Dorfromantik im Test (PS5)
Mit Dorfromantik hat das Berliner Studio Toukana Interactive ein Kleinod geschaffen, das schon auf dem PC und später auf der Nintendo Switch für Begeisterung sorgte. Nun ist das entspannte Puzzle-Aufbauspiel auch für die PlayStation 5 erschienen – mit sanften technischen Verbesserungen und feinfühliger Controller-Anpassung. Doch lohnt sich der erneute Ausflug ins Dorfidyll? Wir haben es getestet.
Spielsystem und Gameplay
Dorfromantik bleibt auch auf der PS5 das, was es seit Release 2022 ist: eine sanfte Aufbausimulation mit Puzzle-Charakter. Ihr legt sechseckige Kacheln mit Landschaftselementen wie Bäumen, Feldern, Häusern, Wasserflächen oder Schienen und erschafft so eure eigene, idyllische Welt.
Die Mechanik wirkt simpel, entfaltet aber erstaunliche Tiefe. Je passender ihr Kacheln anlegt, desto mehr Punkte gibt es. Gleichzeitig bringen euch Quests neue Herausforderungen – etwa eine bestimmte Anzahl an Häusern zu verbinden oder ein großes Waldstück zu errichten. Das motiviert, mit Logik und Ästhetik zugleich zu bauen.
Auch auf Sonys Konsole zieht Dorfromantik in seinen bekannten Flow: Ob ihr nur ein paar Minuten spielt oder stundenlang an einer Landschaft tüftelt, die Zeit vergeht wie im Flug. Wer sich darauf einlässt, findet schnell die typische Sogwirkung, die wir bereits auf Switch so positiv hervorgehoben haben.
Modi-Vielfalt
Der Umfang hat sich nicht verändert – und das ist eine gute Nachricht. Euch erwarten nach wie vor sieben Modi, vom klassischen Modus über Schnell- und Schwierig-Varianten bis hin zum monatlich wechselnden Szenario. Besonders der Eigene Modus bleibt ein Highlight: Dort könnt ihr nach Belieben Regeln anpassen, Biome auswählen und euer ganz persönliches Dorfromantik-Abenteuer kreieren.
Die Modi greifen wunderbar ineinander und motivieren sowohl Einsteiger als auch Puzzle-Profis. Die Speichermöglichkeiten erlauben es, zwischen Projekten zu wechseln und mehrere Dörfer parallel wachsen zu lassen – perfekt, wenn ihr experimentieren wollt.
Grafik & Performance
Die PS5-Version nutzt die Stärken der Hardware: Alles wirkt noch einmal klarer, hochauflösender und detailreicher als auf der Switch. Windmühlen drehen sich sanft, kleine Boote ziehen über Flüsse, und die farbenfrohen Biome wie „Verwunschen“ oder die Lavendelfelder erstrahlen auf großen Fernsehern besonders eindrucksvoll.
Wir hatten während unseres Tests keinerlei Performance-Probleme. Ladezeiten sind kurz, und auch bei riesigen Karten bleibt das Spiel stabil. Wer Dorfromantik bereits auf Switch kennt, wird die Unterschiede zwar als subtil empfinden – doch sie sind da und tragen spürbar zur Atmosphäre bei.
Steuerung und PS5-Features
Eine der wenigen echten Neuerungen sind die PS5-spezifischen Anpassungen. Die Trigger reagieren mit feinen Druckpunkten, während Vibrationen das Verlegen von Kacheln oder das Erfüllen von Quests leicht spürbar machen. Es sind keine übertriebenen Effekte, sondern kleine Nuancen, die das Eintauchen verstärken.
Besonders angenehm: Die Inputs sind jederzeit präzise und zuverlässig. Egal, ob ihr entspannt auf dem Sofa mit dem DualSense spielt oder Dorfromantik über das PS Portal streamt – die Steuerung fühlt sich rund und intuitiv an.
Sound & Musik
Die Klangkulisse bleibt unverändert stark. Vogelgezwitscher, plätschernde Gewässer und das Knattern kleiner Loks begleiten euch sanft beim Spielen. Dazu kommen die beruhigenden Melodien, die dezent im Hintergrund laufen und perfekt mit dem entspannten Spieltempo harmonieren.
Das Sounddesign ist nie aufdringlich, sondern stets unterstützend. Es trägt wesentlich dazu bei, dass Dorfromantik mehr Meditation als klassisches Videospiel ist.
Sammelbares & Langzeitmotivation
Ein weiteres Plus: Durch erfüllte Sonderquests schaltet ihr stetig neue Biome und Objekte frei. Diese könnt ihr in euren Landschaften platzieren und so für Abwechslung sorgen. Besonders spannend ist es, abgeschlossene Karten später mit Filtern neu zu gestalten und sie in einem ganz anderen Licht zu sehen.
Auch der Highscore-Aspekt motiviert. Perfekt platzierte Kacheln, erfüllte Quests und längere Spielzüge treiben eure Punkte in die Höhe – ideal, wenn ihr mit Freunden oder Community-Mitgliedern kleine Wettbewerbe austragen wollt.
Multiplayer & Barrierefreiheit
Dorfromantik ist nach wie vor ein reines Einzelspieler-Erlebnis. Ein Multiplayer-Modus existiert nicht – und wird auch nicht vermisst. Das Spiel lebt von Ruhe, Entschleunigung und individuellem Tüfteln.
Barrierefreiheits-Optionen sind begrenzt, was angesichts des minimalistischen Gameplays jedoch kaum ins Gewicht fällt. Die klare Optik, intuitive Steuerung und das entschleunigte Tempo machen den Titel für fast alle Spielertypen zugänglich.
PS5 vs. Nintendo Switch
Bleibt die Frage: Lohnt sich ein Neukauf? Technisch ist die PS5-Version sichtbar schöner und minimal immersiver durch die Controller-Features. Wer Dorfromantik aber bereits auf Switch besitzt und vor allem im Handheld-Modus spielt, bekommt kaum zwingende Gründe für den Doppelkauf.
Die Hybrid-Konsole punktet durch Mobilität und Spontanität, während die PS5 das Spiel als Wohnzimmer-Erlebnis perfektioniert. Beide Versionen sind stark – es hängt schlicht davon ab, wie ihr Dorfromantik spielen möchtet.
Fazit
Dorfromantik bleibt einer der charmantesten Indie-Titeln der letzten Jahre. Minimalistisches Gameplay, wunderschöne Artworks und beruhigende Klänge verbinden sich zu einem Erlebnis, das mehr Entspannung als Herausforderung ist – und genau darin liegt seine Stärke. Dorfromantik fesselt und beruhigt zugleich – ein Spiel, das mehr Seelenbalsam als Software ist.
PRO
Minimalistisches, süchtig machendes Gameplay
Wunderschöne Art- und Soundworks
Reichhaltige Modi und Freischaltungen
Subtile PS5-Features (Trigger, Vibration, hochauflösende Grafik)
CONTRA
Kaum Neuerungen für Besitzer älterer Versionen
Wenig geeignet für Spieler, die Action oder Hektik suchen
Gameplay 9.5
Grafik & Performance 9
Sound 9
Spielspaß 10
Gesamtwertung 9.5
Vielen Dank an die Firma Headup Games für die Bereitstellung des Testmusters.
verfasst von „ Maik“
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Letzte Aktualisierung: 04.09.2025, 11:22 Uhr