Astro Bot im Test (Playstation 5)

Astro Bot im Test (Playstation 5)

Bald feiert die Playstation 5 bereits ihren vierten Geburtstag! Mensch, wie die Zeit doch vergeht. Zum Start der beliebten Heimkonsole gab es einen Demo-Titel, der die Performance der Konsole und die neuen Funktionen des Dualsense-Controllers herausstellen sollte. Die Rede ist natürlich von Astro’s Playroom. Der Titel war wirklich erfrischend und sogar eine Platin-Trophäe war zu ergattern. Knapp vier Jahre später war die Begeisterung groß, als überraschend der eigenständige Titel Astro Bot für die PS5 angekündigt wurde. Mehr Kreativität, mehr Level, einfach mehr von allem soll es sein. Wir haben uns Astros Abenteuer bis aufs kleinste Schräubchen angeschaut und verraten euch in unserem Playstation 5 Offtopic Test unseren Eindruck zum Spiel.

Chaos im All

Eigentlich verwundert es ja nicht, dass die vielen Bots ihre Lieblings-Konsole als Raumschiff benutzen und damit durch die Galaxie sausen. Doch kommt es, wie es kommen muss: Die quirlige Idylle wird jäh gestört vom gemeinen und ulkigen Alien Nebulax. Dieser klaut euer Schiff und schüttelt es so sehr durch, dass etliche Bots in verschiedene Galaxien verstreut werden und ebenso die wichtigsten Antriebs- und Bauteile des PS5-Raumschiffs.

Das Abenteuer von Astro Bot sei damit auch schon geboren. Ihr macht euch auf den Weg von der Absturzstelle eures Raumschiffs mit Hilfe eures Gleiters, dem Dualsense Controller! Dieser ist in einem liebenswerten Astro Bot Design gehalten, welches auf dem Touchpad die süßen blauen Bot-Augen enthält. Das Marketing beherrscht Playstation an dieser Stelle gut, denn genau diesen Controller gab es kurzzeitig als limitierte Edition zu ergattern, wenn man schnell genug war.

In der ersten Galaxy macht sich Astro Bot auf, versteckte, gefangene oder verunfallte Bots zu retten, denn insgesamt sind es 350 an der Zahl, die ihr im gesamten Spiel finden müsst. Der Jump’n’Run Titel ist dabei so organisiert, dass ihr meist kleine, aber dafür sehr kreative und detailreiche Level durchstreift, die voll von Sprung- und Plattform-Passagen sind. Bunte Gegner, die mal Stacheln ausfahren oder auch elektrisch geladen sind. In den meisten Leveln könnt ihr 7 Bots finden, während meist 2 davon in besonders ikonischen Playstation-Kostümen aufwarten, denn die IPs der Playstation-Geschichte sollen gefeiert werden. Nathan Drake, Jack & Dexter, Crash Bandicoot, Spyro oder Solid Snake, etliche Helden sind dabei! Darüber hinaus gibt es in allen Leveln drei Puzzleteile zu finden, die meist gut versteckt sind und Interaktionen mit der Umwelt erfordern. Etwa müsst ihr an Kabelenden ziehen oder mit einem gekonnten Spin Geheimtunnel aktivieren. Gelegentlich warten auch Fotostationen auf euch oder Dimensionsportale, die euch aus einem Level in ein anderes bringen und wieder zurück. Dabei sind die Level-in-Level-Konzepte so kreativ, dass wir bereits beim ersten Auftreten ein breites Grinsen behielten, als wir in einer Welt voll wabbeliger Neon-Bäume oder -Pilze waren, die vor sich hin säuselten, als wäre Astro Bot auf einem ganz eigenen Trip.

Habt ihr mehrere Planeten in einer Galaxie gemeistert, wartet am Ende ein Bosskampf auf euch, der über mehrere Stufen inszeniert wird und euch ein wenig Geschick abverlangt. Der erste war ein großer Gorilla, dem wir wortwörtlich eins aufs Auge hauen mussten.

Zwischendrin könnt ihr jederzeit selbstständig oder fortschrittsbezogen auf euren Hub-Planeten, die „Absturzstelle“ zurückkehren. Hier warten euer Raumschiff, das nach und nach durch gefundene Bauteile vervollständigt wird und auch die geretteten Bots und ihre Outfits und Dekos werden präsentiert. Zusätzlich dürft ihr auch dieses Gebiet erkunden, zusätzliche Puzzleteile und Bots sammeln und euer Glück an einem Gatcha-Automaten versuchen.

Variationsreiches Gameplay

Wer in Astro Bot eintaucht, wird schnell im wunderbaren und vielseitigen Gameplay versinken. Die Spielwelt mit ihren sechs Galaxien bietet euch über 50 erlebbare Planeten mit noch mehr Leveln, welche allesamt in wenigen Minuten spielbar sind, aufgrund ihrer Geheimnisse aber gern zu einem zweiten Durchlauf einladen. So findet ihr mit vollen Puzzleteil-Sets im Hub-Bereich "Absturzstelle" neue Räume oder ihr könnt versteckte Planeten freispielen, indem ihr Kometen zerschießt.

Im regulären Spielablauf kommt auch das Platforming nicht zu kurz, denn oft ist eine Mischung aus Springen, Bewegen und einer Aktion gefragt. Ein paar Gegner verhauen, Objekte verräumen oder mit Spezialausrüstung zu Werke gehen, das macht Astro Bot stark. Ihr dürft euch auf über 10 verschiedene Fähigkeiten freuen, die z.B. durch Magnet-Handschuhe, einen Turbo-Hund oder Affen-Arme dafür sorgen, dass ihr Kräne bewegen, Mauern durchbrechen oder Höhen in Windeseile erklimmen könnt.

