Die Fahrt mit 3D Out Run währt nur kurz und mag abseits der Highscorejagd kaum zusätzliche Anreize nach dem Durchspielen bieten, dafür eignet sich das Rennspiel aber grandios für Partien zwischendurch und macht jede Menge Spaß. Die Emulation wurde zudem perfekt portiert und bietet zudem wieder jede Menge Feineinstellungen – außerdem kann das Spielgeschehen nun mit einer Framerate von 60 fps dargestellt werden, was zusätzlich mit dem 3D-Effekt das Fehlen einer sich bewegenden Automatenkonstruktion so gut wie möglich wett macht.
Spieletest: 3D Out Run 3ES
Weitere Infos
Releasedate:12. März 2015




Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Retro-Charme
- Rasantes Gameplay
- 60 fps
- Viele Feineinstellungs-möglichkeiten
- Negativ:
- kurz
- keine Online-Funktionen
Was gibt es schöneres als in einem Ferrari-Cabriolet mit einer Blondine im Arm durch die Straßen von Coconut Beach zu düsen? Für Tempoliebhaber natürlich nichts! Doch nicht jeder kann sich eine Karre von solchem Kaliber leisten, deshalb veröffentlichte Sega 1986 ihre mittlerweile berühmte Rennreihe „Out Run“ für Spielhallen, die mit ihrer 16-bit Grafik (und in Deluce-Ausstattung mit einemsich mitbewegenden Gehäuse) für damalige Verhältnisse noch nie dagewesenes, realistisches Renngefühl vermittelten.
Wie so viele Sega-Klassiker erlebt nun auch der spirituelle Vater von Gran Turismo oder Need For Speed einen 3D-Port für den 3DS. Ist der Retro-Hit in Würde gealtert, oder sollte er doch lieber als Altmetall entsorgt werden?
Welcome to Coconut Beach
Das Spielprinzip von Out Run ist relativ simpel: Man beginnt in Coconut Beach und muss 5 Streckenabschnitte innerhalb eines gewissen Zeitlimits durchfahren. Erreicht man einen neuen Checkpoint wird einem Extra-Zeit gutgeschrieben. Wie in jedem Rennspiel verfügt man über Gas und Bremse, zusätzlich kann man auch zwischen zwei Gängen hin und herschalten (Low für Beschleunigung und Kurven, High für Höchstgeschwindigkeit). Optional verfügt man auch über die Möglichkeit, das Auto jederzeit via Touch-Control zu steuern.
Was Out Run damals – neben der Grafik – von anderen Aracade-Rennspielen abhob: Es gibt keine Konkurrenten. Lediglich ihr, die offene Straße und diverse Transitfahrzeuge, die mobile Hindernisse darstellen. Bis auf die Startstrecke ist jedoch jeder weiterer Streckenteil frei wählbar, da man am Ende jedes Abschnitts zwischen zwei Abzweigungen wählen kann. Jede davon wurde eigens und abwechslungsreich gestaltet und erinnert an die Landschaften Europas. Um alle zu befahren, muss man zumindest 5 Durchgänge beenden, welche in der 3DS-Fassung weitere Upgrades freischalten – hierzu später mehr. Danach hält einem jedoch nur noch der eigene Ehrgeiz am Spiel fest, da es neben Bestzeiten, Highscores und Spielereien mit den Feineinstellungen der Emulation keine zusätzlichen Anreize mehr gibt. Online-Ranglisten blieben ebenfalls wieder aus.
Rauf mit den (F)PS!
Heute macht eine Rennsimulationen vor allem ein realistisches Fahrgefühl mit hochauflösenden Grafiken aus. Damals war das nicht anders – nur dass dies dort nicht „HD“ sondern 16-Bit Grafik mit 30 Frames per Second bedeutete. Mit etwas Retro-Charme kann sich das heute noch durchaus sehen lassen, allerdings hat Entwicklerstudio M2 die Framerate auf stolze 60 fps – auch bei eingeschaltetem 3D-Effekt – hochgeschraubt. Apropos 3D-Effekt: Dieser verleiht dem Renngefühl noch mehr Tiefe, wobei der steile Tunneleffekt selbst beim stärksten 3D-Verfechter nach 10 Minuten zu anstrengend werden dürfte. Dies kann man aber leicht korrigieren, indem man den 3D-Regler runterschiebt bzw. ganz auf den Effekt verzichtet. Die zusätzliche Tiefenebene kann aber sehr dabei helfen, die Bewegungen der regulären Verkehrsteilnehmer - oder besser gesagt: mobilen Todeszonen - effektiver einzuschätzen.
Wie üblich gibt es vor Beginn der Emulation auch diverse Feineinstellungen. So kann man neben Zeitlimit und Schwierigkeitsgrad auch noch Umgebungsgeräusche der Spielhalle (Klicken der Schalthebel und des Gaspedals) sowie ein sich mitbewegendes HUD aktivieren, zwischen mehreren Bildschirmgrößen wählen (darunter auch das klassische 4:3) oder sich aber auch zwischen japanischer (old) und westlicher Version (New) entscheiden. Für die Sound-Aficionados – welche den klassischen MIDI-Soundtrack von Out Run ohnehin schon in den Himmel loben – können mittels integriertem Equalizer nochmal das Maximum aus den 6 Tracks herauskitzeln (zwei davon wurden nun neu in 3D Out Run integriert).
Ach ja: Man kann außerdem ein Replay eurer Fahrt speichern. Nur leider gibt es dafür nur einen Slot und wieder mal keine Möglichkeit, diese Videos in welcher Form auch immer mit anderen Spielern online (oder zumindest via StreetPass) zu teilen.
Freischaltbares
Wer keine Spoiler erleben möchte, sollte gleich zum Fazit springen. Alle weg, die sich überraschen lassen möchten? Gut! Denn für das Erreichen jedes der fünf Streckenziele gibt es ein TuneUp Teil, welches das Spiel erheblich erleichtert. So gibt es eines für die bessere Kurvenführung, einen Spoiler, der den Zusammenstoß mit anderen Autos dämpft, einen Boost für die Höchstgeschwindigkeit (ganze 100 km/h mehr!) und bessere Reifen, die es erlauben auch außerhalb der Strecke Höchstgeschwindigkeiten zu behalten - Hindernisse führen aber dennoch weiterhin zum Crash. Jedes Teil kann vor Beginn des Spiels via Touchscreen aktiviert werden, allerdings aktiviert dies auch eine eigene Highscoreliste.
Das letzte Extra erlaubt es euch schlussendlich, den „Arcade-Modus“ zu nutzen, um die ursprünglichen 30 fps wiederherzustellen… somit sind auch die Puristen zu Frieden gestellt.
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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Downloads.
Letzte Aktualisierung: 23.März.2015 - 00:33 Uhr