Spieletest: YO-KAI WATCH 3DS

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Weitere Infos

Releasedate:
29. April 2016

USK 6 Online spielbar unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
tolles Kampfsystem
viele Items und Charaktere
große Spielewelt
Yo-Kai
Negativ:
wenig Abwechslung in der Handlung
kaum strategische Tiefe

Die Serie Yo-Kai Watch, welche sich – ähnlich dem Pokémon-Pendant – um lustige Taschenmonster dreht, erlangt auch bei uns im Westen immer mehr an Beliebtheit. Egal ob Zeichentrickserie, Stofftiere, Spielzeug..., das Franchise mag sich gekonnt zu vermarkten. In Japan ist der Hype bereits so groß, dass Teil 2 des Videospiels schon in den Startlöchern steht. Wie sich nun der erste Teil von Yo-Kai Watch für den 3DS zockt, erfahrt ihr in unserem Test.

Fange alle Fabelwesen

Kein geringeres Studio als Level-5 (bekannt durch die Professor Layton-Reihe, Inazuma Eleven...) hat sich der Entwicklung angenommen und dem Spiel Leben eingehaucht. Was zum Henker sind aber sogenannte Yo-Kai? Schlägt man im Wörterbuch nach, so steht, das ein „Yo kai“ ein Fabelwesen mit übernatürlichen Fähigkeiten ist. Diese Kreaturen besitzen teils tierische oder menschliche Aspekte und sind in Wäldern oder Wohnsiedlungen anzutreffen. So gibt es unter den Wesen welche mit guten und auch andere mit eher dunklerenn Absichten – auch Oni: Dämonen genannt.

Die Story startet damit, dass euer Charakter (männlich oder weiblich könnt ihr entscheiden) zum Käfersammeln im Wald ist. Dort trifft dieser auf ein Wesen namens Whisper, welches euch eine „Yo-Kai Watch“ schenkt. Mit dieser könnt ihr nun die Kreaturen aufspüren, sehen und sogar einfangen. Whisper steht euch ab nun als treuer Begleiter zur Seite und eure Reise/Suche kann beginnen.

Keine Randomkämpfe

Obwohl das Spielprinzip sehr an Pokémon erinnert, fühlt es sich dennoch sehr frisch an. So müsst ihr eure „Yo-Kai Watch“ nutzen, um die kleinen Monster zu finden und einzufangen. Schlägt die Nadel des Radars in den roten Bereich, so befindet sich ein Yo-Kai in eurer Nähe. Danach müsst ihr die Linse der Uhr nutzen, denn nur so könnt ihr die Fabelwesen auch sehen. Nun heißt es einen kleinen Bereich nach ihnen abzusuchen. Die Yo-Kais verraten sich aber immer wieder mit dem Auftauchen von Glitzer. Habt ihr die Stelle gefunden, müsst ihr dem Geist solange mit der Linse folgen, bis er eingefangen ist. Nach erfolgreicher Umkreisung beginnt dann der Kampf.

Ihr könnt also selber entscheiden ob ihr einem Yo-Kai aus dem Weg geht oder es jagt. Zufallskämpfe, wie wir sie in Pokémon lieben und hassen gelernt haben, gibt es in diesem Spiel keine.

Das Kampfsystem

Vor allem das Kampfsystem gestaltet sich viel anders als es beim anderen Taschenmonsterspiel der Fall ist. So kämpfen bis zu sechs Yo-Kai von ganz alleine gegeneinander. Via einer drehbaren Scheibe (Touchscreen) könnt ihr dem Spiel etwas eure strategische Note aufzwingen. So können geschwächte Wesen geheilt werden, indem ihr sie an andere Stelle dreht. Ähnlich den Elementen in Pokémon gibt es in Yo-Kai Watch acht Stämme mit den unterschiedlichsten Merkmalen, wie „Charmin“, „Shady“ oder „Mysterious“. Habt ihr ähnliche Klassen in eurem Kampfset ausgerüstet, so kann das eurer Truppe sogar einen Boost verleihen.

Jedes „Getier“ verfügt auch über spezielle Attacken (Soultimate Move), die ihr in Form eines kurzen Minispieles einsetzen könnt. Es gibt eine handvoll Spiele, die sich immer wieder abwechseln, wie das Erzeugen eines Wirbelwindes, dem Nachzeichnen geometrischer Formen oder das Platzenlassen von Blasen. Alles wird natürlich mittels Stylus ausgeführt. Je geschickter ihr seid, desto schneller könnt ihr den Special-Move ausführen. Natürlich gibt es auch Angriffe, die sich auf eure Statuswerte auswirken, die Angriffskraft einschränken usw. Aber auch hier stehen einem Hilfsmittel zur Verfügung um dagegen anzugehen.

