Spieletest: Dragon Quest Treasures NSW

Weitere Infos

Releasedate:
9. Dezember 2022

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:

tolle Story und Atmosphäre

witzige Charaktere, viele Monster

interessante Gameplaykombination

Online-Funktionen

Negativ:

Grafik verträgt Politur

angestaubter Soundtrack

leere Areale

Dragon Quest Spiele gibt es schon viele Jahre für verschiedenste Nintendo-Konsolen. Nun ist Dragon Quest Treasures exklusiv für Nintendo Switch erschienen. Ob sich die Schatzjagd lohnt, erfahrt ihr in unserem Test.

Wikinger und neue Abenteuer

Dragon Quest Treasures ist eine willkommene Rückkehr in die Welt aus Dragon Quest XI S. Der Titel ist aber nicht in Erdrea angesiedelt, stattessen dürft ihr einen Ort, der aus dem Körper zweier goldener Drachen besteht, erkunden.

Ihr schlüpft in die Rolle von Erik und seiner Schwester Mia. Beide wurden von Wikingern großgezogen und träumen davon die weite Welt nach Schätzen zu erkunden. Eines Nachts wollen sich die beiden aus dem Staub machen und befreien dabei zwei magische Figuren – Porcus und Schnurrsula. Diese führen die Abenteurer in eine mysteriöse Ruine, wo ein Paar magischer Dolche auf sie wartet.

Nachdem sie sich die Messer geschnappt haben, öffnet sich auf mysteriöse Weise ein Portal und zieht die beiden in die Welt von Drakonien. Dies ist die legendäre Heimat von Monstern und unzähligen Kostbarkeiten – einschließlich der sieben legendären Drachensteine. Diese sind sehr kostbar und unter Schatzsuchern heiß begehrt.

Drakonien befindet sich auf zwei gigantischen schlafenden Drachen und besteht aus sechs größeren Kontinenten. Ihr startet am Kopf von einem der Fabelwesen, während ihr zuvor noch Bekanntschaft mit einer der größten Schatzjägerbanden gemacht habt. Es folgt ein Wettlauf um die wertvollen Drachensteine. Zur Fortbewegung zwischen den Arealen dient euch ein antiker Zug, der durch eure Dolche neue Macht bekam. Ab jetzt steht eurem großen Abenteuer nach Ruhm, Ehre und einer Vielzahl an Schätzen nichts mehr im Wege.

Man kann im Spiel übrigens immer wieder zwischen Erik und Mia wechseln.

Schätze wo das Auge hinreicht

Ziel des Spiels ist es so viele Schätze wie möglich zu finden. Dabei kommen die üblichen Rollenspielelemente aus Dragon Quest nicht zu kurz – man kann das Game dennoch nicht zu den üblichen traditionellen rundenbasierten JRPGs zählen. Anfangs errichtet ihr euch eure Basis, die es mit der Zeit auszubauen gilt. Je teurer die Beute, desto besser ist es natürlich. Es unterstützen euch dabei verschiedenste Monster mit besonderen Fähigkeiten und natürlich eure magischen Dolche.

Zu Beginn beschränken sich eure Kumpanen auf gewohnte Standard-Monster, wie einen rosaroten Schleim, wie wir ihn aus diversen anderen Spielen der Reihe kennen. Eure Mitstreiter können aber nicht nur kämpfen, sondern helfen euch beispielsweise als Trampolin, um höhere Areale zu erreichen. Besondere Fähigkeiten unterstützen euch in diversen Situationen, um noch leichter an Schätze zu gelangen. Schweine-Typen helfen euch beim Finden verschiedenster Ressourcen und fliegende Monster können euch durch die Lüfte befördern. Ganz wichtig ist die Fähigkeit der Schatzvisionen.

In Kombination mit euren Dolchen bekommen eure Monsterfreunde Visionen versteckter Schätze. Diese könnt ihr euch immer wieder ansehen, um sie mit der Realität abzugleichen und um so die Kostbarkeiten zu finden und zu bergen. Solltet ihr drei Weggefährten dabeihaben, so erhaltet ihr sogar drei Fotos mit Indizien aus verschiedenen Blickwinkeln. Habt ihr eine Truhe geborgen, so gibt es meistens wertvolle Ressourcen. Bei manchen wisst ihr sofort, was Sache ist, andere müsst ihr beim Schatzmeister in eurer Basis erst schätzen lassen, um zu wissen ob und wie wertvoll der Fund ist. Insgesamt gibt es über 800 verschiedene Schätze zu entdecken.

Natürlich ist das Bergen von Schätzen nicht immer einfach. Rivalisierende Schatzjäger machen euch immer wieder das Leben schwer und ihr müsst eure Kostbarkeiten jederzeit verteidigen. Auf eurem Trip lauern außerdem Gefahren wie streunende Monster, die euch angreifen, wenn sie euch erblicken.

