Spieletest: Die Schluempfe Kart NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
15. November 2022

USK 0 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Authentisches Schlumpfgefühl
Rasantes Fahrgefühl
Streckendesign
Negativ:
Grafikfehler und grelle Beleuchtung
Viel zu geringer Umfang
Wenig Modi

Gut geklont ist halb gewonnen müssen sich die Macher von Die Schlümpfe Kart gedacht haben. Der gemeinhin als perfekt bezeichnete Funracer Mario Kart 8 Deluxe diente ganz eindeutig als Pate und tatsächlich macht die schlumpfige Kart-Kopie auf den ersten Blick eine ziemlich gute Figur. Warum dann auf der Zielgerade der Sprit ein wenig ausschlumpft und für wen das Spiel trotzdem was ist, klärt der folgende Test!

Auf ihr Schlümpfe, fertig, los!

Die Schlümpfe spielen sich immer mal wieder in das kollektive Bewusstsein und schaffen es konstant beliebt zu sein. Die nostalgische Kinderserie ist immer mal wieder bei den Streamingdiensten zu finden, Kinofilme generieren solide Verkaufszahlen und selbst ein ganz launiger Platformer betrat letztens die Nintendo Switch Landschaft und bekam dafür von uns eine 7 von 10. Der vorliegende Funracer präsentiert sich in schick-glatter Optik und einer ordentlichen Auswahl an Schlümpfen. Allerdings sehen alle naturgemäß ähnlich aus, sodass man sich bei der Gestaltung ihrer Fahrzeuge große Mühe gegeben und jedem ein individuelles Powerup spendiert hat. Schade nur, dass man bei der Auswahl der Karts nicht sehen kann, welche Vor- und Nachteile die einzelnen Fahrer mit sich bringen. Wenn es Unterschiede im Fahrstil gibt, muss man diese also selbst erproben. Außerdem wünschte man sich auch nicht-schlumpfige Fahrer á la Gargamel, Azrael oder gar Rotznase. Natürlich müsste man eine Story erfinden, warum sie plötzlich gleich groß wären, aber mal ehrlich: in der Welt der Schlümpfe sollte doch alles möglich sein.

Mario Kart lässt grüßen

Wenn das Spiel startet sind die Parallelen zum großen Vorbild unverkennbar, wobei sie hier und da mit kleinen, aber feinen Erweiterungen gespickt sind. Der Drift, welcher bei entsprechender Länge seine Farbe wechselt, die rennentscheidenden Items, die maximal zehn einsammelbaren Schlumpfbeeren (bei MK8 Münzen), boosterzeugende Sprünge und diverse Abkürzungen sind ziemlich exakt kopiert worden. Allerdings fehlt bei allen Punkten die geniale Finesse des Vorbilds. Der farbige Boost geht nicht ganz so leicht von der Hand, ebenso wie das Timing bei den Sprüngen. Richtig gut gefällt allerdings das Turbostart-System. Es gilt nämlich nicht nur das richtige Timing, sondern auch die richtige Intensität. Man muss den Zeiger stets im grünen und nicht im transparenten oder roten Bereich halten, um beim Start die Nase vorn zu haben. Auf der Strecke selbst fallen einem immer wieder die kreativen Weggabelungen auf, bei denen es zunächst rauszufinden gilt, welche eigentlich die schnellste ist. Nicht immer spart man tatsächlich Zeit in dem man einen geheim aussehenden Weg fährt, vor allem wenn zusätzliche Skills benötigt werden, um entsprechenden Weg fehlerfrei zu fahren. Letzteres ist manchmal gar nicht so einfach, vor allem in der Luft. Die Karts bewegen sich dabei sehr unkontrolliert und man landet gerne mal neben der Strecke, was sofort mit einem Reset quittiert wird. Das ist vor allem dann ärgerlich, wenn man auf einer breiten Mauer landet, neben der Strecke landet, die eigentlich befahrbar wirkt. Allerdings soll dennoch dazu gesagt sein, dass die Strecken zu keiner Zeit so controllergefährdent schwierig werden, wie etwa eine Rainbow Road. Das absolut Schlumpfigste und ein echter Vorteil gegenüber dem rot tragenden Klempner ist die Tatsache, dass die Strecken in den einzelnen Cups zusammengehören. Ein Beispiel: Im Gargamelcup rast man zunächst durch nebelige Sümpfe, dann durch den ruppigen Garten der bekannten Behausung, um schließlich erst in Gargamels Burg und dann auf ihrem Dach zu pesen. Das erzeugt eine nette Kontinuität, die aber im zweiten Cup auch für fehlende Abwechslung sorgt. Im Großen und Ganzen ist das aber ein sehr nettes Feature.

Augen zu und schlumpf!

