Spieletest: Actraiser Renaissance NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
24. September 2021

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Dem Original wird gehuldigt
Sinnvolle Neuerungen im Gameplay
Fantastische Musik
Negativ:
Stellenweise arg textlastig
Genremischung etwas unausgeglichen
Nichts für jüngere Gamer

Es gibt Spiele von damals, die benötigen kein Remake. Die funktionieren bis heute genauso gut, wie zu ihrem Release und können dadurch auch jüngere Gamer immer wieder in ihren Bann ziehen. Und dann gibt es die Spiele, bei denen Fans nicht abnehmbare rosarote Brillen tragen, sodass sie ihre Lieblinge immer noch mit den Augen von damals spielen können. Betrachtet man es aber objektiv, so zeigen sich oftmals Details, die ordentlich am Zahn der Zeit zu knabbern haben. Wie sich das mit Actraiser, bzw. mit dem vorliegenden Remake Actraiser Renaissance verhält, klärt der folgende Test.

Eine Reise in die Vergangenheit

Das Original Actraiser für das Super Nintendo gilt unter Kennern als verstecktes Schmankerl und wird unter all den Megahits der Konsole oft übersehen. Von Enix, bzw. Quintet programmiert wird es oft als Teil einer inoffiziellen Reihe mit Titeln wie Soul Blazer, Illusion of Time und Terranigma genannt. Allesamt erstklassige Spiele, die aus heutiger Sicht viel zu wenig Aufmerksamkeit genießen. Während man die drei eher RPG, bzw. Action-Adventure lastigen Teile auch heute noch sehr gut spielen kann, benötigt es bei Actraiser schon ein wenig mehr Wohlwollen. Zugegeben, die Musik ist bis heute ein Meisterwerk und über jeden Zweifel erhaben und auch einen Gott zu spielen macht heute noch Spaß, aber die sperrige Steuerung bei den Jump and Slay Passagen, der Schwierigkeitsgrad bei den Endgegnern und die sehr rudimentäre Aufbausimulation reißen heute niemanden mehr so richtig vom Hocker. Ja, richtig gelesen. Das Spiel bot damals eine irre Kombination aus Jump and Run, mit ordentlichen Hack’n’Slay-Anleihen, sowie Sim City ähnlichen Siedlerpassagen. Damals konnte man aber (im Gegensatz zum heutigen Remake) einen Actionmode wählen, in dem es nur die Platformer Passagen zu spielen gab. Legt man das Original allerdings heute nochmal in die Konsole ein, werden einem die Limitationen, die eine solch verrückte Genrekombi auf einem SNES Modul mit sich bringt, schmerzlich bewusst. Zudem werden die vielen Textpassagen von einem klirrenden „Schreibsound“ begleitet, der einem nach spätestens fünf Minuten das Blut aus den Ohren laufen lässt. Kurz gesagt: Was früher eine kleine Sensation war ist mit den Augen von heute nur noch eine nette Idee, die man heute wesentlich besser umsetzen würde. Und da kommt Square Enix mit Actraiser Renaissance ins Spiel.

Die Renaissance

Die Renaissance belebte die kulturellen Leistungen der alten Römer wieder, in Kombination mit neuen Perspektiven und Werten. Es ist also ein durchaus gewagter, wenn auch passender Begriff für ein Remake. Vor allem im vorliegenden Fall. Denn innerhalb von Sekunden wird dem geneigten Spieler klar, dass man es hier mit einer Ehrerbietung sondergleichen zu tun hat. Zunächst ein mal die Tatsache, dass nur die wenigsten mit diesem Remake gerechnet haben. Actraiser ist keins dieser Spiele, wo sich weltweite Initiativen zur Forderung einer Neuauflage organisiert hätten. Und dennoch hat man sich im Hause Square Enix die Mühe gemacht den Klassiker im neuen Glanz erstrahlen zu lassen. Und zwar nicht lieb- und seelenlos wie im Secret of Mana Remake, sondern mit Respekt vor dem Original und den Fans. Sicher werden neue Spieler mit dem Look des Games weniger anfangen können, aber das liegt eben daran, dass der Geist des Originals vollständig erhalten bleibt, trotz grafischer und musikalischer Frischzellenkur. Man entschied sich die 2D Optik beizubehalten und sogar die etwas klobige Steuerung des Gott-Ritters wurde zwar um einige Moves erweitert, präsentiert sich aber trotzdem gewohnt schwerfällig. Interessanterweise passt das aber auch sehr gut zu der schweren Rüstung, die der nach uns benannte Gott trägt. Im Gegensatz zu früher, kann man jetzt in die Höhe schlagen, Stampfattacken, sowie ein Ausweichmanöver ausführen. Das frischt das Gameplay im idealen Maße auf, ohne das Original zu sehr zu verwaschen. Da die Grafik aber definitiv nicht an heutige Standards heranreicht, spielt sich das Spiel im Handheldmodus genauso gut, wie am großen Fernseher.

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