Leider wird das Spiel absolut nicht den Qualitäten der Vorlage (sowohl Buch und Film) gerecht und ist wirklich nur für den Hardcore-Fan zu empfehlen. Obwohl Grafik und Sound nicht schlecht sind, zieht das wirklich schlechte Gameplay die Wertung nach unten. Zudem hat der Spieler zu wenig Freiheiten und man versucht nur von A nach B zu kommen. Es sei noch erwähnt, dass das Speichersystem ein wenig kompliziert ist, da man immer wieder neu laden muss, wenn man gesichert hat. Bei der Modultechnik wirklich unnötig, aber somit entstehen sogar kleine Ladezeiten, bis man wieder spielen kann.
Spieletest: Der Herr der Ringe: Die Gefährten GBA
Weitere Infos
Releasedate:32. November 2002


Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Dicht am Original
- Nette Musik
- Negativ:
- Schlechtes Kampfsystem
- Miese Steuerung
- Zu linear
Ein wenig verspätet kommt nun „Der Herr der Ringe – Die Gefährten“ auf den Game Boy Advance. Da ich neben dem Film auch das Buch kenne, hatte ich einige Erwartungen an das Spiel, die wohl zu hoch gesteckt waren, aber lest selbst:
Nach dem Einschalten hat man die Wahl zwischen verschiedenen Sprachen und dann sollte man sich auch schon ins Abenteuer stürzen, da die Optionen nichts entscheidendes anbieten. Das Spiel hält sich immer sehr dicht an die literarische Vorlage von Tolkien. Der Film hat mit Sicherheit auch als Vorbild gedient, aber im Spiel gibt es Szenen, die nie so im Film aufgetaucht sind, wie zum Beispiel Tom Bombadil, der die Gefährten vor Bree erwartet und im Buch doch einige Seiten für sich beansprucht. Auf jeden Fall wird dem Spieler in unspektakulären Zwischensequenzen die Geschichte so weit erzählt, bis Frodo den Ring erhält und sich auf den Weg aus Beutlingen machen soll. So beginnt also die lange Reise des Hobbits und nach und nach versammeln sich die weiteren Gefährten um ihn. So erledigt man kleinere Aufgaben, wie Gegenstände suchen oder Informationen von Person A zu Person B bringen. Natürlich wird auch gekämpft, was ein großer Schwachpunkt des Spiels ist, aber dazu später mehr. Leider bleibt das Spiel äußerst linear und lässt dem Spieler wenig Freiraum.
Grafisch ist das Spiel ganz in Ordnung, ohne wirklich begeistern zu können. Manche Locations oder auch Zwischensequenzen haben wirklich eine gute Atmosphäre, aber dann gibt es auch wieder sehr durchschnittliche Grafiken, die wirklich trist und einfallslos wirken. Letztlich fehlt dem Spiel da der letzte Schliff, um ein rundes Bild abzugeben. Das Geschehen wird übrigens in einer isometrischen Sicht dargestellt.
Die Musik ist für die begrenzten Möglichkeiten des GBA wirklich in Ordnung und in den meisten Fällen stimmig, allerdings sollte man den Soundtrack von Howard Shore vielleicht doch mal von CD hören, wenn man Fan ist. Die Soundeffekte an sich sind auf ein Minimum reduziert und durchschnittlich. Trotzdem ist dieser Punkt definitiv als positiv zu bewerten.
Kommen wir nun zum großen Manko des Spiels: Das Gameplay. Durch die verdrehte Sicht von oben und eine unglaublich schwammige Steuerung ist es teilweise wirklich extrem nervig, wenn man Frodo in eine Richtung bewegen will, er aber genau in die andere rennt. So passiert es mir immer wieder, dass ich in ein Haus gehen möchte und direkt wieder vor der Tür lande, weil die Steuerung versagt. Das rollenspiel-artige Kampfsystem ist auch eine kleine Katastrophe. Neben dem üblichen rundenbasierten Zuschlagen bewegen sich die Gegner im Schneckentempo vorwärts und rückwärts, was die Kämpfe unnötig in die Länge zieht und dadurch, dass man nur durch gescriptete Ereignisse aufgelevelt wird, umgeht man schon nach kürzester Zeit die Auseinandersetzungen mit den Feinden. Somit entfällt ein wirklich wichtiger Aspekt bei Spielen dieser Art: Neben Gesprächen und besuchen der Städte sollten Kämpfe nach einen guten Regelwerk zu bestreiten sein und der Spieler muss für seine Leistungen belohnt werden. Aber leider versagt das Spiel hier auf voller Linie und schnürt den Spieler noch weiter in das ohnehin schon lineare Geschehen ein. Auch wenn die Entwickler sicher den guten Vorsatz hatten, nahe an der Geschichte von Tolkien zu bleiben, hätten sie gewisse Dinge einfach ein wenig offener gestalten sollen.
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Vielen Dank an die Firma Vivendi Universal für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 29.Dezember.2002 - 13:58 Uhr