Spieletest: Cat Quest III NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
8. August 2024

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
kleine, sehr kreative Quests
imposante Charaktere
wunderschöne Designs
2-Spieler-Couch-Modus
Negativ:
Spiel endet uns zu schnell
Balance bei starken Items dahin

Das liebenswert-putzige Adventure RPG Cat Quest nahm 2017 seinen Anfang und erhielt 2019 mit Cat Quest II eine Fortsetzung, denn seien wir mal ehrlich, wer möchte keine Abenteuer mit Kätzchen erleben? So kommt es, wie es kommen musste, wir bekommen endlich Teil drei spendiert und diesmal will Kepler Interactive alles aus dem Pfoten-Universum rausholen. Ob diese Mission gelungen ist, lest ihr in unserem Nintendo Switch Test zu Cat Quest III.

Eine Katze im Weidenkorb

Das Spiel führt uns die schnell erzählte Hintergrundgeschichte in einem schönen Anime-Stil vor. Ein kleines Kätzchen schippert in einem Körbchen über das Meer, ehe der Geist Captain Cappey es aufnimmt. Es entwickelt sich eine intensive Freundschaft und der Weg zum großen Abenteuer ist vorbestimmt. Wir springen 15 Jahre voraus und werden damit konfrontiert, dass der Pirattenkönig auf der Suche nach dem Nordstern ist. Das wollen wir vermeiden und so geht es los, als Katzenpirat in karibischer See allerlei Inseln, Höhlen, ihre Bewohner und charmante NPCs zu entdecken.

Einfach schön

Cat Quest III braust, ebenso wie die Vorgängerteile, nicht mit einer opulenten Geschichte auf. Stattdessen geht es um die Präsentation, das Gameplay und die kleinen Anekdoten, in denen Cat Quest III eine wirklich gute Figur macht.

Eure ersten Berührungspunkte habt ihr, indem ihr auf einer kleinen Insel startet und einen Piraten-Papagei trefft. Dieser lässt sich fast allerorts finden und dient euch als manueller Speicherpunkt bzw. Einstieg zum 2 Spieler-Modus. Darüber hinaus gibt es regelmäßig Docks zum Anlegen von Booten. Geht ihr dort das erste Mal hin und drückt A, poppt euer Piratenschiff auf, mit dem ihr in beschleunigtem Tempo zur nächsten Erkundung aufbrechen könnt. Ein Schiff dieser Art braucht natürlich eine Kanone, um Wassergefechte bestreiten zu können. Mit entsprechendem Ausweichgeschick und einem flinken Finger am Abzug könnt ihr so das ein oder andere feindliche Piratenschiff zum Kentern bringen und euch über den Loot in Form von Münzen und Erfahrungspunkten freuen.

An dieser Stelle kommen wir auch schon zur RPG-Mechanik des Katzen-Abenteuers. Ihr werdet für jeden Gegner, den ihr besiegt und jede Schatztruhe, die ihr kapert, belohnt. Mit Münzen, Erfahrungspunkten und Items. Letztere sind immer in Sets verfügbar, die ihr über eure Reise hinweg vervollständigen könnt. Es gibt Hüte, Halstücher, Hosen und andere Gimmicks. Außerdem lassen sich Upgrades für euer Schiff finden, sodass es z.B. Feuer- und Blitzgeschosse austeilen kann, mehr schwere Schüsse parat hat, bevor die Abklingzeit beginnt oder generell mehr Schaden versucht.

So seid ihr aus verschiedenen Gründen motiviert, immer weiter zu erkunden. In kleinen Höhlen müsst ihr euch teilweise über kleine Schalterrätsel den Weg zu einer Ausrüstungstruhe bahnen, in anderen warten mehrere Etagen voller Ratten, Wildschweine oder Elektro-Schwertkämpfern auf euch, ehe euch ein größerer Boss erwartet. Diese Situationen sind meist auch in Türmen zu finden, die zur Hauptstory, der Suche nach dem Nordstern, gehören. Ihr müsst mehrere Dungeons abschließen, Schlüssel sammeln, um am Ende weiterzukommen.

