Spieletest: Dragon Quest VIII: Die Reise des verwunschenen Königs 3DS

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
20. Januar 2017

USK 6 unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
sehr gute Grafik
stimmungsvoller Soundtrack
Atmosphäre
enormer Umfang
Negativ:
einige Popups
Spawn der Gegner sehr willkürlich
Kamera selten optimal

Eine Welt voller Kämpfe

Wer den Vorgänger kannte weiß, das der siebte Teil nur sehr langsam in Schwung kam. Hat es hier über 1,5 Stunden gedauert, bis man den ersten Kampf antreten konnte, bestreitet man diesen in Dragon Quest VIII: Die Reise des verwunschenen Königs hingegen schon nach ungefähr 3 Minuten. Und das zieht sich auch durchs ganze Abenteuer. Es gilt wie in jedem Rollenspiel kleinere Rätsel zu lösen, neue Orte zu erkunden, Dungeons zu durchlaufen und Obermotze zu bekämpfen. Das Spiel besticht mit einer frei begehbaren Welt die ziemlich groß, abwechslungsreich gestaltet und in mehrere Kontinente unterteilt ist. Somit kommt trotz der vielen Kämpfe keine Langeweile auf, da es immer etwas neues zu entdecken gibt.

Das Spiel ist zwar abwechslungsreich aber allgemein sehr actionlastig da der Großteil des Gameplays aus Kämpfen besteht.

Bei diesen stehen dem Spieler die Optionen Kämpfen, Verjagen, Fliehen, Taktik und Tempo zur Auswahl. Die ersten drei Optionen verstehen sich dabei von selbst; wählt man Taktik, kann man seinen Mitspielern Befehle erteilen was sie als nächstes tun sollen. Unter Tempo kann man letztendlich die Kampfgeschwindigkeit wählen – soll diese in normalem Tempo ablaufen oder im Schnelllauf.

Jeder Charakter, der einen Kampf lebendig übersteht, erhält Erfahrungspunkte. Hat man davon eine bestimmte Anzahl erzielt, steigt ein Held im Rang um eine Stufe auf. Je höher dieser Im Rang liegt, desto länger dauert es den nächsten Rang zu erreichen. Je weiter man natürlich im Abenteuer voranschreitet, desto mehr Erfahrungspunkte erhält man für besiegte Gegner. Auch erhält man Goldmünzen, die man gegen Ware, etwa neue Rüstungsgegenstände, Heilkräuter oder ähnlichem eintauschen kann. Pro Rangaufstieg erhalten die Hauptcharaktere Punktezuwachs bei ihrer Stärke, Flinkheit, Weisheit und Ausdauer. Somit werden diese im Verlauf des Abenteuers immer agiler und stärker. Neben diesen erhält man auch noch Talentpunkte, mit denen Waffentypen und Sex-Appeal aufgewertet werden können. Damit kann man neue Zauber, Angriffe oder ähnliches erwirken.

Wer nicht so oft Kämpfen möchte kann diesen, bis auf Bosskämpfe jederzeit entgehen. Dies hat allerdings den Nachteil, dass man im späteren Spielverlauf dann vor dem Problem steht, dass die Gegner zu schwer werden. Diese ziehen im Schwierigkeitsgrad nämlich relativ stark an, sodass es von Vorteil ist, nicht zu vielen Kämpfen aus dem Weg zu gehen. Hier empfiehlt es sich, einen Typ von Gegner zu suchen, bei dem die Helden nicht so viele Treffer einstecken und man viele Erfahrungspunkte bekommt um so erst einmal etwas aufleveln. Das mag zwar auf Dauer etwas nervig und eintönig sein, erleichtert das weitere Vorankommen aber ungemein. Aber hier muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden, was ihm lieber ist.

Damit das Kampfgeschehen sich auch etwas abwechslungsreich gestaltet, gibt es viele unterschiedliche Gegnerarten. Hierzu zählen relativ normale wie Giftmotten, unterschiedliche Käferarten, oder Vögel und Katzen. Es gibt aber auch ganz verrückte und etwas abgedrehte Gegner wie etwa Glocken, Tanzteufel oder Geldsäcke. Jede Art hat ihre eigenen Angriffsmuster und Attacken. Die einen gehen mehr auf Abwehr, lähmen oder vergiften die eure Helden, während andere auf starke Attacken setzen oder Mitglieder eurer Gruppe einschläfern.

