Horizon Forbidden West: Burning Shores (Playstation 5)
Etwas mehr als ein Jahr ist vergangen, seit wir uns in Aloys zweites, fulminantes Abenteuer gestürzt und den verbotenen Westen und seine Geheimnisse entdeckt haben. Nun geht es mit Burning Shores an den DLC zum Spiel, der aufgrund seiner saftigen Performance-Anforderungen nur für die PS5 veröffentlicht wird. Wie uns der nächste Ausflug Aloys gefallen hat und ob er an die Qualität des Hauptspiels rankommt, erfahrt ihr in unserem Playstation 5 Testbericht!
Die brennende Küste
In Burning Shores verschlägt es Aloy direkt an die westamerikanische Küste des ehemaligen LA. Auch hier hat bekanntermaßen der Zahn der Zeit an der Welt genagt. Brüchige Gebäude, bedrohliche Maschinen und spektakuläre Vegetation halten Einzug im Gebiet. Der Horizont ist so weit und wunderschön, als könnte er mit seiner greifbaren Wolkenkulisse für eine Romantikkomödie stehen. Darunter erstrecken sich wilde Lava und eine Unterwasserwelt, die erkundet werden wollen.
Ihr startet direkt nach den Ereignissen der Hauptgeschichte. An dieser Stelle sei nicht viel mehr verraten, als dass die futuristische Bösewicht-Organisation Zenith noch nicht vom Tisch ist! Gemeinsam mit alten und neuen Gesichtern muss Aloy nun Licht ins Dunkel bringen, während sie sich an die neue Umgebung anpassen muss. Wir brauchten einen Moment der Anlaufzeit, um uns erneut mit dem beachtlichen Repertoire unserer Protagonistin und ihrem schier überladenen Waffenrad vertraut zu machen. Lang Zeit habt ihr dafür aber nicht, denn die Action lässt nicht auf sich warten.
In Burning Shores werdet ihr auf vier neue Maschinen treffen. Mindestens eine davon wurde bereits bei diversen Teasern ausgiebig präsentiert: der Wasserflügel. Wie der Name vermuten lässt, dürft ihr euch mit ihm durch die Lüfte schlagen und in die Tiefen des Meeres stürzen. Durch die Fähigkeiten dieser imposanten Kreatur könnt ihr euch nun auch Unterwasser gegen Feinde zur Wehr setzen und mit erhöhter Geschwindigkeit fortbewegen - Erkunden und Looten inklusive. Daneben gibt’s auch den Gallbauch. Diese grimmige Riesenkröte heizt euch nicht nur kräftig ein, sie erlaubt euch auch, neue Ausrüstungen und Fertigkeiten des ergänzten Fähigkeitsbaums einzusetzen.
Grübeln, Gameplay, Gefühle
Wer glaubt, in Burning Shores einfach mehr vom altbewährt Gutem zu bekommen, der liegt schon richtig, wird aber dennoch überrascht. Denn da der DLC ausschließlich gespielt werden kann, wenn ihr die Hauptgeschichte abgeschlossen habt, wird keine Zeit in der Erklärung von Mechaniken verschwendet. Stattdessen bekommt ihr einen neuen Greifhaken und Handschuh dazu, um euer Gameplay weiter zu perfektionieren. Ihr dürft Maschinen in einen Raserei-Modus versetzen oder explosive Steine in den Überresten der Stadt sprengen, um die Trümmer für zusätzlich taktische Manöver einzusetzen. Seid ihr auf eurer geflügelten Maschine unterwegs, dürft ihr das vertikale Spielerlebnis zusätzlich auskosten. Geysire geben euch beschleunigenden Auftrieb, auch in Kombi mit eurem Gleiter ein großer Spaß.
Neben einzelnen Mini- und Zwischenbossen werdet ihr auch auf einen neuen, größeren Showdown hinarbeiten. Wer durch die Geschichte des Addons rusht, der wird in etwas über 5 Stunden durch sein. Genießer, Sammler und Entdecker knacken die 10 Stunden aber mühelos. Allein die etlichen malerischen Szenerien laden zum ausgiebigen Photomoden ein. Mit Seyka werdet ihr zudem einen wichtigen Akteur in der Geschichte kennenlernen. Hier geht es nicht nur um den inhaltlichen Spielfortschritt, sondern auch um die persönliche Aufarbeitung und Verbindung mit und zu Aloy. Seyka kann anständig austeilen, bringt aber auch genügend Feingefühl mit, eure Heldin und euch narrativ und emotional abzuholen. Guerilla Games wären nicht Guerilla Games, würden sie jedoch nicht auch hier auf den ein oder anderen unerwarteten Twist setzen. Wie immer bleiben wir hier aber bei einem spoilerfreien Teaser!
Performance
Abseits von fairen Quality of Life Verbesserungen des bekannten Spielerlebnisses von Horizon Forbidden West traut sich Burning Shores keine größeren Experimente. Dies mag von manchen, die immer Weiter und Höher wollen, als störend empfunden werden. In unserem Spieldurchlauf hat sich Horizon Forbidden West: Burning Shores jedoch als rundum befriedigendes Erlebnis dargestellt. Dies liegt vor allem an der feinen Qualitätssicherung der niederländischen Spieleschmiede und der hochklassigen Performance. Knackige scharfe Texturen begegnen euch, als würdet ihr selbst inmitten riesiger Farne stehen. Das Malmen der Maschinen ist eindrucksvoll und das Gameplay ohne Abnutzung raffiniert und taktisch klug! Konstante 60 Bilder pro Sekunde, Performance und Grafik Modi und etliche Barrierefreiheitseinstellungen sind auch hier von der Partie. Zusätzlich hat Guerilla kürzlich einen neuen Patch für das Hauptspiel hochgeladen, der auch im DLC Anwendung findet. Wer Angst vor Wasser und Tiefen hat, der muss sich ab sofort etwas weniger Sorgen um das kalte Nass machen. Mit dem Patch 1.21 knipst ihr eure Thalassophobie aus und könnt von nun an ungehindert Unterwasser atmen.
FAZIT
Burning Shores entfacht erneut unser Horizon-Feuer! Das Addon zu Horizon Forbidden West zeigt euch mit bemerkenswerter Produktqualität, wie man ohne aufgesetzte Zusatzstory und mit wenigen, aber wirkungsvollen Gameplay-Ergänzungen den Spielspaß optional anreichern kann. Die Kulisse der brennenden Küste ist eindrucksvoll und die neuen Maschinen komplettieren die ohnehin schon ansehnliche Gegner-Palette des Horizon-Franchises. Obendrauf gibt es eine spannende Story-Line, die gleichermaßen auf Action und Gefühl setzt. Wer sich in den 5-10 Stunden langweilt, die der DLC zu bieten hat, der ist nicht sonderlich begeisterungsfähig.
Story 8.5
Grafik 10
Sound 9
Gameplay 9
Spielspaß 9
Quality of Life 8
GESAMT: 9
PRO
imposante brennende Küste
sinnvolle Gameplay-Addons
emotionaler Story-Zweig
Barrierefreiheit der Extraklasse
starke Technik-Performance
CON
spielbar nach Story-Abschluss
belanglose Kleinigkeiten
Danke an Sony Playstation für die Bereitstellung des Testmusters.
verfasst von „ Maik“
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Letzte Aktualisierung: 04.05.2023, 19:51 Uhr