Spieletest: Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
17. März 2023

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
süße Story in Bilderbuch-Geschichten
Innovativ-ansprechender Aquarell-Stil
Wunderschöne Soundtracks, inkl. Folklore
Anreicherung Bayonettas Vorgeschichte
Negativ:
Mögliches Chaos bei Herausforderungen durch die 2-Stick-Steuerung
Puzzle-Koordination für jüngere Spieler u.U. fordernd

Was war es für eine Überraschung, als kurz nach dem Erscheinen des ewig erwarteten Bayonetta 3 plötzlich schon PlatinumGames nächste Anknündigung in Form des Bayonetta Spin-Offs Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon angekündigt wurde. Was das Spiel so anders macht und ob auch treue Bayonetta Fans auf ihre Kosten kommen, klärt dieser Test.

Das bunte Bilderbuch

Bevor die durchaus taffe Umbra-Hexe Bayonetta in das Leben vieler Spieler getreten ist, war sie als ausgestoßenes Mädchen Cereza bekannt, welches der verbotenen Liebe ihrer Mutter und Hexe Rosa und der verfeindeten Seite, einem Lumen-Weisen, entsprang. In Bayonetta Origins fangt ihr daher ganz am Anfang der Geschichte an. Die Hexe Morgana nimmt sich Cerezas an und bildet sie als ihre Lehrerin am Rande des Waldes von Avalon aus. Was passt da besser, als die Abschnitte ihres jugendlichen Lebens in einem Bilderbuch nachzuerzählen. Besagtem folgt ihr im gesamten Spiel, um euch den Herausforderungen der jungen Cereza zu stellen, welche ihre Mutter befreien möchte, die für ihre Sünde zur Strafe in den Kerker geworfen wurde. Damit dies gelingen kann, muss Cereza über sich hinauswachsen, ihre magischen Fähigkeiten entwickeln und durch den magischen Wald schreiten. Davor wird sie jedoch tunlichst gewarnt, schließlich bewohnen gemeine Feen den Wald von Avalon, welche schadhafte Absichten verfolgen. Nachdem Cereza mehrfach von einem Jungen träumt, schleicht sie sich trotz der bekundeten Bedenken Morganas in den Wald. Schnell gerät sie in einen Hinterhalt der Feen, worauf sie einen Höllendemon zu beschwören versucht. Dies gelingt, jedoch nicht ganz wie geplant.

Sie beschwört den Dämon Cheshire, der sich, statt furchterregend zu sein, im plüschigen Katzen-Stofftier einnistet. Gemeinsam machen sie sich auf, die Abenteuer der Geschichte zu bestreiten.

Innovatives Steuerungskonzept

Bemerkenswert ist an dieser Stelle, dass ihr nicht zu zweit auf der Couch das Duo spielen könnt, sondern alles selbst im Singleplayer erledigt. Ihr müsst euren Controller nämlich für Cereza und Cheshire aufteilen. Die linke Seite gilt der jungen Hexe, die rechte des gar nicht so gruseligen Dämons. Wollt ihr die jeweiligen Fähigkeiten im Kampf einsetzen, so betätigt ihr die Schultertasten. Mit ZL aktiviert ihr Cerezas Hexenpuls, um Gegenstände zu Bewegen oder etwas Blumen wachsen zu lassen. Mit ZR setzt ihr euren Begleiter ein. Besonders wirkungsvoll ist dies, wenn ihr mit dem Hexenpuls Gegner oder Bosse fixiert, während Cheshire mit ZR ordentlich austeilt. Was am Anfang noch etwas konfus wirkt, geht nach kurzer Anlaufzeit in Fleisch und Blut über und macht viel Spaß. Das Gefühl der Verbundenheit und des gemeinsamen Vorankommens wird hier fortwährend getragen.

Seichtes Gameplay im Aquarell

Während ihr mit den Sticks die beiden steuert, müsst ihr Klettern, bewegen, ziehen und springen. So manches Puzzle will gelöst werden, teilweise in gesonderten Räumen, die sich hinter Verzerrungen verbergen. Diese Trugbild-Verliese sind nicht nur wunderschön anzusehen, sondern bergen auch unterschiedliche Herausforderungen in sich. Rätsel-Passagen, perfektes Timing und das Ausweichen von Hindernissen und Bekämpfen von Gegnern steht dabei immer wieder auf dem Programm.

Mit der Zeit entwickeln sich eure Hexenschülerin und Cheshire weiter. Dies wird durch gefundene Items und das integrieren in den Fähigkeitenbaum möglich. Eure Aktionen im Kampf werden dadurch nicht nur kräftiger, sondern auch variabler. Zusätzlich könnt ihr Zutaten finden, um jederzeit Tränke zu brauen, die euch auf eurem Weg absichern. Als Sammelitems warten Herzen auf euch, die eure Gesundheitsleiste dauerhaft verlängern.