Remake-Neuerungen

Für das Remake auf Nintendos Handheld haben die Entwickler ein paar neue Features eingebaut. Dazu gehören zusätzliche Zwischensequenzen, ein komplett neuer Dungeon, sowie ein Schnellkampf- und Fotomodus. Des weiteren sind die Gegner in der Umgebung sichtbar, im Original war dies nicht der Fall und es lief alles nach einem Zufallsprinzip ab.

Besonders letztere Neuerung hat zwar ihre Vorteile und wirkt deutlich realistischer als das Original, jedoch sind auch diese Gegner und deren Erscheinen komplett willkürlich. Sieht man etwa vor sich zwei unterschiedliche Gegner umherlaufen, dreht sich etwas weg und wieder zurück sind diese plötzlich verschwunden und durch komplett andere ersetzt. Dies kann mitunter schon etwas belastend werden wenn man einen Gegner unbedingt bekämpfen und hinterher läuft, dieser aber plötzlich einen Bogen schlägt und aus des Spielers Blickwinkel verschwindet und dann komplett verschwindet. Noch schlimmer ist es, wenn dann dieser vermeintlich schwächere Gegner gegen einen deutlich stärkeren ersetzt wird und man nicht mehr stoppen kann und somit in einem mitunter tödlichen Kampf verwickelt wird. Hier hätte dem Spiel ein Erscheinen weniger zufälliger Gegner deutlich besser gestanden, denn dies zieht das Gameplay doch ein wenig nach unten.

Der Fotomodus ist eine nette, kurzweilige Ergänzung, aber nichts was man unbedingt brauchen würde. In diesem könnt ihr diverse Dinge oder Objekte fotografieren und diese dann bei einem Professor bewerten lassen um dafür etwas zu bekommen.

Leider muss man sagen das Nintendo das Spiel einer Zensur unterzogen hat. So wurden eher freizügige Outfits der Damenwelt des Originals durch Kleidung mit mehr Stoff ersetzt. Allerdings waren diese nun nicht so freizügig, dass dieser Schritt notwendig gewesen wäre.

Wunderschöne Welten...

Grafisch sieht Dragon Quest VIII: Die Reise des verwunschenen Königs wirklich sehr gut aus und beeindruckt mit detailreichen Umgebungen, die farblich auch sehr abwechslungsreich gestaltet sind. Ebenso schick sind auch einige Beleuchtungen bei Nacht, flackerndes Feuer oder der Tag- und Nachtzyklus. Auch die Helden des Abenteuers und andere Charaktere sind liebevoll gestaltet und fügen sich sehr gut ins Abenteuer ein. Einzig ein paar Popups bei Gras und Felsen fielen etwas negativ auf. Gerade weil das Spiel optisch punkten kann, ist es sehr schade, dass kein stereoskopisches 3D unterstützt wird. Dies scheint in letzter Zeit allerdings immer häufiger der Fall zu sein. Auch beim kürzlich von uns getestete Dragon Ball Fusions fehlte dieses Feature.

Ebenso wie die technische Seite, kann auch der Soundtrack punkten. Dieser ist stets passend zum Geschehen - mal etwas düster, stimmig oder kämpferisch, je nach Situation, in der ihr euch befindet. Auch bietet das Spiel sehr gelungene Sprachausgabe, welche die ohnehin schon gute Atmosphäre des Abenteuers deutlich nach oben schraubt.

Besitzer des New 3DS dürfen dank des C-Sticks die Kamera frei bewegen, was auf dem normalen 3DS nur mit dem Steuerkreuz sowie den L- und R- Schultertasten möglich ist. Diese Variante ist eindeutig die deutlich unpraktischere. Denn man muss im Spiel leider doch recht häufig nachjustieren, da der Blickwinkel entweder immer zu weit nach oben oder zu weit nach unten gerichtet ist. Das ist schade, da dieses ständige manuelle Justierung dann doch irgendwo den Spielfluss negativ beeinträchtigt.

Fazit

Dragon Quest VIII: Die Reise des verwunschenen Königs ist ein wirklich gelungenes Remake des PS2-Originals und bietet einige Neuerungen. Jedoch sind diese nicht so gravierend, dass dies Kennern des Originals ein Kaufgrund bieten würde. All jene die das Spiel noch nicht kennen und RPGs nicht abgeneigt sind, dürfen bedenkenlos zugreifen, denn sie erwartet ein Abenteuer von ca. 80 Stunden Spielzeit. Einzig die willkürlich erscheinenden Gegnerarten und das ständige Nachjustieren haben einen kleinen negativen Eindruck hinterlassen.

Grafik
9
Sound
9
Gesamt
9

verfasst von „Tommy“

Diesen Artikel teilen:

Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 26.Februar.2017 - 12:30 Uhr