Zu Beginn des Spiels kann das durchaus herausfordernd sein, denn ihr steigt zwar durch den gesamten Spielverlauf zügig im Level durch die gesammelten Erfahrungspunkte, mache Gegner liegen trotzdem 10-20 Level über euch und erfordern erst ein paar andere karibische Zerstreuungen. Mit der Zeit werden eure Items aber immer stärker oder lassen sich auf der Hub-Insel der Katzen beim Schmied gegen Goldmünzen aufwerten, da jedes Item ebenfalls ein Level trägt. Auf diese Weise könnt ihr in den Bereichen Gesundheit, Schaden, Mana oder Ausweichgeschwindigkeit zulegen, was euch taktische Vorteile bringt.

Apropos Taktik: Ihr dürft im übersichtlichen Inventar-Menü jederzeit andere Ausrüstungsgegenstände auswählen und anlegen, auf diese Weise kann ein Bosskampf schnell wiederholt und anders erlebt werden. Je höher ihr im Level kommt, desto mehr Slots schaltet ihr beispielsweise bei zusätzlichen Perks oder dem Schiff für euer Katzen-Team frei.

Nach ca. 3-4 Spielstunden sind wir – etwa mit Level 40 – zur 8-Bit Burg gekommen. Diese hat ihrem Namen alle Ehre gemacht und sogar in Pixeloptik geflimmert. Nachdem wir sie betreten haben, wurden wir mit einem Vampir-Rattenszenario überrascht. Wir wollen nicht mehr verraten als zu empfehlen, die Burg komplett zu erkunden, die Ausrüstung, die ihr hier erhaltet, wird jeden anderen Bosskampf zum Kinderspiel machen.

Schwierigkeitsgrad und Balancing

Mit letztem Punkt kommen wir tatsächlich auch zu einer größeren Herausforderung des Spiels. In Cat Quest III werdet ihr per se mit einer großen Freiheit zur Erkundung verwöhnt. Das bedeutet auch, dass ihr schnell an der Lebensleiste der Gegner seht, ob ihr eine realistische Chance habt, siegreich davon zu gehen. Das wäre beispielsweise mit einem Level 15 Kätzchen gegenüber einem Level 40 Piratenschiff unrealistisch. Einmal sind wir auch einem teuflisch gefährlichen Zwischen-Boss, dem Entenpiratenschiff auf Level 80 begegnet, dass uns in Sekunden zerlegt hat – Schmerz durch Lernen gehört eben dazu. In einem solchen Falle werdet ihr zum letzten automatischen Speicherpunkt bzw. dem letzten manuellen Papagei-Stopp zurückgeführt.

Im Verlauf des Spiels sammelt ihr aber so rasch die Level-Ups, dass die Gegner immer weniger spannend werden. Sie sehen zwar allesamt hübsch aus und haben durchaus variierende Move-Sets, am Ende müsst ihr aber trotzdem nur ausweichen und mit einer Nah- bzw. Fernkampfattacke angreifen. Ob ihr nun Feuerbälle, Mana-Kräfte, explosive Effekte oder andere Items benutzt, ist euch überlassen. Da ihr neben den Erfahrungspunkten auch mehr als genug Gold sammelt, könnt ihr in Windeseile selbst mäßig-gute Ausrüstung so hochziehen, dass ihr schnell overpowert seid. Da bringt dann auch das Verändern des Schwierigkeitsgrades von Einfach auf Normal nichts. Wie erwähnt haben wir nach einem Vampir-Boss ein Item erhalten, durch welches wir bei erteiltem Schaden Gesundheit zurückerhalten. Dies ist natürlich enorm mächtig und braucht ein geeignetes Balancing.

Andersrum muss auch anerkannt werden, dass es das Spiel schafft, leichtgängig und durchweg so charmant zu sein, dass auch jüngere Spieler mühelos in den Genuss von Cat Quest III kommen werden. Das Item-Management ist einfach nicht kompliziert und dadurch umso schöner, Ausrüstungskombinationen auszuprobieren, und sich an den schönen Designs der knuffigen Kätzchen und der Gegner zu erfreuen.