Überall gibt es nützliche Gegenstände zu entdecken. Zeldalike zertrümmert ihr Kisten und Töpfe, um versteckte Items zu finden. Manche Bereiche sind nur schwer zu erreichen, andere müsst ihr erst entdecken. Findest du die legendären Beutestücke, um selbst zur Legende zu werden?

Neben dem Suchen von Schätzen könnt ihr mit NPCs sprechen und verschiedene Aufgaben erfüllen. So findet ihr auf jeder Insel Bahnhöfe, die ihr, sobald sie repariert wurden, benutzen könnt, um andere Stationen anzufahren. Auf einigen Inseln gibt es gut sortierte Shops mit nützlichen Items, wertvollen Rezepten und Handwerksmaterialen.

Kämpfe mit Monstern

Wie bereits erwähnt durchstreifen jede Menge Monster die Welten in Drakonien. Diese scheuen es nicht euch anzugreifen, um die Schätze zu beschützen. Sobald ihr die Kreaturen im Kampf besiegt habt, kann es vorkommen, dass das ein oder andere euch in der Basis besucht und bittet, sich eurer Bande anschließen zu können. Diese Monster können euch nicht nur helfen Schätze zu finden, sondern unterstützen euch sowohl im Kampf gegen diverse andere Gegner. Euer Team wächst nach und nach, womit ein strategisches Element immer wichtiger wird bzw. die Frage: Welches Monster, welcher Begleiter dient mir in der momentanen Situation am besten?

Dragon Quest Treasures weicht von den rundenbasierten Kämpfen ab, die wir aus der Mainline gewohnt sind. Wir waren anfangs sehr skeptisch, ob die Priorität auf das Schätzesammeln nicht etwas öde wird. Doch das Gameplay fühlt sich unglaublich frisch und lustig an.

Einen Kampf zu starten ist relativ einfach. Ihr müsst euch nur einem Gegner nähern und schon kann es in Echtzeit losgehen. Eure Monster-Begleiter kämpfen automatisch mit und setzen dabei, ohne zu zögern, ihre Fähigkeiten ein. Ihr selbst kämpft mit eurem Dolch oder einer Schleuder, bei der ihr verschiedenste Munitionskugeln verwenden könnt. Das Kampfsystem ist sehr simpel und einsteigerfreundlich. Messerattacken führt ihr via Y aus und die Schleuder spannt ihr mit ZR. Wenn ihr die Taste loslässt, feuert die Waffe von allein die ausgewählte Kugel ab. Die Munitionsarten könnt ihr nach dem Schere-Stein-Papier Prinzip einsetzen. Jedes Monster hat seine gewisse Schwäche, für die ihr im besten Fall die richtige Munition im Gepäck habt. Es gibt auch heilende Geschosse, mit denen ihr Verbündete heilen könnt. Hat doch einer das zeitliche gesegnet, so könnt ihr eure Mitstreiter mit euren Drachendolchen wiederbeleben. Witzig fanden wir die Buddy-Kugel die eure Chance erhöht, ein Monster zu rekrutieren.

Nach jedem Treffer füllt sich eine Anzeige. Ist diese voll, könnt ihr „den Drachen entfesseln“. Dabei handelt es sich um eine Spezialattacke. Wahlweise könnt ihr euch auch für Eriks oder Mias „Wild Side“ entscheiden. Dadurch erhalten beide einen verbesserten Angriff und eine verbesserte Geschwindigkeit. Um zu regenerieren könnt ihr euch bei Lagerfeuern ausruhen. Ebenso heilt ihr automatisch nach einem Level-Up. Ob ihr genug Lebens- und Fähigkeitspunkte besitzt, sprich wie stark ihr im Vergleich zu den feindlichen Monstern seid, zeigt ein optischer Indikator über den Köpfen der Gegner. Weitere lustige Mechaniken sind der Taschendiebstahl und Schleichangriffe. Bei ersteren könnt ihr Eriks und Mias Diebstahlfähigkeiten nutzen, um Leuten einen Gegenstand zu stehlen.

Das Gameplay kurz erklärt: Die Welt erkunden, Feinde besiegen und Schätze heben. Dabei ist es gerade anfangs wichtig Materialien für den Wiederaufbau eurer Basis und des Schienennetzes zu sammeln.

Eure Basis

Wie bereits erwähnt entdeckt ihr zu Beginn des Spiels das Hauptquartier der Trans-Drakonischen-Eisenbahngesellschaft. Durch eure Mithilfe wird es euch erlaubt, das Gebäude als Basis zu verwenden. Von dort aus planen Erik und Mia ihre Abenteuer, organisieren die Monster in ihrer Gruppe oder schicken sogar Monsterteams auf Beutemissionen. Je weiter ihr in der Geschichte voranschreitet, desto nützlichere Areale schaltet ihr frei, die euch helfen, noch besser das Abenteuer bestehen zu können.

