch in überwiegend vorpubertären Kreisen. Selbstverständlich ließ auch die Umsetzung von diesen Kartenspielen auf den virtuellen Sektor nicht lange auf sich warten und so tummeln sich mittlerweile allerhand Versoftungen dieses Genres vor allem im GBA-Regal.

Bube, Dame, König, Monster?

Der neueste Streich ist der Titel "Duel Masters - Shadow of the Code" aus dem Hause Atari und bereits der dritte Teil aus dem Duel-Masters-Universum, welches aber wiederum auch nur ein bestimmtes unter den vielen verschiedenen Sammelkartenspielen ist. Bevor ich aber nun genauer auf das Spielmodul eingehe, erst ein paar grundsätzliche Hintergründe zum Spielprinzip der Sammelkartenspiele.

Bei Duel Masters spielt, bzw. duelliert man sich zu zweit. Jeder Spieler nimmt dazu eine Auswahl seiner Karten (das so genannte Deck), welches beispielsweise aus 30 Karten besteht. Auf jeder Karte hat man nun entweder ein Wesen, welches man beschwören kann, oder eine Zauberformel, die auf ihren Einsatz wartet. Zunächst muss man aber erst über das nötige "Mana" verfügen, die Energieeinheit, die für den Einsatz der jeweiligen Karte vonnöten ist. Zu Beginn des Spieles wird also zuerst eine der Karten in die Mitte gelegt, um damit Mana zu produzieren und dann kann, falls genug Energie vorhanden, eine Kreatur heraufbeschwört oder ein Zauber gesprochen werden.

Von nun an bekämpfen sich die Duellanten mit den Kreaturen, blocken diese, setzen Zauberformeln ein oder greifen den Gegenspieler beziehungsweise dessen Schutzschilde direkt an. Zum Schluss hat dann logischerweise derjenige gewonnen, der sein Gegenüber vernichtet hat. Hört sich soweit noch relativ einfach an, oder? Schwierigkeit und Kunst zugleich liegt nun aber darin, die Vor- und Nachteile seiner Karten zu kennen und strategisch am günstigsten einzusetzen. Und das stellt sich schon als eine kleine Wissenschaft heraus, denn bei Duel Masters gibt es weltweit mittlerweile 600 verschiedene Karten, die auch alle komplett im virtuellen Spiel vorhanden sind.

Weltenretter mit einem As im Ärmel

Wenn ihr euren GBA einschaltet, beginnt ihr zunächst mit der Sprachauswahl und eurer Namenseingabe. Im Intro wird euch eure Identität vermittelt: Ihr seid ein aufstrebendes Duel-Masters-Talent, welches mittlerweile einen ziemlichen Beliebtheitsgrad in der Stadt erreicht hat. Ihr könnt nun das Spiel mit einem zusammengestellten Deck beginnen oder euch selbst Karten kaufen und euer eigenes Startsortiment kreieren. So oder so verfügt ihr aber über ein gewisses Budget, mit dem ihr euch Boosters (Ergänzungssets) kaufen könnt. Zudem bekommt ihr bei eurem letzten Turniersieg eine Art Palmtop (im DS-Design) geschenkt, welches euch als Optionsmenü im Spiel dient. Hier könnt ihr euer Deck verwalten, speichern, Minispiele spielen und euch Screenshots aus dem bisherigen Spielgeschehen ansehen.

Ihr startet nun beim Übersichtsplan der Stadt, wobei am Anfang allerdings erst eine Handvoll Locations frei zugänglich sind. So könnt ihr zum Kartenladen, ins Einkaufszentrum oder zur Turnier-Arena gehen. Jeder Ort ist hierbei dann nochmals in mehrere Screens unterteilt und mit reichlich Personen ausgestattet, mit denen ihr in der Regel mal eben ein Schwätzchen halten oder ein Duell bestreiten könnt. Gewinnt ihr dieses Einzelduell, bekommt ihr in der Regel eine seltenere Karte von eurem Gegenüber spendiert, eine Niederlage hat am Anfang erst einmal keine Konsequenzen für euch. Zudem könnt ihr an verscheidenen Orten der Stadt richtige Turniere bestreiten, bei denen ihr beispielsweise gegen sieben Computergegner antretet. Neben diesem konventionellem Spielprinzip (Duelle gewinnen, Kartensammlung vervollständigen) hat Shadow of the Code aber noch eine weitere Storyline zu bieten. Euer Freund ist nämlich plötzlich und rätselhaft verschwunden und es sieht ganz danach aus, als wären einige der Kreaturen der Duel-Masters-Karten zum Leben erwacht. Klar, dass die etwas damit zu tun haben, und so müsst ihr im weiteren Storymodus euren Freund wiederfinden und in bester Kartenspieler-Manier die bösen Biester besiegen. Ist dieser Storymodus dann erfolgreich bestritten, könnt ihr ohne Umschweife direkt im Duellsaal zocken.

Technisch: Mau-Mau

Grafisch ist das Spiel am fernöstlichen Zeichenstil orientiert, die technische Umsetzung ist farbenfroh, wenn auch unspektakulär und keine Besonderheit für die heutige Zeit. Die Deck- und Duellübersicht ist vernünftig strukturiert. Man muss zwar jede Karte mit Select anwählen, um die Eigenschaften seiner Kreatur zu erfahren, anders hätte das Ganze aber auch kaum umgesetzt werden können. Die Kämpfe an sich sind ebenfalls schlicht gehalten und nicht animiert, was aber wohl gerade bei längeren Kämpfen so ordentlich gehandhabt wurde. Richtig verärgert hat mich lediglich die Musik, bei der es sich um eine furchtbare Synthesizer-Dudelei handelt, die scheinbar mal so eben vom Schulpraktikanten des Entwicklerteams in der Kaffeepause komponiert wurde. Insgesamt hält sich die Ausreizung der technischen Möglichkeiten also durchaus in Grenzen. Wenn man aber bedenkt, dass es sich hierbei um eine Umsetzung eines Sammelkartenspiels handelt, geht das auch so in Ordnung.

Nur für Fans?

Duel Masters: Shadow of the Code ist konzipiert für eine bestimmte Zielgruppe. Freunde der Duel-Masters-Serie werden mit dem Titel bestimmt nicht enttäuscht werden, da sie viele, viele Stunden guter Unterhaltung bekommen. Zudem besteht die Möglichkeit, mit dem Link-Kabel und einem weiteren Spieler Multiplayer-Duelle zu bestreiten.

Aber auch für allgemeine Genre-Freunde oder Menschen, die schon immer mal in die Welt der Sammelkartenspiele abtauchen wollten, ist der Titel, nicht zuletzt wegen des gelungenen Tutorials, geeignet. Als besonderes Gimmick hat Atari sogar noch fünf echte Sammelkarten in die Hülle gelegt.

Fazit

Netter Zeitvertreib für Sammelkarten-Freaks und alle, die es werden wollen. Auch wenn in Sachen Story und Technik mehr möglich gewesen wäre, stecken viele Stunden Spielspaß im Modul.

Grafik
6.5
Sound
4
Multiplayer
7.5
Gesamt
7

verfasst von „Thomas_Billstein“

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Vielen Dank an die Firma Atari für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 20.November.2005 - 20:44 Uhr