Obwohl das alles sehr simpel klingt und auch ist, macht es dennoch großen Spaß. Vor allem die Zusammensetzung des Teams, das Einsetzen diverser Items, die Lebensleiste eurer Truppen uvm. können ein entscheidender Faktor für den Ausgang eines Kampfes sein.

Der Schwierigkeitsgrad ist dabei aber nicht sehr hoch und selbst Bosskämpfe stellen oftmals keine große Hürde da. Manche werden das feiern, da sie nach einem harten Arbeitstag froh sind, wenn ein Spiel wenig anspruchsvoll ist und einfach nur Spaß macht - was aufgrund der skurrilen Wesen und Situationen sicher der Fall ist. Andere hingegen vermissen vielleicht etwas die taktische Tiefe. So müsst ihr bei Gegnern nicht erst die Schwachstelle oder beste Attacke herausfinden um es besiegen zu können. Zielgruppe sind auf alle Fälle die jüngeren Spieler, aber auch denen hätte man ruhig etwas mehr zutrauen können.

So ist die Story selbst zwar vor allem zu Beginn sehr motivierend, wiederholt sich aber leider im laufenden Spiel oftmals: Laufe herum – finde Unruhe stiftendes Yo-Kai – gewinne den Kampf – alles ist wieder gut. Hinweise bekommt ihr dabei immer von Whisper, also müsst ihr euch nicht einmal anstrengen um auf des Rätselslösung zu kommen.

Freundschaften knüpfen

Ob sich ein Yo-Kai nach einem Kampf eurer Truppe anschließt ist purer Zufall. Die Wesen haben da so ihren eigenen Willen und bieten euch nur mit etwas Glück die Freundschaft an. Somit könnt ihr die Taschenmonster nicht nach Lust und Laune einfangen, sondern vieles ist optional. Ihr könnt aber bei den Viechern Sympathie sammeln, indem ihr sie während eines Kampfes mit Lebensmitteln füttert. Diese könnt ihr in Märkten kaufen oder hin- und wieder findet ihr auch das Cola-ähnliche Getränk „VoltExtreme“ kostenlos in Automaten. Mit letzterem könnt ihr vor allem zu Beginn schnell kleinere Erfolge erzielen. Es gibt aber auch Yo-Kai, die sich negativ auf die ansässigen Menschen auswirken, so streiten sich beispielsweise ständig die Eltern eures Charakters, weil das Wesen „Dismeralda“ seine Finger im Spiel hat. Andere zwingen Leute die Wahrheit zu sagen oder haben andere negativen Eigenschaften. Natürlich ist es eure Aufgabe dem Treiben ein Ende zu bereiten.

Einen richtigen Mehrspieler gibt es nicht, aber via Streetpass und lokalem Spiel könnt ihr an neue Items und Yo-Kai gelangen.

Lenzhausen in voller Pracht

Level-5 hat es erneut geschafft, neben den Kämpfen eine wundervolle Spielewelt zu kreieren. So könnt ihr jeden Winkel des japanisch angehauchten, aber doch sehr eingedeutschten „Lenzhausen“ durchsuchen. Dort gibt es überall viel zu sehen und zu entdecken. Egal ob ihr durch die Wohngegenden streift, unter alte Mülltonnen guckt, Wälder durchforstet, Berghöhlen untersucht..., an jeder Ecke wird einem ein Lächeln auf die Lippen gezaubert. Habt ihr keine Lust herumzulaufen, so geht doch einfach Angeln oder Käfersammeln. Außerdem gibt es zahlreiche Nebenaufgaben, könnt in einem Labyrinth nach Geheimnissen suchen oder einfach neue Yo-Kai jagen, welche sich immer wieder in coolen Zwischensequenzen ankündigen.

Der Soundtrack ist super und die Sequenzen in Level-5-Manier - 1A. Hier gibt es kaum etwas zu meckern und selbst der 3D-Effekt sieht schick aus.

Fazit

Yo-Kai Watch ist eine wahre Kampfansage an die Pokémonspiele. Das erfrischende Spielkonzept und neue Kampfprinzip mag zu überzeugen. Zwar kommen strategische Elemente noch etwas zu kurz und auch in Bezug auf die Story ist noch etwas Luft nach oben. Aber dennoch gibt es viel zu Erkunden und zu entdecken. Vor allem die kleinen Taschenmonster wachsen einem, nicht nur aufgrund der tollen Cutscenes, sehr ans Herz. Spieleveteranen werden zwar kaum gefordert sein, aber von uns gibt es dennoch für Groß und Klein eine Kaufempfehlung.

Grafik
9
Sound
8.5
Gesamt
9

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 22.September.2016 - 22:31 Uhr