[18.12.] Steckbrief: Vaati

[18.12.] Steckbrief: Vaati

Name: Vaati

Spezies: Ehemals Minish, später Mensch/Hylianer und letztendlich Dämon

Beruf: Zauberlehrling, Hexenmeister, Wind-Magier

Auftritte: Vaati trat bislang erst in drei Episoden der Zelda-Serie auf und bekleidete dabei die Funktion eines (End-)Bosses: In Four Swords (GBA, Europa-Release 2003), dem ersten jemals erschienenen Multiplayer-Zelda, entführt er Zelda und wartet in seinem schwebenden Palast auf den Showdown gegen maximal vier Links (je nach Spieleranzahl). Minish Cap (GBA, 2004) spielt wiederum chronologisch wesentlich früher und erzählt die Geschichte, wie der anfangs humanoide Antagonist zu dem schwebenden, einäugigen Monstrum wurde. Four Swords Adventures (GCN, 2005) hingegen ist ein (wesentlich komplexerer) direkter Nachfolger des ersten FS, in dem das Wesen aus seiner Verbannung zurückkehrt und für Chaos in Hyrule sorgt.

Das verlorene Kapitel: Das Booklet von Four Swords erzählt eine bisher noch nicht spielerisch umgesetzte Geschichte, welche chronologisch wohl zwischen Minish Cap und FS liegen dürfte: Ein Wind-Magier namens Vaati raubte vor langer Zeit junge Mädchen und wurde schließlich von einem jungen Burschen (mutmaßlich ein Link der Vergangenheit) aufgehalten, indem er sich mit dem magischen „Schwert der Vier“ verwierfachte und gleichsam als Quartett den Schurken aufs Kreuz legte, der fortan in besagtem Schwert versiegelt wurde.

Markenzeichen: Ist diese Frage euer Ernst? Verdammt, der Typ ist ein riesiges, fliegendes Auge mit Fledermausflügeln! ...ach so, stimmt: In seiner humanoiden Form fällt er durch seine hellen lila Haare und eine ähnlich blasse Gesichtsfarbe auf; weiters trägt er unter seinem Umhang ein bläuliches Wams, welches an eine umgefärbte Version von Links Tunika erinnert.

Typischer Ausspruch: Vaati hat zwar eine Vorliebe für dramatische Ansprachen, einen immer wieder kehrenden Ausspruch aber nicht direkt – in Minish Cap kündigt ihn allerdings stets sein süffisantes Gelächter Gelächter an, bevor er aus dem Nichts erscheint.

Charakter: Während Ganondorf stets als eiskalter Schurke und „Großmeister des Bösen“ auftritt, wirkt Vaati etwas gefühlsbetonter: In seinem (von der Chronologie der Releases her gesehen) ersten Auftritt mutet seine einleitende Ansprache ein wenig wie die eines Gentleman-Gauners an (was im krassen Gegensatz zu seinem bestialischem Äußeren steht); im Zuge jener entführt er auch gleich mal eben Zelda – aber nicht, um (wie es Ganon tun würde) die ihr innewohnende Macht des Triforce der Weisheit für sich zu nutzen, sondern schlicht, um ihre Liebe zu erzwingen. In Minish Cap wiederum, was den frühen Werdegang Vaatis schildert, wirkt er weniger eloquent oder übernatürlich, sondern eher wie ein mit enormer Macht ausgestatteter jugendlicher Vandale, der keinerlei Grenzen kennt und mal eben Hyrule zu erobern versucht, einfach „weil´s geht“. Four Swords Adventures hingegen verpasst es komplett, eine Art Psychogramm zu zeichnen, da der Schurke hier ungewöhnlicherweise kein einziges Wort spricht.

Chronologie: Vaati wurde als Angehöriger des winzigen Zwergenvolks der Minish geboren und war anfangs bemühter Lehrling des Magiers Ezelo, doch als sein Meister eine wunscherfüllende Kappe erschuf, konnte der Gute der Versuchung nicht widerstehen: Er wünschte sich Macht und Gestalt eines humanoiden Hexenmeisters, bevor seinen Chef in einen seltsamen Hybriden aus Zipfelmütze und Ente verwandelte und bei der ersten Gelegenheit für Chaos in Hyrule sorgte. Um geradezu allmächtig zu werden, suchte er nach dem göttlichen Artefakt „Force“ (offenbar ein entfernter Verwandter des Triforce...) und zerbrach im Zuge dessen nebenbei das legendäre Schwert der Minish, welches Link später wieder zusammensetzte und mit der Kraft der vier Elemente auflud, um schließlich Vaati, der zwischenzeitlich mit der Macht des Force zu einem Erzdämonen aufgestiegen war (und sich so in das bekannte Zyklopenmonster verwandelte), in der magischen Waffe einzusperren.

Dies wäre also der Ausgangspunkt von Four Swords – Vaati ist nun ein schwebender Dämon und im Schwert der Vier (Synonym für das Schwert der Minish) versiegelt; vor dem Beginn von FS müsste allerdings noch das besagte „verlorene Kapitel“ stattfinden, da er in Minish Cap für keinerlei Entführungen von jungen Mädchen verantwortlich war (selbst Zelda versteinerte er „nur“).

Nach seiner Rückkehr im ersten Multiplayer-Zelda rettete der Link einer späteren Epoche die entsprechende Titelheldin aus den Klauen des Wesens (welches hier seltsamerweise weder als Dämon noch als Hexenmeister, sondern stets als „Windmagier“ betitelt und dessen monströse Erscheinungsform nie hinterfragt oder gar erklärt wurde) und versiegelte es erneut im Schwert der Vier.

Seinen bis dato letzten Auftritt hatte Vaati in dem zeitlich fast unmittelbar nach FS spielenden Four Swords Adventures, wo er allerdings nur scheinbar die Rolle des Oberschurken bekleidete: Für seine erneute Befreiung war nämlich Ganon persönlich zuständig, der die Macht des Wind-Magiers für seine eigenen Zwecke nutzen wollte. Vor dem Showdown mit dem ewigen Widersacher triumphierte Link auch ein weiteres Mal über Vaati, dem in dieser Episode leider nur sehr wenig "Screentime" zugesprochen wurde: Außer dem Vorspann trat er lediglich in besagtem Bosskampf auf und sprach untypischerweise das komplette Spiel über kein einziges Wort.

Bildschirm-Karriere: Ganon(dorf) ist zwar Links stets wiederkehrender Erzfeind Nummer 1, doch gebührt Vaati zumindest gleich Platz 2 auf dem Siegertreppchen: Ist der Wind-Magier doch der einzige Oberschurke neben Ganon, welcher mehr als ein Mal auftrat – sämtliche anderen Endbosse in der Serie, bei welchen es sich nicht um den Gerudo-König handelte, fanden bis dato keine Motivation für ein Comeback.

Zukunftsperspektive: Eine Wiederkehr Vaatis ist nicht ganz so 100%ig gesichert wie ein Da Capo für Ganondorf – doch ist sie keineswegs unwahrscheinlich: Insbesondere bei einem möglichen dritten Four Swords-Teil stünden die Chancen auf eine Antagonistenrolle sicherlich gut für den windigen Schurken. Ein spielbarer Vaati hingegen scheint dezent unwahrscheinlich – allenfalls besteht hierbei eine geringe Hoffnung auf den nächsten Smash Bros.-Teil.

verfasst von „OldMacMario“

Diesen Artikel teilen:

Letzte Aktualisierung: 17.12.2010, 17:20 Uhr