Spielerisch gibt es durchaus einzelne Passagen, die herausfordernder sind als andere. Grundsätzlich sind die Checkpoints im Spiel fair und regelmäßig gesetzt und trotzdem hat euer kleiner Bot nur ein Leben. Seid ihr mit ungünstigem Timing unterwegs, springt zu weit oder lasst euch von einem Gegner eins überbraten, geht’s vom letzten Speicherpunkt weiter. Hier hätten wir uns zumindest ein zweites Leben gewünscht, um manche Wiederholungen etwas einzukürzen. Bei den Bosskämpfen hingegen habt ihr bis zu drei Leben zur Verfügung, es geht also durchaus anders.

Bunt und abwechslungsreich

Astro Bot ist bunt und spritzig. Die knuffigen Bots sind liebenswert und trotz ihrer roboterhaften Optik haben sie durch verschiedene Gesten und Outfits doch ihren eigenen Charakter. So ist es auch mit jedem Level. Eigene Gegner wie wilde Schweinchen, denen man am Schwanz ziehen und sie durch die Gegend schleudern kann oder Käfer, die nach einem anständigen Stoß auf den Rücken plumpsen und als Sprungbrett fungieren. Team Asobi hat sich in vollem Maße austoben dürfen und das merkt man an jeder Ecke. Astro Bot strotzt nur so vor Liebe zum Detail. Die Animationen sind aufregend, die Interaktionen in den Leveln vielfältig und das Belohnungsgefühl, wenn man einen Bot oder ein Puzzleteil einheimst, riesig!

Schön ist auch, dass man der Linie, die Fähigkeiten des Dualsense-Controllers einzusetzen, treu geblieben ist. Ihr könnt den Dualsense-Gleiter durch das Gyroskop, also die Bewegungssteuerung ausrichten. Bei Schwungpassagen mit Affenarmen könnt ihr den Controller neigen, um die Hände auszustrecken. Auch die Saltos an Schwungstangen lassen sich durch das reale Rotieren des Controllers erzeugen. All diese witzigen Implementierungen machen Spaß, denn selten wird der Controller auf diese Weise, und noch dazu sehr konsistent, eingesetzt. Gleichzeitig passt die Spielweise zu einem Titel, der erfrischend ist und sich nicht zu ernst nimmt. Ein Jump’n’Run darf eben kreativ experimentieren!

Einziger Wermutstropfen beim Testen von Astro Bot war die Nutzung unserer PS Portal als Remote-Konsole. Trotzdessen die Funktionen des Dualsense-Controllers vorhanden sind, lässt sich die Ausführung nicht gleichermaßen flüssig umsetzen, wie man es mit dem kompakteren Dualsense-Controller tun könnte. Hier muss man andererseits aber auch von „immerhin“ sprechen, denn diese Spielprinzipien überhaupt ausführen zu können, während euch zwischen den Controller-Parts ein Display hängt, ist ebenso beeindruckend!

Jeder Bot an seiner Stelle

Technisch kann man Astro Bot als wirklich nahtlos verschraubtes Erlebnis bezeichnen. Die Ladezeiten verdienen kaum ihren Namen, die Welten sehen hervorragend aus und die Animationen von Figuren und Spielaktionen sind scharf und erfrischend. Wir haben abseits des etwas geschmälerten Spielerlebnisses mit der PS Portal, durch die man ja spielerisch dafür ortsungebundener ist, keine technischen Beanstandungen notieren müssen. Einzig die Kameraperspektive kann nicht immer mit dem Tempo unseres fixen Bots mithalten. Gerade bei schnellen Richtungswechseln kann es sein, dass ihr gern noch einmal um 90 Grad gedreht hättet, um das Ende einer Passage zu sehen oder den nächsten Sprung besser abschätzen zu können. Da der Wiedereinstieg aber nur einen Bruchteil einer Sekunde braucht, ist das auch verschmerzbar.

FAZIT

Mit Astro Bot gibt’s endlich wieder ein grandioses Jump’n’Run! Team Asobi hat ganze Arbeit geleistet und mit großer Hingabe und schier endloser Detailliebe ein Abenteuer entwickelt, das sich vor einem Rayman nicht zu verstecken braucht! Ihr durchstreift 6 Galaxien und rettet 350 Bots, während ihr diverse von ihnen als Ikonische Playstation-Charaktere wie Spyro oder Crash Bandicoot antreffen dürft. Technisch gibt es bis auf kleinere Kameraschwächen keine Beanstandungen, stattdessen viel Lob für ein abwechslungsreiches Erlebnis, das bestens zu unterhalten weiß!

Wertung:

Story 8.5
Gameplay 9.5
Sound 9
Design / Kreativität 10
Spielspaß 10
Nostalgie 9.5
Technik/Integration 9.5
Umfang 8.5

Gesamt: 9.5/10

PRO

mehr als 50 höchst kreative Planeten
Dualsense-Controller Feature-Integration
ikonische Playstation Charaktere als besondere Bots
Level in Leveln

CON

Kamera manchmal etwas zu starr
im regulären Spiel nur ein Treffer bis KO


Vielen Dank an die Firma Playstation DE für die Bereitstellung des Testmusters.

verfasst von „ Maik“

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Letzte Aktualisierung: 17.09.2024, 14:07 Uhr