Spieletest: Die Sims 2: Gestrandet NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
25. Oktober 2007

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
gelungenes Insel-Feeling
durchdachtes Zutaten- und Tauschsystem
viel zu sammeln
Negativ:
Bedürfnisanzeigen leeren sich zu schnell
etwas träge Steuerung

Heraus der Vorstadt-Idylle, hinein in den Überlebenskampf auf einer scheinbar einsamen Insel. Tja, jetzt ist es für die Sims an der Zeit, ihre hohen Ansprüche am Leben im Luxus über Bord zu werfen und sich ganz wie Robinson Crusoe den Urgewalten der Elemente zu stellen und sich als Jäger und Sammler zu beweisen.

Ich bin ein Sim, holt mich hier raus!

Als Gestrandeter ist euer Sim zunächst ganz auf sich allein gestellt, erst später stoßt ihr auf andere Simulierte, die euer Schicksal teilen. Wie bei allen Sims-Spielen geht es auch hier grundlegend darum, bestimmte Bedürfnisse zu stillen, die durch Balken auf dem Bildschirm angezeigt werden. Dazu zählt die Energieanzeige, die sich leert, wenn ihr beispielsweise nach Muscheln taucht oder einen mysteriösen Tempel nach Schätzen durchsucht. Durch Schlaf und die richtige Nahrung kommt ihr wieder zu Kräften. Neben der Energie-Anzeige solltet ihr auch ein Auge auf die Balken für Hunger, Hygiene, Komfort, Freunde und Harndrang werfen. Damit sich euer Sim immer wohl fühlt, müsst ihr viel Zeit investieren – für manchen Geschmack etwas zu viel: Aufgrund der sich zu schnell leerenden Anzeigen seid ihr immer wieder gezwungen, eure spannenden Erkundungstouren zu unterbrechen, um Essbares aufzutreiben, euch zur Ruhe zu legen oder einen Busch aufzusuchen, um… ihr wisst schon was.

Die Sims 2: Gestrandet spielt in einem sehr hübsch gestalteten, in kleinere Abschnitte aufgeteilten Inselparadies, das euch viele Möglichkeiten bietet, mit der Umwelt zu interagieren. Das Spielgefühl unterscheidet sich grundlegend von dem vorangegangener Sims-Spiele: Die DS-Version handhabt ihr eher wie ein klassisches Point-and-Click-Adventure im Stil von Maniac Mansion. Mit dem Touchpen zeigt ihr auf die Stelle, zu der sich euer Sim bewegen oder auf den Gegenstand, mit dem er etwas anstellen soll. Darauf öffnet sich ein Menüfenster, aus dem ihr eine Aktion auswählt. Tippt ihr beispielsweise auf eine Palme, steht euch offen, ob ihr sie fällt, ob ihr ihre Früchte erntet oder sie gießt. Berührt ihr das Meerwasser, steht ihr vor der Wahl, euch zu waschen oder mit einem Speer zu fischen. Entscheidet ihr euch für Letzteres, beginnt eines der auflockernden Minispiele. Euer Touchpen wird kurzfristig zum Stechwerkzeug umfunktioniert, mit dem ihr zick-zack und unterschiedlich schnell schwimmende Meeresbewohner aufspießt. In einem anderen Spielchen zerquetscht ihr durch Berührung des unteren Bildschirms bunte Käfer, die euch wiederum als nicht sehr nahrhaftes Essen, Färbemittel für euer Kleidung oder Köder fürs Angeln dienen. Leider bewegt sich euer Sim nur sehr träge übers Eiland. Etwas umständlich ist zudem die Karte geraten, über die ihr mittels eines Klicks gleich zu einem weiter entfernten Ort springen könnt. Diese muss leider immer separat mit mehreren Klicks über ein Menü aufgerufen werden.

