Interview mit Denis Sinner von tons of bits

Interview mit Denis Sinner von tons of bits

NF:Hallo Denis, danke dass du dir Zeit genommen hast . Stell dich doch bitte mal kurz vor.

Denis: Hallo, ich bin ein 27 alter Programmierer, begeisterter Computerspielefan und in der Spieleentwicklung tätig. Dieses Jahr habe ich mein Medieninformatik Studium abgeschlossen

NF: Wie kommt man dazu Spiele zu entwickeln ? Ich weiß ja, dass du selber viel spielst bzw. gespielt hast. Inwiefern hat dich das beeinflusst?

Denis: Also für mich war das eigentlich schon immer, seit ich Computerspiele kenne, mein Traumberuf gewesen in der Spieleentwicklung tätig zu sein. So habe ich mich noch während meiner Schulzeit mit der Entwicklung dieser beschäftigt und dann einen adäquaten Studiengang gewählt, der mich auf diesem Gebiet weiterbringt, aber gleichzeitig nicht zu fixiert ist. Ich war mir oft unsicher, ob ich es tatsächliche in diese Branche schaffen würde.

NF: Wie bist du zu tons of bits gestoßen?

Denis: Anfang 2009 musste ich mich um einen Praktikumsplatz für mein 2. Praxissemester bemühen und da hatte ich mich bei mehreren Spieleentwicklern in Deutschland beworben, hauptsächlich jedoch bei Firmen in der Frankfurter Gegend ansässig. tons of bits waren damals die ersten die mir geantwortet hatten und zu einem Vorstellungsgespräch einluden. Da habe ich das kleine Team kennen gelernt und die Möglichkeit an ihrem Wii-Projekt mitzuentwickeln hatte es mir angetan, so hatte ich direkt zugesagt.

NF: Bleibt dir privat überhaupt noch Zeit zum spielen? Wenn ja, auf welcher Plattform und welches Genre spielst du am meisten?

Denis: Ja auf jeden Fall, oft liest man ja von Spieleprogrammierern (vor allem von einer großen und ziemlich bekannten Spieleentwicklerfirma *hust*) so einige Horrorgeschichten, aber bei tons of bits habe ich zum Glück geregelte Arbeitszeiten. Am meisten spiele ich eigentlich RPGs (zuletzt Final Fantasy 12, der 13. Teil wartet noch) und RTS (dieses Jahr war es Starcraft 2), aber auch andere Genres. Zurzeit kämpfe ich mich z. B. bei Super Mario Galaxy 2 zur letzten Welt heran.

NF: Nach meinen Informationen hat extra toxic, die Firma hinter tons of bits, ja bereits zwei Flashspiele für Nintendo gemacht. Darunter eben chickchick BOOM. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Denis: Extra toxic hatte sehr oft mit Nintendo zusammengearbeitet (viele der bekannten Nintendo-Spiele Flashseiten sind von extra toxic gemacht worden) - So gab es auch mal die Idee eines kostenlosen Spieles zur Adventszeit (Mission in Snowdriftland) bzw. zur Osterzeit (chick chick BOOM). Wie es ganz genau dazu kam, weiß ich allerdings auch nicht, so lange bin ich noch nicht dabei.

NF: Die Flash Version von chick chick BOOM kam ja bereits 2007 für den PC. Dauerte die Entwicklung so lange, oder kam die Idee den Titel auch auf die Wii zu bringen erst später?

Denis: Die Entwicklung dauerte tatsächlich etwa zwei Jahre. Es war für die Firma ein neues Gebiet und extra toxic beschäftigte sich parallel weiterhin mit der Entwicklung von Flash Seiten.

NF: Wie lief das ab, hat Nintendo euch gefragt, ob es möglich sei das Spiel auch auf der Wii anzubieten, oder ging die Aktion von euch aus?

Denis: Die Aktion ging von unserer Seite aus.

NF: Wenn man sich den Titel so ansieht, hattet ihr sicherlich ziemlich viel Spaß bei der Entwicklung, oder?

Denis: Ziemlich viel Spaß hatten wir, ja. Aber alles hat seine Licht und Schattenseiten. Es ist auf jeden Fall nicht einfach so lange an ein und dem selben Spiel zu entwickeln. Und da bin ich noch einfacher davongekommen. Im Nachhinein ist es aber natürlich sehr schön anzusehen, wie sich das Spiel entwickelt hat und welche Veränderungen es durchgemacht hatte.

NF: Es handelt sich bei euch um ein relativ kleines Team. Habt ihr Räumlichkeiten in denen ihr euch zusammensetzt und arbeitet, oder sitzt jeder bei sich zu Hause am PC und man kommuniziert auf diesem Wege?

Denis: Nein nein, wir haben schon ein richtiges Büro in dem wir arbeiten. Es ist sicherlich auch besser als nur den ganzen Tag daheim zu sitzen. Aber bei vielen Angelegenheiten ist es auch nötig. So kann man zum Beispiel den Grafiker schnell mal zu sich holen, um zu fragen, ob etwas im Spiel richtig aussieht und was geändert werden könnte. Oder (bei diesem Projekt) um mal wieder eine Mehrspieler-Testrunde zu starten vor der Wii.

NF: Leider verfügt das Spiel über keinen Online-Modus. Gerade für einen solchen Titel wäre so etwas doch ideal gewesen. Wie kommt es, dass darauf verzichtet wurde?

Denis: Wir hatten auch noch einige andere Ideen, die dem Spiel sicher gut getan hätten, aber das Projekt musste nur irgendwann fertig werden, (um nicht wie Duke Nukem Forever zu enden) und unsere Mittel sind nunmal auch beschränkt. Da das Spiel davon lebt, dass mehrere Leute vor einer Wii zusammen spielen, haben wir den online Modus als verzichtbar eingestuft.

NF: Dürfen wir in naher Zukunft neues von euch erwarten, oder war der Abstecher ins Konsolengefielde eine Ausnahme? Wie sieht es zum Beispiel mit einer Version für den DS aus? Das würde sich ja eigentlich anbieten.

Denis: Ja, wir möchten noch länger im Spieleentwicklungsgeschäft verbleiben, was genau wir vorhaben kann jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht verraten werden.

NF: Damit sind wir auch schon am Ende des Interviews. Ich danke dir, dass du dir die Zeit genommen hast mit uns zu plaudern, und hoffen natürlich, in Zukunft mehr von tons of bits zu hören!

Denis: Ich danke für das interessante Interview.

verfasst von „Nimmerlandjunge“

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Letzte Aktualisierung: 23.11.2010, 10:59 Uhr