CYGNI: All Guns Blazing im Test (Playstation 5)
Nach der durchaus ansehnlichen Preview zu CYGNI: All Guns Blazing, die wir euch bereits Anfang Juli 2024 präsentierten, gibt es nun die fertige Review zum gleichnamigen Spiel. Wir haben uns auf dem Planeten durch etliche Alien-Mech-Horden geschossen und verraten euch nun unseren finalen Eindruck in dieser Playstation 5 Offtopic-Review.
Ein kurzer Story Recap
Bei CYGNI dürft ihr eine Mischung aus Arcade-, Bullet-Hell-, und Twin-Stick-Shooter erwarten. In klassischer Top-Down-Manier müsst ihr euch mit der Protagonistin Ava ins Cockpit eures Gleiters stürzen, um den biomechanischen Angriffen einer mächtigen Alien-Spezies den Kampf anzusagen. Dabei verstärkt ihr als junge Rekrutin die CYGNI Spezialtrupps.
Über einen Storyverlauf von 7 Missionen, die jeweils mit wirklich hübschen CGI-Sequenzen eingeleitet werden, müsst ihr dem Kampfgeschehen euren Stempel aufdrücken. Dabei werdet ihr euch vor Gegnern aus Flug- und Bodenrichtung kaum in Sicherheit bringen können, mehr zum Gameplay aber gleich.
Das Kampfgeschehen
CYGNI: All Guns Blazing ist dabei als Solo- oder Koop-Story-Abenteuer in mehreren Leveln ausgerichtet und will sowohl Neulinge, als auch Shoot em Up Fans der ersten Tage begeistern. Ihr müsst euch durch endlose Horden an fliegenden Gegnern zur Wehr setzen und dabei eine Mischung aus Waffen, Schilden und Lasern einsetzen. Perfektes Energiemanagement, Treffer-Management und die akkurate Bewegung eures Jets vorausgesetzt.
Im Vergleich zur Preview-Version, als dem Beta-Build, hat sich daran natürlich nichts geändert. Es gibt weiterhin Sci-Fi vom Feinsten, wenn ihr Oktopus-ähnlichen Riesen-Aliens entgegentretet oder Feuersalven von kleinen Mech-Geschwadern ausweichen müsst.
Das Spiel vom schottischen Entwickler KeelWorks ist so designt, dass ihr zwangsläufig getroffen werden müsst. Durch das intelligente Switchen zwischen Ausbau der Feuerkraft und Invest in euer Schildsystem habt ihr aber die Freiheiten, euer Gameplay „risky but rewarding“ aufzusetzen. Da die Gegner teilweise wie Fliegen umfallen werden, insbesondere wenn ihr auf „einfach“ spielt, gibt es diverse Energie-Ups, die in euere Feuerkraft oder in den Ausbau bzw. Erhalt des Schildes investiert werden können. So ist es euch möglich, neben eurem kostbaren Leben deutlich mehr Treffer zuzulassen, um am Ende die Missionen erfolgreich abzuschließen.
Es gibt Luftkämpfe, andere in Richtung Boden, die wiederum den gezielten Laserstrahl-Einsatz verlangen und die unterschiedlichsten Gegnertypen, die mit verschiedenen Angriffsmustern und Geschoss-Wellen auf euch warten werden. Ihr könnt euch obendrein auf anständige Upgrades freuen, die euch zwischen den Leveln Stärkung erlauben. Im Designer-Modus dürft ihr außerdem komplexe Einstellungen eures Schiffs vornehmen und auch Muster voreinstellen und speichern. Wenn ihr also gewisse Setups im Kampfgeschehen erproben wollt, dann habt ihr künftig per Knopfdruck die Möglichkeit, gespeicherte Konfigurationen anzuwenden. Allein dadurch lassen sich die Level und der Arcade-Modus, der sich nach Abschluss aller Missionen aktiviert und einen vollständigen Run aller Level erlaubt, auf völlig unterschiedliche Weisen erleben. Die Arcade-Spielvariante bietet zudem stundenlanges Suchtpotenzial, wenn ihr den Highscore immer weiter nach oben treiben möchtet und euer Gameplay konsequent optimiert, bei angepassten Loadouts. Nur so könnt ihr es in die weltweiten Bestenlisten schaffen und eurem Namen Ehre verleihen. Doch auch da wird es immer heißen: Offensives oder defensives Gameplay, ihr habt die Qual Wahl!
Beim Stichwort Qual sei an dieser Stelle noch einmal der Schwierigkeitsgrad erwähnt. Ihr könnt neben „einfach“ auch „normal“ und „schwer“ wählen, was die Anzahl eurer Leben und damit die Herzen beeinflussen wird. Spielt ihr auf schwer, habt ihr tatsächlich nur ein Herz, wodurch ihr defensiver und schild-orientierter Spielen müsst. Das ist aber gar nicht so leicht, wenn man gleichzeitig aus vollen Rohren feuern muss, damit eurem Kampfschiff Orca nicht die Triebwerke versagen.