Das Fahrgefühl kann durchaus als rasant beschrieben werden, auch wenn die Karts manchmal so wirken, als fehle ihnen ein wenig die Bodenhaftung. Es geht aber stets auf und ab, durch Wälder, Dörfer, Flüsse und Burgen, sodass einem eigentlich nicht langweilig werden sollte. Leider geizt das Spiel aber insgesamt mit Strecken und so ist bei 12 an der Zahl leider schon Schluss. Der höhere Schwierigkeitsgrad und die Spiegelvariante bringen zwar noch etwas Pepp, aber gerade im Vergleich mit dem Monsterangebot eines Mario Kart 8 Deluxe schwächelt das Spiel enorm an dieser Stelle. Dabei ist das Streckendesign derart gelungen, dass man gerne mehr davon gehabt hätte. Vor allem weil die Comicvorlage so viel mehr anbietet. Auch in Sachen Items ist die Bandbreite eigentlich recht, sodass man Eicheln (grüne Panzer) und Mücken (rote Panzer) schießen und sich mit Kastanienhülsen (Bananen) und Seifenblasen schützen kann. Leider ist die Bedeutung einiger Items nicht ganz klar und ihre Wirkung verpufft so schnell, dass man nicht recht versteht, was sie eigentlich bewirken. Das fällt vor allem bei den Signature-Items auf, die jedem Charakter spendiert wurden. Ein Item, welches nur dieser Spieler oder diese Spielerin nutzen können. Auch die Erklärungen in den Ladebildschirmen, an sich eine tolle Idee, bringen nicht immer Erleuchtung. Die Physik einer Schussgegenstände ist zudem sehr verwirrend und führt häufiger zu eigenem Schaden. Besonders seltsam wird es, wenn man führt und permanent getroffen wird, aber schlichtweg nicht weiß wovon. Klar, gehört sowas zu einem Funracer dazu, aber es nimmt teilweise überhand. Auch hier merkt man wieder, was die jahrelange Verfeinerung im Mario Kart Kosmos eigentlich wert ist. Auch wenn das jetzt alles ein wenig negativ daherkommt, wünscht man sich am Ende dennoch, dass Astragon und Microids dranbleiben und eine Fortsetzung bringen, denn der Grundstein für einen echten Mario Konkurrenten ist gelegt. Vor allem Kinder und Schlümpfefans dürfen bei all dem Gemecker auf hohem Niveau einen Blick wagen.

Hochglanz trifft Performanceschwäche

Die Optik von Die Schlümpfe Kart ist ein zweischlumpfiges Schwert. Zum einen begrüßen den Spieler knalligste Farben und eine absolut authentische Schlumpfwelt. Vor allem zwischen großen Gräsern fühlt man sich schlumpfig klein und genießt die neue Perspektive. Andererseits sind die Lichteffekte derart grell und hell, dass einige Streckenabschnitte, aus Sand wohlgemerkt, so doll blenden, dass man immer wieder die Augen zusammenkneift. Oft passt dies auch nicht mit der Richtung der Sonneneinstrahlung zusammen. Während es bei diesen Strecken zu verschmerzen ist, sind die Nebelanimationen eher auf Lastgen-Niveau. Natürlich soll einem der Nebel in den Sümpfen ein wenig die Sicht nehmen und die Schwierigkeit erhöhen, aber es wirkt so, als hätte man einfach nur die Helligkeit maximal aufgedreht. Ein echtes Transparenzgefühl entsteht nicht. Leider fallen einem mit zunehmendem Spiel immer mehr solcher Grafikfehler auf. Der Schatten flimmert pixelig, die Mütze vom Tortenschlumpf flattert nicht wirklich, sondern wechselt nur zwischen zwei Effekten hin und her. Auch viele Gegenstände verändern ihre Form oder Textur erst kurz, bevor wir sie erreichen. Das kann in entscheidenden Momenten ablenken.

Was allerdings eine ganz hervorragende Figur macht, ist die musikalische Untermalung. Die ist stets gelungen, passend und einfach schlumpfig. Einige Items haben den zusätzlichen Effekt die Musik kurzzeitig noch fetter zu machen, sodass es einen regelrecht an die Spitze treibt. Wäre das Ganze noch mit einer echten schlumpfigen Sprachausgabe garniert worden, hätte es vielleicht beim Sound die 10 gegeben.

Fazit

Die Schlümpfe Kart ist ein launiger Funracer, der sehr viel Spaß machen kann, aber leider zu kurz ausfällt. Die Strecken sind schön designt, punkten mit einer Kontinuität innerhalb eines Cups und haben teils knifflige Abkürzungen parat – gerade deshalb hätten es gerne mehr als 12 sein dürfen. Auch in Sachen Spielmodi gewinnt das Spiel keinen Preis. Die Optik ist zwar an sich sehr schön gemacht und vor allem schlumpfig, die Grafikfehler lenken hier und da aber vom Wesentlichen ab. Schlümpfefans und vor allem jüngere Gamer dürfen dennoch einen Blick riskieren und sich hoffentlich auf viele weitere Ableger freuen!

Grafik
7
Sound
9
Gesamt
7

verfasst von „ Mateusz“

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Vielen Dank an die Firma Astragon für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 01.Dezember.2022 - 16:52 Uhr