Da man sich mit Bayonetta Origins auch an jüngere Spieler richten möchte, hat man bei den Barrierefreiheitseinstellungen einige Optionen verfügbar gemacht, die euch das Spielerlebnis nach eigenen Maßstäben konfigurieren lassen. Ihr könnt das Schadensmaß verändern oder sogar nullen, eure Magieeffekte, Hinweise und den Magie-Verbrauch definieren. Da man bei diversen Mechaniken trotzdem ein Grundverständnis des Sachverhalts braucht, ist die USK 12 Einstufung sicherlich eine richtige Wahl, da noch jüngere Spieler überfordert sein könnten – auch durch die Steuerung.

Wem das noch nicht reicht, der darf sich auch auf vier Elementarformen von Cheshire freuen. Auf eurer Reise findet ihr Elementarkerne, die nach dem Zerstören die Protagonisten verstärken. Beim Dämon haben diese Verbesserungen den Effekt, dass er sich auf Elementarfähigkeiten umstellen kann. Dabei gibt es per Tastendruck die Wahl aus Holz-, Stein-, Wasser- und Feuerelementarfähigkeit. Jede dieser Elementarkräfte bringt entsprechende Funktionen mit sich. In der Stein-Variante kann Cheshire wortwörtlich den Weg freimachen, im Feuerelement Barrieren schmelzen und Gegnern per Geschoss zusetzen. Auch in Rätseln werden Elementarfähigkeiten benötigt, jedoch in sehr geringer Wechselfrequenz. Hier hätte es gelegentlich ein höheres Anforderungsniveau sein dürfen. Insgesamt hat uns diese Mechanik vom Dämon aber sehr gut gefallen, weil sie das Gameplay anreichert & das Design des Begleiters immer wieder einem elementarbezogenen Wandel unterworfen ist. Darüber hinaus lässt sich Cheshire zurückentwickeln. Das Schoßkätzchen kann dann wie ein Pet bei bekannten Online-Spielen Items aufsammeln, gleichzeitig wird die Magie-Energie für den nächsten Einsatz regeneriert. Das ist alles niedlich-cool und vor allem deutlich harmloser, als es aus den Hauptspielen des Bayonetta-Franchise gewohnt ist. Wir empfanden aber gerade diese deutliche Abgrenzung als sehr erfrischend und willkommen. Gleichzeitig bildet Bayonetta Origins den Start für die Ausbildung einer Spin-Off-Serie, die die Hintergrundgeschichten aus dem Multiversum interessant anreichern könnte. Wer möchte nicht mehr über die Umbra-Hexen und ihre mysteriöse Vergangenheit erfahren?

Mystisch-verträumte Klänge

In Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon werdet ihr mit einem reichhaltigen Set an Musikstücken verwöhnt. Viele melodische Klänge wechseln sich ab, orchestrierte Sequenzen halten Einzug und hitzige Kämpfe werden durch angeregte Sounds begleitet. Ihr habt aber auch etliche Passagen dabei, in denen ihr durch den Wald schleicht und euch mystische, leicht verträumte Kulissen in eine märchenhafte Aquarell-Welt einhüllen.

Technische Performance

Technisch präsentiert sich euch Bayonettas Vorgeschichte in einem seichten Gewand. Aufgrund der regelmäßig moderaten Pace wird die Technik nicht unbedingt überfordert. Kleinere Texturschwächen und Pop-Ins gibt es trotzdem. Die Ladezeiten sind in Ordnung, bis auf wenige Mikro-Lags insbesonders bei hitzigen Boss- und Rätsel-Sequenzen haben wir keine Beanstandungen vorzunehmen. Egal ob im Handheld-, Tabletop- oder Docked-Modus, die Spielerfahrung ist angenehm flüssig auf einer hohen Bildrate. So kann die Bilderbuch-Geschichte recht reibungslos genossen werden.

Fazit

Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon geht ans Herz! In einem unverwechselbaren Aquarell-Look wandert ihr gemeinsam mit eurem Plüschtier, dem der Höllendämon Cheshire innewohnt, durch den mysteriösen Wald von Avalon. Diverse Rätsel, ein simplifiziertes Fähigkeiten- und Kampfsystem und eine gleichzeitige 2-Stick-Steuerung machen das Spielerlebnis zu einem interessanten Unterfangen. Bayonetta Veteranen könnte die Bilderbuch-Vorgeschichte zu seicht und gelegentlich zu ruhig verlaufen. Eine Chance sollte man dem Spin-Off aber definitiv geben, denn PlatinumGames haben sich nicht nur innovative Ansätze getraut, sondern auch überzeugend abgeliefert! Minimale Technik-Abstriche und Gameplay-Loops nehmen wir da ohne größeres Zaudern in Kauf.

Grafik
9
Sound
8.5
Gesamt
8.5

verfasst von „ Maik“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung de
Letzte Aktualisierung: 30.März.2023 - 10:20 Uhr