Spieletest: Der Goldene Kompass NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
30. November 2007

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
schöne Storyvorlage
Dämonenfähigkeiten bringen ein wenig Abwechslung
Negativ:
monotones, kaum forderndes Gameplay
technisch bieder

Manche Spiele sind zeitlos, Tetris - um nur eins herauszugreifen - ist zu Recht ein Alltime Classic. Doch es gibt Games, bei denen der Hype schnell verpufft. Besonders Lizenztitel sind davon betroffen: Verschwindet zum Beispiel ein Blockbuster aus den Kinos, verabschiedet sich auch das Spiel dazu aus der Konsole. Meistens.. Und auch Der Goldene Kompass für Nintendo DS gehört ganz klar zur zweiten Sorte - oder bereitet es gut sechs Monate nach dem Film noch immer Spaß?

Super Vorlage, schlecht verwandelt

Die Story des Action-Jump'n'Runs lehnt sich typischerweise an die der gelobten Filmvorlage: Die Heldin in spe ist Lyra, zwölf Jahre alt, Waise. Sie lebt in einem College in Oxford, wo abgesehen davon, dass jeder der Menschen seine Seele äußerlich sichtbar als tierische Gestalt mit sich herumträgt, nicht viel Spannendes passiert. Bis ihr Onkel Asriel vorbeischaut, um eine Vorlesung zu halten. außerdem plant er eine Reise in den kalten Norden, um einen möglichen Zugang in andere Welten zu entdecken. Die schlaue Zwölfjährige tut's ihm gleich, begleitet jedoch die suspekt wirkende Mrs. Coulter. In Geberlaune, überreicht sie Lyra einen rätselhaften Kompass. Noch über dessen Bedeutung grübelnd, erfährt das kleine Blondchen, dass ihr bester Freund Roger verschleppt worden ist. In den Norden... passt ja!
In 17 Kapiteln und über 30 zweidimensionale Levels durchstreift Lyra die Ländereien, während sie sich zum Nordpolarkreis vorkämpft. Abenteuer-gemäß wird daraus natürlich kein Spaziergang: Super Lyra überwindet mit einigen Geschicklichkeitseinlagen Vorsprünge und Abgründe und klettert Tarzan-gleich an Seilen hinauf. Genauso wie kleinere Rätselaufgaben sind diese jedoch nicht von großer Schwerigkeit. Zur Abwechslung sammelt Lyra wie ein Eichhörnchen allen möglichen Kram. Sei es Nahrung, die ihre Lebensenergie regeneriert, Steine, die sie zu Projektilen umfunktioniert, oder Goldklumpen, um ihrem Bären einen stärkeren Rückenpanzer bauen zu können...

Tierisch was los... *gähn*

Nicht falsch verstehen! Damit ist Knut und Flockes Kollege Iorek gemeint. Er begleitet das Mädchen durch die Eiseskälte und revanchiert sich dafür maßgeblich. Mit der Kraft seiner Pranken zerlegt der Eisbär Kisten und auch lästige, dumme Gegner wie die Samojeden und Wölfe, egal ob domestiziert oder nicht. Leider gestalten sich die Kämpfe mehr als monoton - der Begriff Button Smashing sagt euch vielleicht etwas? Lyras Seelen-Dämon Pan punktet mehr mit seiner Wandlungsfähigkeit als mit rauer Power. Er ist in der Lage, wahlweise die Gestalt eines von vier Tieren anzunehmen und deren Fähigkeiten sinnvoll einzusetzen. Als Falke erreicht er alle möglichen Stellen genauso wie als winziger Monarchfalter, als Hermelin gräbt er sich durch Boden und Schnee und in Katzenform zeigt er Gegnern die Krallen.
Die tierischen Genossen erweitern das Gameplay um wenige Elemente. So fliegt Pan als Falke über Abgründe und verwandelt sich dann in eine Katze, um via gedrücktem Schalter Lyra eine Transportplattform zukommen zu lassen etc. Des Öfteren offenbart sich ein Level auch als einziger Dialog. Dann müsst ihr Fahigkeit zur Diplomatie beweisen und via kluger Fragenauswahl 'heil' aus den Gesprächen rauskommen. Doch letztendlich werdet ihr auf all das so reagieren wie Lyra, wenn ihr sie gerade nicht bewegt wird - mit einem Gähnen aller fünf Sekunden.

Technisch präsentiert sich Der Goldene Kompass wie sein Gameplay: Es langweilt. Zwar wirken einige Hintergründe, zum Beispiel die des Colleges, detailliert und bunt, doch der Rest verkommt zur Oberflächlichkeit. Filigrane Texturen sucht man hier vergebens. Dazu bewegt sich die vermeintlich zierliche Lyra ein wenig wie ein kanadischer Holzfäller, passend zum unspektakulären, aber auch nicht grottenschlechten Soundtrack.

Fazit

Der Goldene Kompass ist allemal für Fans des Films interessant: Statt das Gameplay mit den tierischen Skills auszubauen, hinterließ man einen trägen Hüpfer, der Erwachsene schnell langweilen wird. Auch technisch hätte man sich ein wenig mehr von der fantastischen Optik des Films inspirieren lassen können.

Grafik
5.5
Sound
6
Gesamt
5.5

verfasst von „Craoz“

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Vielen Dank an die Firma SEGA für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 05.Mai.2008 - 21:23 Uhr