Dragon Blade ist unnötig. Kauft es euch nicht. Es ist das Geld nicht wert. Wii-exklusiv Titel sind im Grunde eine gute Sache, aber dieses Spiel ist exklusiv schlecht. Das Verwunderliche ist, dass das Potential des Spiels so rigoros niedergemacht wurde. Hier sollte mal eben der schnelle Euro gemacht werden und das mit wenig Aufwand. Das fängt bei der Verpackung an, zieht sich über die Anleitung weiter und ist dem Spiel mit jeder Minute anzumerken. Nein Danke. Dabei haben mich die Versprechen nach einem guten Spiel doch so positiv eingestimmt...
Spieletest: Dragon Blade: Wrath Of Fire WII
Weitere Infos
Releasedate:31. Januar 2008





Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Bosskämpfe sind ganz ok
- Negativ:
- Grafik unter aller Kanone
- Sound muss nicht sein
- Gameplay abartig schludrig
- Hatte ich die Grafik schon erwähnt?
Dragon Blade: Wrath of Fire ist Wii-exklusiv. Es verspricht satte Action, riesige Endbosse, Rollenspielelemente und und und. Wer soviel verspricht, muss natürlich auch zusehen, dass er es einhält. Die Wii kann momentan jeden Titel gebrauchen, der sich nicht nur an Casual-Gamer richtet. Lassen wir uns einfach überraschen.
Die Macht der Drachen liegt in deinen Händen
Da es sich augenscheinlich um ein Spiel mit durch und durch ansprechenden Qualitäten handeln soll, satteln wir das Pferd einmal von hinten auf und begutachten vor dem eigentlichen Spiel, die Verpackung und die Anleitung. Zunächst die Verpackung. Dort liest man folgendes: „Nutze die Macht der Drachen. Speie Feuer, fliege, oder zerreiße sie mit deinen Klauen.“ Etwas unverständlich. Wen soll man zerreißen? Aber macht ja nichts. Weiter im Text: „Einzigartiges Kampfsystem, das speziell für die Wii entwickelte wurden.“ Grammatisch 6+ . Meine Befürchtungen erhärten sich bereits hier, dass man den großen Versprechungen vielleicht doch nicht gerecht werden kann. Ein Blick in die Anleitung verrät da bestimmt mehr. Verpackung auf, Anleitung raus, Kopfschütteln.Mehr des Gleichen. Mehr des Lieblosen. Gerade einmal 10 lächerliche Seiten sind der Anleitung spendiert worden. Davon gehen alleine 6 Seiten für das Inhaltsverzeichnis und die Technikerklärung drauf. 2 Seiten Garantieerklärung. Bleiben 2 Seiten für das Spiel. Das einzige was sich jedoch wirklich um das eigentliche Spiel dreht, ist die Steuerung. Keine Angaben zur Story, keine Screenshots. Was soll das?
Ein junger Krieger erhebt sich gegen die Drachen…
Die Story ist genauso dünn wie die Anleitung. Sie ist mager präsentiert, quillt über vor Stereotypen und trägt dazu bei, dem Spiel, auch ohne es gespielt zu haben, keine faire Chance zu geben. Kurz zum Inhalt: Der junge Dal wird von Träumen heimgesucht, in dem er dem Dragon Blade begegnet, einem Schwert, welchem Drachenkräfte innewohnen. Als sein Dorf überfallen wird und dabei seine Verlobte umkommt, findet er plötzlich das Schwert und schwört blutige Rache. Er muss daraufhin sechs Schwertteile finden, um sich letztlich dem finalen Kampf stellen zu können. Das Intro ist überstanden. Jetzt heißt es spielen.
…und gegen die Spielergemeinde
Das Spiel selbst steuert sich mittels Wii-Mote und Nunchuck. Der Analogstick dient zum laufen, C steuert die umständliche Kamera, der A-Knopf lässt euch blocken oder rollen, durch Wii-Mote schütteln könnt ihr eure Drachenklinge in die Gegnerhorden versenken. Auf B visiert ihr ähnlich wie in Zelda eure Gegner an. Klingt alles ganz gut ist aber weniger prächtig umgestzt. Die reinen Buttonbefehle funktionieren, was ja auch das Mindeste der Gefühle ist. Aber da wir hier ein Wii-Spiel mit Bewegungssteuerung haben, sollte auch der Rest der Steuerung funktionieren. 5 verschiedene Schwertattacken habt ihr zur Auswahl. Links, rechts, Stoß, oben, unten. Diese sollten jeweils durch die entsprechende Bewegung eures Arms ausgeführt werden. Ich benutze nicht zu unrecht den Konjunktiv, denn was sich gut anhört, entpuppt sich als wildes Geschüttel. Es ist vollkommen egal, wie man die Fernbedienung bewegt, denn zu 90% macht der Charakter eine andere Bewegung. Das Spiel gründet damit ein völlig neues Genre: Shake ’n Slay. Was anderes muss man hier nicht machen. Schütteln und Monster schlachten. Auf dem Steuerkreuz finden sich dann noch die Upgrades für das Schwert wieder. Diese entlasten das blöde Gefuchtel etwas und erleichtern es starke Gegner niederzumachen.
Der Optiker freut sich auf neue Kunden
Wer eine Wii besitzt kennt den Leitspruch: Grafik ist nicht alles! Das ist wohl richtig. Aber dass Grafik trotzdem etwas ausmacht, sollten auch die Entwickler von Dragon Blade wissen. Das Spiel sieht aus wie ein unterdurchschnittliches Game Cube Spiel der ersten Generation. Schwache Farben geben sich hier ein Stelldichein mit verwaschenen Texturen. Ecken, Kanten und ewig gleiche Gegnermodelle komplettieren den absolut schlechten Gesamteindruck. Das Spiel wirkt von vorne bis hinten hingerotzt (Entschuldigung). Auf dem Bildschirm sind immerhin hilfreiche Dinge, wie eine Gesundheitsanzeige, eine Feuerkraftanzeige, eine Comboanzeige und eine Minikarte untergebracht. Diese Minikarte könnte direkt aus "Zelda: Twilight Princess" stammen, womit sie sich wenigstens positiv vom Rest des Bildschirmgeschehens abhebt. Der Sound ist auch eher schlecht als recht. Dem Spiel hätte eine Sprachausgabe ganz gut getan. Die Melodien während des eigentlichen Spielgeschehens gehen einem nicht weiter auf die Nerven. Zum Glück!
Spaßfaktor 0/negativ
Ich gebe zu, dass mir das Schnätzeln von Monstern die erste halbe Stunde etwas Spaß gemacht hat. Gegner tauchen aus dem nichts auf und warten nur darauf verdroschen zu werden. Dann wurde ich jedoch dadurch ernüchtert, dass es dabei bleibt. Mehr hat das Spiel nicht zu bieten. Ihr rennt durch die linear aufgebauten Level und werdet mit „unmenschlich“ schweren Rätseln alla „Schlage mit der Drachenfaust gegen die Tür, damit sie aufgeht“ gequält. Das hat nichts mit Kreativität zu tun. Immer gleiche Gegner sollen niedergestreckt werden. Schnarch. Etwas mehr Abwechslung bieten dagegen die Bosskämpfe, die immerhin einen Hauch von Taktik verlangen. Schwachstellen herausfinden, attackieren. Das klingt immerhin ansatzweise nach einem Spiel.
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Vielen Dank an die Firma D3 für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 03.März.2008 - 16:14 Uhr