Celebrate the Games?

Celebrate the Games?

Nach dem der letztjährige Messebesuch von der Vorfreude und der Präsentation des 3DS geprägt waren, wusste ich bereits, dass ich meine Erwartungen für dieses Jahr nach unten schrauben musste. Weder wurde Nintendos neue Heimkonsole gezeigt, noch gab es Ankündigungen zu irgendwelchen unerwarteten Titeln.
Aber gut, eine Messe kann nun mal nicht jedes Jahr nur aus Krachern bestehen, zumal ich selber eher den Standpunkt vertrete, dass weniger und dafür qualitativ hochwertigere Produkte dem Markt oftmals sehr gut tun würden. Was nicht bedeutet, dass es nicht viele gute Spiele gibt. Aber braucht es jedes Jahr einen Ableger von CoD, MW und Co?
Wäre ein ähnliches Prinzip wie bei WoW, zumindest über einen Zeitraum in dem es technisch vertretbar ist, nicht angenehmer? Würden die Hersteller wirklich weniger verdienen wenn sie erst mal nur Zusatzinhalte nachlegen und erst dann ein neues Spiel auf den Markt bringen, wenn sie über eine bessere Plattform, ein neue Engine oder ähnliches verfügen würden?
Liest man in Foren, so hört man immer öfter, dass es Stapel ungespielter Titel gibt. Man kommt ja mit dem Daddeln gar nicht mehr hinterher. Gut, das ist kein Problem der Publisher weil wir ja weiter fleißig kaufen, aber der Sinn eines Spiel kann es wohl nicht sein, dass es nur halb oder gar überhaupt nicht gespielt wurde.
Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn Spieler immer öfter zu 79 Cent App-Games greifen, mit denen sich zwischendurch 10 Minuten Spaß haben. Da stimmt das Preis-Leistungsverhältnis in Relation zur investierten Zeit schon eher überein.
Auch die Spielehersteller sollten langsam erkennen, dass sie die Gamer nicht mehr so schnell zum Kauf bewegen können, indem sie möglichst viele Spiele in kürzester Zeit veröffentlichen, sondern indem sie diese an vorhandene Spiele binden., und das nicht nur für 2-3 Stunden. Klar machen die großen Spieleserien wie sie oben genannt wurden weiter Rekordumsätze, aber ob dies von Dauer ist bleibt abzuwarten.
Aber bevor ich weiter abschweife zurück zum eigentlichen Thema :)
Der Messeaufbau ähnelte dem des letzten Jahres und somit bot sich auch hier keine Überraschung. Was mir zu Beginn auffiel, war die Tatsache, dass die Gänge, zumindest jene die an den Wänden der Hallen befanden, dieses Jahr breiter waren. Die Veranstalter haben hier scheinbar weiter mit Wachstum gerechnet und dementsprechend geplant. Man muss sagen zum Glück, waren die Hallen dieses Jahr doch defintiv gefüllter als im Vorjahr. Ebenfalls hatte ich den Eindruck, dass wieder etwas mehr Goodies verteilt wurden, nachdem es im letzten Jahr in dieser Hinsicht ja eher mau aussah. Dies führte aber allerdings wieder dazu, dass der Boden extrem vermüllt war und man darauf achten musste, dass man nicht darauf ausrutschte.
Sehr positiv fand ich die Tatsache, dass die Messe tatsächlich Mitarbeiter beschäftigt, die für eine Lärmkontrolle sorgen. Diese gehen mit Messgeräten ausgestattet durch die Hallen und sollen dafür Sorgen tragen, dass es die Aussteller nicht ganz so arg übertreiben, wie sie es so gerne im gegenseitigen Beschallungskrieg zu pflegen tun.

An dieser Stelle muss ich hier auch noch mal mein extremes Unverständnis darüber zum Ausdruck bringen, dass Eltern ihre kleinen Kinder und teilweise sogar Babys mit in die vollkommen überfüllten, extrem lauten und stickigen Messehallen mitschleifen. Hier sollte meiner Meinung nach die Messe als Veranstalter der Unvernunft einiger Erziehungsberechtigter einen Riegel vorschieben!

Auch dieses Jahr war der Retrostand wieder eine Art Oase in Mitten der lärmgeplagten und grell beleuchteten Messehallen. Obwohl der Stand immer sehr gut besucht ist, kommt hier nie das Gefühl von Enge oder Überfüllung auf. Dies mag vielleicht auch daran liegen, dass die Besucher des Standes ein gewisses Alter für gewöhnlich überschritten haben und dementsprechend nicht grölend, mit unzähligen Werbeutensilien geschmückt durch den Stand donnern wie eine Horde durchgedrehter Büffel.
Nachdem Simon und ich uns letztes Jahr in Pong gemessen haben, war dieses Jahr Mario Kart 64 dran. Wer nun genau gewonnen hat weiß ich nicht mehr, nur dass wir in dem Rennen den 7. und 8. Platz belegt haben. Als echte Zocker konnte wir als Grund hierfür natürlich fachgerecht in den total ausgeleierten Controller benennen.

Auch wenn das Wetter nicht immer ganz sommerlich war, führte dies zumindest dazu, dass es dieses Jahr in den Hallen nicht ganz so warm war wie im Vorjahr. Wie zu Beginn geschrieben, bin ich mit niedrigen Erwartungen zur Messe gefahren und genau diese wurden erfüllt. Dementsprechend wurde ich also nicht enttäuscht.
Es hat mich ebenso gefreut das Team und einige Freunde zu treffen, wie einige neue Leute kennengelernt zu haben.
Nintendos Ankündigung zu Pandora´s Tower und The Last Story waren zumindest ein kleiner Pluspunkt.
Allerdings hoffe ich für Nintendo stark, dass sie nächstes Jahr ein richtiges Feuerwerk abbrennen. Und dazu zählen nicht nur Software und Hardware sondern auch die Präsentation. Dieses komplett weiße Ambiente hat in meinen Augen ausgedient. Die 3DS-Lounge und die Hängebänke waren sicherlich ein guter Ansatz, aber dennoch hatte das Ganze irgendwie wieder den Flair eines Wartesaals im Krankenhaus. Und die ebenso komplett in weiß gekleideten Messehelfer machten hierzu natürlich den passenden Eindruck als Pflegepersonal.
Auch wenn mich die Absage des Wii U Termins geärgert hat, versuche ich es als positiven Aspekt in der Hinsicht zu sehen, dass Nintendo gemerkt hat, dass etwas gewaltig schief läuft und die Notbremse gezogen hat. Der Konzern verfügt sicherlich über genügend Ressourcen und Personal um seine Produkte dem Markt entsprechend zu bewerben. Nun müssten Nintendo noch endlich einsehen, dass Amerikaner und Europäer anders ticken als Japaner.

In diesem Sinne bis zum nächsten Jahr :)

verfasst von „David“

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Letzte Aktualisierung: 06.09.2011, 9:46 Uhr