So gibt es eine Schatzkammer, wo alle Schätze, die ihr gesammelt habt, gespeichert und angezeigt werden können. Das sieht nicht nur wunderschön aus, sondern hat auch einen höheren Sinn: richtige Schatzjäger polieren hin- und wieder ihre Kostbarkeiten, um deren Wert zu steigern. Es ist aber Vorsicht geboten, denn rivalisierende Banden können euch jederzeit zum Kampf herausfordern, um euch wertvolle Beute wegzuschnappen.

Eine riesige Schleimhand namens Herr Schlammbrosius betreut das Arbeiterwohnheim. Dort ist es möglich eure Gruppe neu zu organisieren oder Monster loszuschicken.

Und dann gibt es noch die Personalabteilung, die von Fräulein Cäcilie betreut wird. Dort könnt ihr nach Monstern suchen lassen, die sich eurer Truppe anschließen wollen. Ist euer Rang etwas höher, unterstützt sie euch beim Aufbau zusätzlicher Einrichtungen wie ein Geschäft, eine Cafeteria und eine Munitionswerkstatt.

Online-Funktionen

Ab einem gewissen Punkt im Spiel ist es möglich auf Online-Funktionen zuzugreifen. Es wird dafür kein Nintendo-Online-Abonnement benötigt.

Schatzsuche
Nachdem ihr mit AL4N in der Basis gesprochen habt, könnt ihr Schätze an jedem Ort verstecken und andere User bitten sie zu finden. Ebenso ist es möglich, versteckte Kostbarkeiten anderer Benutzer zu suchen und herunterzuladen. Ihr könnt nur jene Reichtümer verstecken, die ihr bereits in eurer Schatzkammer ausgestellt habt. Wer jetzt befürchtet, seine eigene Beute zu verlieren, der braucht sich keine Sorgen machen. Es handelt sich nur um Nachbildungen, die ihr der Onlinewelt bereitstellen könnt. Ihr geht somit kein Risiko ein.

Schatz-Tour
In diesem Modus könnt ihr eine Nachbildung eines Schatzes einem Monster in der Basis geben und so an einen anderen User senden. Ausgesandte Monster können nach einiger Zeit wieder zurückgerufen werden. Ihr seht dann im Logbuch des Schatzes, wie viele Leute eure Kostbarkeit heruntergeladen und geliked haben.

Fehlende Politur!

Während ihr in Monster Hunter Treasures sorgsam mit euren Schätzen umgeht und sie polieren könnt, um den Wert zu steigern, hätte auch die Grafik eine eben solche Politur vertragen.

Square Enix versucht mit dem bunten,Cel-Shading Look vieles herauszuholen und auf den ersten Blick wirkt es einladend und schön. Die Designs sind großartig, die Charaktere witzig und die Atmosphäre ist zum Eintauchen und Verlieren. Wirft man einen genaueren Blick darauf, fehlt dann doch das Tüpfchen auf dem i. Die Areale wirken teilweise kahl und aus einer vergangenen Konsolenära – vor allem was die Texturen betrifft. Im Vergleich zu Dragon Quest XI S, welches ein wunderschöner Switch-Titel ist, hat man hier wieder einige Schritte nach hinten gemacht. Selbst die Animationen schaffen nicht immer zu überzeugen.

Musikalisch werden viele Titel aus früheren Dragon Quest Spielen recycled. Grundsätzlich keine schlechte Sache, sind die Stücke wirkliche Meisterwerke. Doch selbst hier wäre es wünschenswert gewesen, die orchestralen Tracks aus dem Vorgänger zu verwenden, anstatt der Midi-Files. Zwar ist das jetzt die Suche nach der Nadel im Heuhaufen, denn wie gesagt, die Atmosphäre hat uns dennoch sehr gefallen. Es soll aber trotzdem an dieser Stelle erwähnt werden.

Das Spiel verfügt über eine Sprachausgabe. Ihr könnt wahlweise zwischen Englisch und Japanisch wählen. Den Großteil des Games werdet ihr – rollenspielüblich – über Textboxen erleben.

Fazit

Wer schon immer in die Fußstapfen von Indiana Jones treten wollte, der ist bei Dragon Quest Treasures genau richtig. Ein vielversprechender Titel, der Rollenspiel und Schatzsuche perfekt kombiniert. Ein Spiel, das spielerisch überzeugt, aber technisch seine Höhen und Tiefen hat. Dragon Quest Treasures besitzt einen gewissen Charme und trotz kleiner Mankos verliert man sich gerne in einer Welt voller kostbarer Schätze. Ein ungeschliffener Diamant, auf dem man auf alle Fälle ein Auge werfen sollte.

Grafik

7.5

Sound

7.5

Multiplayer

7

Gesamt

8

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Square Enix für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 08.Dezember.2022 - 19:10 Uhr