Spieletest: Cris Tales NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
20. Juli 2021

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Wunderschöne Zeichnungen
Innovative Kampfmechanik
Charaktere mit emotionaler Story
Negativ:
Unsägliche Ladezeiten
Zufallskämpfe in Dungeons
Einfallslose Dungeons

Der Kampf mit der Zeit

Das Spiel wagt sich an ein rundenbasiertes Kampfsystem. Da mögen jüngere Spieler entnervt aufstöhnen – völlig grundlos, wie sich nach nur wenigen Minuten des Spielens herausstellt. Denn die Zeitreisethematik entfaltet erst hier ihre volle Wirkung. An einem kurzen Beispiel erklärt: Die schier undurchdringbare Rüstung eines Gegners lässt die Party verzweifeln. Kein Angriff geht hindurch. Nur der Wasserzauber eines Gefährten hinterlässt einen Nässe-Status. Wendet man jetzt auf den Gegner einen Zukunftskristall an, wird dieser in die Zukunft versetzt, wo die Nässe zu einem rostigen Schild führt, der wiederum mit Leichtigkeit durchbrochen werden kann. Auf der anderen Seite können zu starke Gegner in die Vergangenheit versetzt und somit in ihr kindliches Ich verwandelt werden, was sie zu einem unwürdigen Gegner verkommen lässt. Was auf den ersten Blick so einfach klingt, ist im Kampf ein Spiel mit dem Feuer. Denn umgekehrt können Gegner von falsch eingesetzten Zeitzaubern auch profitieren und das Team verspielt all seine Vorteile. Zumal links vom Team stehende Gegner nur in die Vergangenheit und rechts stehende Gegner nur in die Zukunft versetzt werden können – das führt dazu, dass der Spieler sich einige Strategien merken muss, um am Ende erfolgreich zu sein. Dabei hilft eine Kampfmechanik, die wieder an Paper Mario erinnert. Drückt man nämlich im richtigen Zeitpunkt die Action-Taste kann man eigene Angriffe verstärken und gegnerische abschwächen oder gar parieren. Zum Anfang des Spiels sind die Kämpfe recht fordernd, denn bis der erste Itemshop erreicht werden kann, muss man schon einige Kämpfe durchstehen und das obwohl sich noch im Kampfsystem zurecht gefunden werden muss. Da auch nicht überall gespeichert werden kann, nur auf der kargen Weltkarte und an entsprechenden Save-Points, kommt man schon das ein oder andere Mal ins Schwitzen. Wer jetzt meint, dass Grinden dabei die beste Lösung sei, wird sich schnell mit dem größten Manko dieses Games konfrontiert sehen.

Time after Time

Epische Rollenspiele dieser Gangart schaffen es mit Leichtigkeit und meist ab der ersten Sekunde den Spieler in ihren Bann zu ziehen. Sie lassen einen die Umwelt vergessen und voll und ganz in die Spielwelt eintauchen. Ein Dragon Quest beispielweise lässt einen meist erst dann los, wenn der Abspann nach vielen, vielen Stunden den Bildschirm säumt. Und Cris Tales hätte sich hier problemlos einreihen können, wenn nicht diese unsäglichen Ladezeiten wären. Man wechselt den Screen innerhalb einer Region. Ladezeit. Man geht in ein Gebäude. Ladezeit. Ein Kampf beginnt. Ladezeit. Ein Kampf endet. Ladezeit. Der weiße Screen mit einer, durch das Laden nicht einmal flüssig laufenden Crisbell, reißt den Spieler immer wieder für ca. 10 Sekunden aus dem Spielgeschehen, wodurch zum Einen der Bezug zur Story immer wieder flöten geht, wie auch die Orientierung in der Spielwelt. Die Dungeons sind eh schon nicht besonders abwechslungsreich gestaltet und so führen die Ladezeiten unnötigerweise zu Orientierungslosigkeit nach den gar nicht mal so seltenen Zufallskämpfen. Und gerade diese hat man eigentlich schon im verdienten Ruhestand gewähnt. Während selbst auf Retrofeeling setzende Titel der Neuzeit sichtbare Gegner implementieren (große heilige Ausnahme: Octopath Traveller), werden wir hier immer wieder ungeplant aus dem Geschehen gerissen, was in Kombination mit den unangenehmen Wartezeiten einen Frust erzeugt, der sogar in der Playstation-One-Ära zu Punktabzügen geführt hätte. Das alles ist vor allem deshalb so ärgerlich, weil das Spiel bei all der gelobten Optik, nicht so aussieht, als wären riesige Rechenleistungen á la GTA 5 nötig.

Seite

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Fazit

Cris Tales ist ein klassisches Rollenspiel mit einigen innovativen Ideen. Vor allem bei Optik und Sound wird ein unvergesslicher Stil erschaffen, der einigen wenigen zwar gar nicht, anderen dafür vollends gefallen wird. Wären nicht einige technische Mängel, hätte man vorbehaltlos ein oder gar zwei Punkte mehr geben können. So bleibt es bei einer schönen Perle für Kenner und Neueinsteiger.

Grafik
9
Sound
10
Gesamt
8

verfasst von „MatEusZ“

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Vielen Dank an die Firma Modus Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 15.August.2021 - 20:11 Uhr