Spieletest: Actraiser Renaissance NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
24. September 2021

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Dem Original wird gehuldigt
Sinnvolle Neuerungen im Gameplay
Fantastische Musik
Negativ:
Stellenweise arg textlastig
Genremischung etwas unausgeglichen
Nichts für jüngere Gamer

Es gibt nur einen Gott

Die größten Unterschiede zum Original finden sich in der Aufbausimulation, die im Kern an die Anno und Siedler Reihe erinnert, in Actraiser Renaissance aber um kleine und feine Updates erweitert wurde. Aber zunächst zu der Frage, wie denn diese zwei so unterschiedlichen Genres eigentlich zueinander passen. Zuerst gar nicht. Man schnetzelt sich gerade mit großer Freude, zu der fantastischen Musik von Yuzo Koshiro, durch den Monster verseuchten Wald und wird plötzlich mit einem unendlich langen Tutorial zum Aufbau einer Stadt gequält. Hier gilt es einige Minuten durchzuhalten, denn das Warten wird entsprechend belohnt. Der Engel, den wir während der Aufbausimulation steuern, hat einiges zu erzählen und auch die Dorfbewohner beten in regelmäßigen Abständen zu ihrem Gott. Nach kurzer Zeit hat man den Dreh aber raus und weiß auch welche Gespräche man skippen kann und welche man sich besser aufmerksam durchliest. Im Endeffekt basiert die ganze Städteplanung auf dem Ziehen von Wegen, wodurch die Bewohner Häuser, Werkstätten und Felder bauen. Dadurch steigt die Population und es werden nützliche Items hergestellt. Zum Beispiel Tränke, die uns die nötige magische Kraft geben, um Wunder zu bewirken. Dadurch können wir Monster in die Flucht schlagen, lästige Bäume verbrennen oder ausgetrocknete Felder bewässern. Die Monsterhöhlen wurden früher von den Menschen automatisch versiegelt, heute darf das glücklicherweise der Spieler erledigen. Denn hier erlebt man immer wieder kleine herausfordernde Mini-Action Level mit unserem rittergewordenen Gott. Ein weiteres neues Feature sind die Helden, von denen es in jeder Siedlungen einen gibt. Diese sind unerlässlich bei den ebenfalls neuen Tower Defense Passagen. Denn immer wieder werden die Städte von Monsterwellen angegriffen, gegen die man sich mit Türmen, Forten, göttlichen Wundern und der soeben erwähnten Helden wehren kann. Mit entsprechendem Fortschritt lernt der Gott neue magische Fähigkeiten, die er wiederum in den Action-Levels einsetzen kann. All die Neuerungen sind sehr gern gesehen, denn wenn man ehrlich ist, spielen sich diese Aufbaupassagen im Actraiser Original heutzutage sehr dröge. Was allerdings im Remake etwas verwirrt ist, dass das Städtelevel zwar stetig steigt, die Bewohner aber nicht von selbst die Häuser umbauen. Es erklärt einem nämlich, trotz der vielen Tutorials, keiner, dass man alte Anlagen zerstören muss, damit neue, größere und bessere Gebäude gebaut werden, die zu einer Steigerung der Populationszahl führen. Aber für Experimentierfreudige wird das nicht lange ein Geheimnis bleiben müssen.

Uneingeschränkter Pflichtkauf?

Wenn man diese Zeilen so liest, könnte man den Eindruck bekommen, es mit einem Megahit zu tun zu haben. Deshalb muss an dieser Stelle ein wenig ausgebremst werden. Natürlich richtet sich das Spiel an das geneigte Retropublikum. Alle anderen dürfen zwar einen Blick riskieren, aber man muss schon sagen, dass es im Bereich Actionadventure, wie auch Aufbausimulation wesentlich bessere Vertreter gibt. Nur dass die beiden Genres hier in Kombination auftreten, lässt einen über eventuelle Mankos hinwegsehen. Zudem muss man feststellen, dass die beiden Genres relativ unausgewogen nebeneinander stehen. Die Action Level dauern nur einige Minuten, während man mit den Städten auch schon mal bis zu zwei Stunden verbringt. Wer also viel Kloppen will, sollte lieber zu anderen Retroperlen greifen. Aus den Augen eines Super Nintendo Fans aber, bekommt man hier für 30 Euro, die Square Enix verlangt, wirklich ein herzerweichendes Remake spendiert. Denn was hier wirklich geschafft wurde, ist das Original zu würdigen, in die heutige Zeit zu transportieren und dabei weiterhin die gleiche Nische wie noch vor 30 Jahren zu bedienen, ohne sich beim Mainstream Publikum anzubiedern. Ein echter Geniestreich!

Seite

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Fazit

Für Fans des Super Nintendo Klassikers ist Actraiser Renaissance ein absoluter Pflichttitel. Dem Original wird ausreichend gehuldigt, während sinnvolle und stimmige Neuerungen ihren Platz finden. Lediglich jüngere Gamer, könnten von der eigenwilligen Mischung aus Action-Platformer und Aufbausimulation in Retrooptik ein wenig abgeschreckt werden. Dies tut aber der Gesamtwertung keinen Abbruch, denn Square Enix zeigt, wie ein Retroremake auszusehen hat!

Grafik
8
Sound
10
Gesamt
9

verfasst von „MatEusZ“

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Vielen Dank an die Firma SQUARE ENIX für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 05.Oktober.2021 - 19:50 Uhr