Spieletest: ARMS NSW

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
16. Juni 2017

USK 6 Online spielbar Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
7 Schwierigkeitsstufen
Einsteigerfreundlich
knallbunte Action
Theme als Ohrwurm
Spaß im Mehrspieler
Negativ:
kleine Kämpferriege
für Solisten schnell langweilig
Probleme in der Bewegungserkennung

Mit ARMS wirft Nintendo nach Splatoon eine neue Marke auf den Markt. Schon wie damals mit Punch Out setzt das Unternehmen auf ein Boxspiel, welches mit einer eigenen Art besticht. Kann das farbenfrohe Prügelspiel aber wirklich auf die Dauer punkten?

Ring frei!

In ARMS tretet ihr mit einem von 10 Charakteren gegeneinander an und versucht mit euren ausfahrbaren Wackelarmen den Gegner zu treffen und ihm seiner Lebensenergie zu berauben. Dabei setzt man auf eine sehr einfache Steuerung, um das Spiel allen Zockern schnellstmöglich zugänglich zu machen. Dennoch kann man durch gezieltes Üben sehr viel aus dem Gameplay herausholen. Im Gegensatz zu anderen Fightspielen (z.B. Street Fighter) befindet sich dabei die Kamera hinter eurem Charakter

Spielen könnt ihr über die Bewegungssteuerung beider Joy-Cons oder auch „starr“ über den Pro-Controller bzw. quergehaltenem Ersteren.

Gleich vorweg, über kurz oder lang habe ich mich über die „starre“ Kontrollmöglichkeit entschieden, da sie meiner Meinung nach besser und gezielter funktionierte. Sicherlich können manche Schläge manchmal etwas genauer mit der Bewegungssteuerung ausgeführt werden, aber die Erkennung ist dann doch sehr schwankend. So sind vor allem die „kurvigen“ Schläge oftmals weniger zuverlässig. Die Gestensteuerung hindert einen auch manchmal daran wirklich punktgenau in Deckung zu gehen oder einem Schlag auszuweichen. Sicherlich kann man hier durch Üben und Trainieren vieles herausholen und einige von euch werden sicherlich im Onlinemodus so manchen Meister treffen. Dennoch fühlte sich die Standardkontrolle einfach besser an und darauf sollte man auch Rücksicht nehmen, wenn ihr Partyduelle bestreitet. Sollte wirklich jeder dasselbe Handicap haben, dann empfiehlt es sich das jeder die gleiche Steuerung verwendet.

Gameplay

Zu Beginn bekommt ihr in einem Tutorial die wesentlichen Funktionen erklärt. Feinheiten müsst ihr wie bereits erwähnt durch Trainings und/oder Kämpfe entwickeln bzw. kennenlernen.

Einzelspieler werden sich wohl gleich auf den Grand Prix stürzen. Dabei handelt es sich um den klassischen Arcade-Modus, bei dem ihr gegen zehn Kontrahenten antreten müsst, um danach als Champ vom Platz zu treten. Ihr könnt dieses Turnier aber natürlich auch mit Freunden im lokalen Mehrspieler zocken. Insgesamt stehen euch sieben Schwierigkeitsstufen zur Verfügung, wobei es ab Stufe 3 schon ziemlich knackig wird und ihr wirklich schon ein geübter Spieler sein solltet.

Auch Kenntnisse über die zehn Charaktere könnten ein entscheidender Vorteil sein. So besitzt jeder Kämpfer/jede Kämpferin seine individuellen Eigenschaften was Geschwindigkeit, Waffen, Reichweiten, Kombos etc. betrifft. Für jeden Kampf erhaltet ihr außerdem eine Ingame-Währung, welche ihr im Shop gegen weitere Fäuste eintauschen könnt. Hier kommt somit eine leichte taktische Komponente ins Spiel wenn es um die Auswahl der Charaktere und dessen Angriffswerkzeuge geht. Egal für welche Steuerung ihr euch entscheidet, habt ihr folgende Möglichkeiten mit eurem Charakter. Wie gesagt, je nach Auswahl der Schlagfaust hat jeder Angriff seine individuellen Eigenschaften bzw. Fähigkeiten, doch das Grundprinzip bleibt gleich. So könnt ihr, je nachdem, mit eurer linken oder rechten Faust zu unterschiedlichen Zeiten Schläge ausführen. Per Stick oder Bewegungssteuerung könnt ihr dem Angriff auch noch einen gewissen Schwung bzw. eine gewisse Richtung verleihen. Das kann schon mal wichtig sein, wenn ihr beispielsweise gegnerische Attacken mit euren Fäusten abblocken wollt. Natürlich gibt es für Blockmanöver auch noch ein Schutzschild welches euch mehr oder weniger gut gegen Angriffe verteidigt. Greift ihr mit beiden Händen gleichzeitig an, so könnt ihr im besten Fall den Gegner packen und mit einem individuellen Move zu Boden schleudern und ihn dadurch noch mehr Energie auf einmal abziehen.