Eine reichhaltige Designlandschaft

Obwohl ihr das gesamte Archipel recht zügig umschippern könnt, strotzt die Map nur so vor Details. Es gibt lebendige Seesterne, die euch wie ein Bumerang verfolgen, Ratten, die auf euch schießen, Schiffe, eine Katzen-Mehrjungfrau, die euch ein besonderes Dankeschön übergibt, ein Oktopus, der mit seinen Tentakeln auf einem Schatz sitzt und vieles mehr. Auch der Fährmann ins Totenreich findet im Spiel seinen Platz, ist hier aber der Bewacher des Unendlichkeitsturms, der einmal in der Story seinen Sinn auf dem Weg zum Nordstern hat und andererseits als Challenge für Gegnerwellen genutzt werden kann. Allgemein gilt unsere Empfehlung, stöbert so gründlich wie ihr könnt, um alle Geheimnisse zu entdecken. Manchmal müsst ihr euch mit den Kanonen eures Schiffs erst Tore freischießen, um an neue Ecken zu kommen, in der Menü-Karte seht ihr aber auch in jedem Gebiet, wie viele Dungeons ihr schon gemeistert und ob es noch Schätze bzw. Truhen zu entdecken gibt, ehe ihr eine Inselgruppe komplett abgeschlossen habt. Das Spiel geizt auf jeden Fall nicht mit Kreativität und verdient es, erkundet und erlebt zu werden, was in einer Gesamtspielzeit bei 100%-Komplettierung inkl. Neues Spiel + trotzdem keine 10h dauern dürfte.

Schön und mehr als ansehnlich ist dabei die Vermischung von teils 2D-Umgebungen und den 3D-Charakteren. Dadurch entsteht eine Plastizität, die eure Helden und Widersacher in ein erfrischendes und präsentes Licht rücken, von dem wir beim Testen ganz hin und weg waren. Obendrein gibt es etliche Charaktere, die offensichtlich Katzen-DNA haben, aber etwas anderes sein möchten und so viele Katzenwortspiele, dass ihr euch am Ende nicht wundern sollten, warum tatsächlich die A-Pfot-Kalypse droht!

Sound und Technik

Neben der ein oder anderen folklorigen Musik dudelt Cat Quest III fröhlich vor sich hin. Ihr werdet Piraten-Shanty-Melodien hören und viele kleinere Soundeffekte im Zuge eures Gameplays. Bei Bossen gibt’s etwas mehr Variation und die Effekte eurer Angriffe und Items klingen auch angenehm.

Bei der Technik waren wir ebenfalls positiv gestimmt. Es gab keine Glitches, Bugs, Freezes oder andere Störungen. Die Ladezeiten, bis auf den initialen Titel-Screen beim Spielstart, sind sehr kurz und bei einem Wiederbeleben am letzten Speicherpunkt geht’s auch sehr rasch.

Fazit

Cat Quest III gehört in absolut jedes Spiele-Körbchen! Der Titel schnurrt nur so vor Kreativität, denn das charmante Piraten-Abenteuer inmitten eines karibischen Archipels strotzt vor abwechslungsreichen Quests, imposanten Charakteren und einem leichtpfötige, wenn auch hinten raus nicht ganz ideal ausbalancierten Spielprinzip. Es gibt etliche Ausrüstungsgegenstände, die euer Spielerlebnis verändern und Bosskämpfe zum Kinderspiel machen können. Die Musik passt sich nahtlos ins Setting und die Technik ist fehlerfrei. Wer nicht schon vorher ein Fan der Cat Quest Reihe war, muss spätestens mit Teil 3 auf den samtigen Pfad der Piraten!

Grafik
9
Sound
8
Multiplayer
9
Gesamt
9

verfasst von „ Maik“

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Vielen Dank an die Firma Kepler Interactive für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 16.August.2024 - 09:24 Uhr