Einfaltspinsel auf der Insel

Damit euch auf der Insel nicht langweilig wird, gilt es ein Geheimnis zu lüften, mehr und mehr Inselregionen zugänglich zu machen, die Wünsche eurer Mitgestrandeten zu erfüllen und jede Menge Tiere, Pflanzen, Werkzeuge, Nahrungsmittel, Kleidungsstücke und „Mobiliar“ zu entdecken. Eine Prozentanzeige gibt euch dabei euren Fortschritt im Spiel an. Um wirklich alles zu entdecken, bedarf es nicht nur viel, viel Zeit, sondern dummerweise auch Glück: Viele Gegenstände und Zutaten werden euch nämlich nur zufällig zuteil, oder ihr habt nur einmal pro Spieltag Gelegenheit, einen besonderen Süßwasserfisch zu einer bestimmten Tageszeit aus einem der beiden kleinen Teiche zu angeln. Das kann besonders dann frustrieren, wenn ihr dringend ein Werkzeug braucht, der fehlende Gegenstand aber einfach nicht „zufällig“ auftauchen will. Bei dem Großteil der Dinge, die ihr findet, handelt es sich nämlich bloß um Zutaten, die ihr kombinieren müsst, um hilfreiche Gegenstände zusammenzuschustern. Um ein Kanu zu schnitzen, braucht ihr beispielsweise eine Axt, die sich wiederum aus anderen „Zutaten“ zusammensetzt. Dasselbe gilt für Nahrungsmittel: Ihr müsst zunächst Samen besorgen, diese einpflanzen, wässern, ernten und mit anderen Ingredienzien über einer Kochstelle erhitzen oder roh verzehren, um ein schmackhaftes, sehr nahrhaftes Hauptgericht zu erhalten. Eurem Sim geht häufig bei neu entdeckten Gegenständen wortwörtlich ein Licht auf – ihm kommt eine Idee. Dann wird eurer Sammlung ein Rezept oder ein Bauplan hinzugefügt, den ihr später realisieren könnt. Ihr seid zudem der Mittelsmann oder die Mittelsfrau in einem komplexen Tauschgeschäft mit den anderen Inselbewohnern – einer Ärztin, einer Gärtnerin, einem Koch und einer Mode-Designerin. Euer Ziel ist es, dass sie euch durch Geschenke oder Gespräche ihre Freundschaft und damit ihre Hilfe anbieten, die entscheidend ist, wenn ihr die Insel irgendwann verlassen wollt.

Wie bei den anderen Sims-Spielen spielt auch eure gestalterische Freiheit wieder eine Rolle. Ihr dürft nicht nur eure Sims nach eurem Gusto entwerfen, sondern auch überall auf der Insel mystische Gegenstände platzieren oder eure Strandhütte oder Kochstelle erweitern. Das nimmt zwar bei weitem nicht das Ausmaß der anderen Spiele der Serie ein, offenbart euch aber die Möglichkeit, dem Spiel eure eigenen Stempel aufzudrücken. Insgesamt ist Die Sims 2: Gestrandet ein gelungenes Game, bei dem es viel zu entdecken gibt und dessen Zutaten- und Tauschsystem wirklich fesselt. Es ist zu begrüßen, dass dieser Sims-2-Ableger einen neuen Weg einschlägt: Das Gestrandet-auf-einer-einsamen-Insel-Feeling wird gut herübergebracht. Nach zehn Spielstunden wird euch aber nicht mehr viel Neues geboten – bis auf die Suche nach den letzten Outfits oder einer besonders seltenen Muschelart.

Fazit

Die Sims 2: Gestrandet unterscheidet sich erfrischend von anderen Sims-Spielen. Durch den Fokus auf Point-and-Click-Elemente und ein packendes Zutaten- und Tauschsystem wird der Übelebenskampf auf einer einsamen Insel gut herübergebracht. Abzüge gibt es für das etwas träge Gameplay und die sich zu rasch leerenden Bedürfnisanzeigen, die euren Erkundungsdrang immer wieder dämpfen.

Grafik
7
Sound
6.5
Gesamt
7

verfasst von „Mana Drache“

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Vielen Dank an die Firma Electronic Arts für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 06.April.2008 - 11:46 Uhr