Nach einiger Zeit könnt ihr auch eine Spezialattacke starten, wobei danach euer Kämpfer wieder einige Zeit benötigt bis sie erneut bereit ist. Blockt man einen Angriff übrigens ab, so dauert es eine Weile bis dessen Hände wieder eingefahren sind und es eröffnet sich eine Chance um einen Konterangriff zu starten. Dauerangriffe helfen auch euren Gegner so zu schaden, dass kurzweilig die Waffenhände sogar komplett ausfallen. Ihr seht, man benötigt schon etwas Hintergrundwissen, was auch in der Hitze des Gefechts zwar nicht immer hilft, aber dennoch, mit Button-Mashing oder wildem Herumgefuchtle wird man nur gegen Charaktere niederer Levelklasse eine Chance haben.

Für Auseinandersetzungen auf einer schwierigen KI-Stufe oder für viele Kämpfe im Online-Modus benötigt ihr schon etwas Einarbeitungsphase um auch wirklich Erfolge einfahren zu können. So wird einem zwar ein leichter Einstieg ermöglicht, bietet aber auch für kleine „Rockys“ unter euch jede Menge Potenzial zur Weiterentwicklung. Trainingsmöglichkeiten gibt es natürlich zur genüge in Form von kleinen Spielchen, dazu aber etwas später.

Wenig Inhalt, aber pure Action!

Wie schon bereits erwähnt gibt es als kleinen „Storymode“ den Grand Prix. Dennoch ereilt Arms eines der Schicksale, wie es schon beispielsweise bei Splatoon der Fall war – es gibt einfach sehr wenig Inhalte. Eine Riege von 10 Kämpfern ist schon sehr mager, obwohl noch im Juli ein Athlet (Max Brass) in Form eines kostenlosen DLCs nachgereicht werden soll. Doch auch dies ist nicht viel und eines sollte klar sein, als Einzelspieler kann man außerhalb des Grand Prix und vielleicht für kurze Zeit im Online-Kampf wenig Langzeitspaß finden.

Doch auch gerade im Mehrspieler, egal ob bei Duellen gegen Freunde oder im Internet gibt es letztlich nicht genug Abwechslung um einen für längere Zeit an die Konsole zu fesseln. Zwar gibt es wirklich einige Möglichkeiten für Koop-Play und sogar einige Minispiele wie Volleyball, Basketball oder Zielscheiben-Schießen, doch auf Dauer ist Arms ein Spiel für lustige Partyabende, aber nicht mehr.

ABER, dabei sieht es richtig gut und schick aus. Das Design ist sehr bunt und kreativ, vor allem das Artdesign der Figuren ist bezaubernd. Die farbenfrohe Optik ist wirklich schön anzusehen und selbst in den Arenen kann man vieles entdecken (wenn man die Zeit dazu hat). Die Animationen sind super und selbst die Kampfwiederholungen sind immer wieder ein Genuss sich diese anzusehen. Irgendwelche Einbrüche oder Bildprobleme wären nicht aufgefallen und das Spiel hält konstant die Framerate. Auch das Online-Gaming funktioniert einwandfrei ohne Lags.

Fazit

Mit ARMS bringt Nintendo eine neue Marke auf den Markt, samt farbenfroher Kulisse, eigenwilliger Charaktere und lustigem Spielprinzip. Leider werden aber mit einer Riege aus nur zehn Kämpfern und einem mehr oder weniger guten „Solo-Modus“ sehr wenige Inhalte geboten. Lediglich eure Motivation die Charaktere und ihre individuellen Fähigkeiten kennenzulernen bzw. neue Handschuhe freizuschalten könnte euch länger an die Konsole fesseln. Betrachtet ihr das Spiel als reinen Party-Prügler oder als Zwischendurchgame für nette Online-Auseinandersetzungen, so werdet ihr sicherlich länger euren Spaß damit haben. Ob es dann aber den Vollpreis rechnet, muss jeder für sich entscheiden. Die Bewegungssteuerung funktioniert auch nicht immer einwandfrei. Arms ist sicherlich eine Empfehlung wert, aber dennoch kurzweilig und nur vor allem im Spiel mit menschlichen Kontrahenten empfehlenswert.

Grafik
9
Sound
8.5
Multiplayer
9
Gesamt
7.5

verfasst von „Ulrich“

Diesen Artikel teilen:

Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 07.Juli.2017 - 10:44 Uhr