Abhilfe kann an dieser Stelle das Koop-Gameplay schaffen, was wirklich eine geniale Idee ist. In frei wählbarem Schwierigkeitsgrad dürft ihr einen zweiten Dualsense Controller in die Hand nehmen und gemeinsam den Aliens den Kampf ansagen. Zwar wird sich ihre Spawn-Rate etwas erhöhen, der unbestreitbare Vorteil des gemeinsamen Spielens ist aber der klar verdoppelte Spielspaß, das gegenseitige Aushelfen und sogar Beleben im Falle, dass euren Schiffen der Saft ausgeht, wenn eine Lenkrakete in eurem Cockpit eingeschlagen haben sollte.
Gerade zum Spielstart kann CYGNI: All Guns Blazing sich aber auf egal welchem Schwierigkeitsgrad ziemlich erbarmungslos anfühlen. Es ist wirklich ratsam, dass ihr euch das optionale Tutorial anschaut, um den Umgang mit eurem Schiff, den Primär- und Sekundärgeschossen, dem Schild und anderen Features wie der Zielhilfe vertraut zu machen. Mit der Zeit wird das Gameplay in euer Muskelgedächtnis übergehen und das ist der Moment, wo der große Spielspaß beginnt.
Next Level Shoot em Up?
Die wichtigste Frage, die sich schon in der Preview angedeutet hat ist, kann CYGNI einen wesentlichen Beitrag und vor allem Mehrwert zum etablierten Shmup Genre vorweisen? Die so häufig erwartbare Antwort ist: Jain. Einerseits dürft ihr euch auf ein intelligentes Ressourcen-, bzw. Energiemanagement freuen und auch euren Spielstil durch Upgrades und Angriffsmuster NACH den Missionen anpassen, andererseits liegt auch genau darin der Knackpunkt. Ihr dürft nicht auf Upgrades hoffen, die randomisiert einen Lauf zu einem besseren machen, als andere oder dass ihr Währung oder Power-Ups sammelt, die auch beim Scheitern der Mission zum Ausbau eures Schiffsystems nutzbar wären. Dies würden wir als Schwachstelle ansehen, weil es die Einstiegsbarriere für unerfahrene und jüngere Spieler deutlich herabsenken und das Spiel wesentlich zugänglicher und damit attraktiver machen würde. Denn auch auf „einfach“ ist CYGNI alles andere als leicht.
Die Story ist vorhanden, erreicht über sieben, teils etwas in die Länge gedehnte Missionen, ein paar Cutscenes und die In-Level-Szenerie aber nachvollziehbarerweise keine außerordentliche Tiefe. Hier hätte man mit sammelbaren Items oder weiteren Erzählungssträngen noch einiges mehr des großen Potenzials heben können, denn der Plot - ein von Menschen bewohnter Alienplanet, der nun umkämpft wird – gibt es definitiv her.
Die Zwischen- und Endbosse der Level sind absolut imposant und sehen auf der Playstation 5 grandios aus. Fluch und Segen sind ihre einstudierbaren Angriffsmuster. Schafft ihr es beim ersten Mal nicht, könnt ihr euch auf den gleichen Kampfverlauf verlassen, um besser agieren zu können. Randomisierte Angriffsmuster sind als bei CYGNI in den Bosskämpfen nicht zu erwarten.
Soundtechnisch feuert CYGNI: All Guns Blazing teilweise dermaßen, dass euch die Soundeffekte nur so um die Ohren fliegen. Extrem abwechslungsreich oder vielschichtig werden sie dadurch jedoch leider nicht, weshalb sie sich zügig abnutzen. Ehrlich gesagt bleibt aber nie viel Zeit, sich an der Musik festzubeißen, wenn es gerade die Aliens am eigenen Schiff im Begriff sind zu tun.
FAZIT:
CYGNI: All Guns Blazing erfrischt das SHMUP-Genre durch taktisches Gameplay und eine sensationelle Optik! Die sieben Missionen, die euch an der Seite von Ava und ihrem Kampfjet durch etliche Alien-Gegnerhorden führen, sind durch beeindruckende Designs und knackige Cutscenes bestimmt. Drei Schwierigkeitsgrade, anpassbare Loadouts und die permanente Entscheidung, Power-Ups in den Feuerkraft- oder Schildausbau zu investieren, wird euch einige Stunden beschäftigen. Spätestens der Arcade-Modus kann Highscore-Jäger und Spielautomaten-Nostalgiker absolut begeistern. Die teils gedehnten Missionen und die dünne Story hätten aber noch etwas mehr Feinschliff vertragen können.
PRO:
beinhartes, taktisches Gameplay
sensationelles Design
variierende Loadouts & Koop
Arcade-Modus für Highscore-Jagd
CONTRA:
kein Fortschritt ohne Missionserfolg
Schwierigkeitsgrad für Beginner zu hoch
Missionen teilweise gestreckt
erzählerisches Potenzial nur mäßig genutzt
Grafik 9
Sound 7.5
Gameplay 7.5
Umfang 7
Multiplayer 8
GESAMT: 7.5/10
Danke an KONAMI für die Bereitstellung des Testmusters.
verfasst von „ Maik“
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Letzte Aktualisierung: 08.08.2024, 18:01 Uhr