Test: Nintendo Classic Mini: Super Nintendo Entertainment System

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System:

Preis: 100 €

Hersteller: Nintendo

Monate nach dem Release des Nintendo Classic Mini: Nintendo Entertainment System ist nun auch die Mini-Variante des Nachfolgers Super Nintendo Entertainment System erschienen. Wie auch schon beim NES Mini war auch die 16 Bit-Version schon vor dem eigentlichen Release überall ausverkauft. Doch mit etwas Glück konnte man sich doch noch kurz vorher eine sichern oder hat am Tag des Releases noch eine in einem örtlichen Markt ergattern können.
Das SNES Mini baut auf seinem Vorgänger auf und fügt diesem noch einige interessante Features hinzu. Das System entspricht fast exakt dem Original, ist natürlich deutlich kleiner und ohne Funktion des Modulschachtes , der Eject-Taste sowie dem Anschluss für zusätzliche Hardware auf der Unterseite. Auch die Controller entsprechen fast dem Original - bis auf die etwas blassere Farbe, das etwas andere Material, sowie die Aufschrift auf der Rückseite. Die Verpackung ist optisch wieder sehr gelungen - leider hat man aber darauf verzichtet, die Pal-Boxarts auf dieser zu versehen, was bei dem NES Mini noch der Fall war.
Im Gegensatz zu den 30 vorinstallierten Spielen auf dem NES Mini, kommt der 16 Bit-Nachfolger mit nur 21 Spielen daher. Allerdings ist darunter auch das bisher nie veröffentlichte Starfox 2, mit dem Nintendo dem System einen enormen Anreiz mitgibt. Auch bekommt man mit dem Set zwei, anstatt nur einem Controller mitgeliefert.

Folgende Spiele befinden sich auf dem System:

Contra III: The Alien Wars
Donkey Kong Country
EarthBound
Final Fantasy III
F-ZERO
Kirby Super Star
Kirby's Dream Course
The Legend of Zelda: A Link to the Past
Mega Man X
Secret of Mana
Star Fox
Star Fox 2
Street Fighter II Turbo: Hyper Fighting
Super Castlevania IV
Super Ghouls 'n Ghosts
Super Mario Kart
Super Mario RPG: Legend of the Seven Stars
Super Mario World
Super Metroid
Super Punch-Out!!
Yoshi's Island

Zugegeben, dabei handelt es sich fast ausschließlich um echte Spieleklassiker mit hochwertigem Gameplay, ganz im Gegensatz zum 8 Bit-Pendant, das doch über einige weniger gute Spiele verfügt. Wie auch bei diesem, entstammen alle der US 60Hz-Fassung, was positiv als auch negativ zugleich ist. Die positive Seite ist, dass die Software deutlich schneller läuft als die Pal-Varianten - negativ für Spiele wie etwa Secret of Mana, die dank der Herkunft nicht über die deutschen Bildschirmtexte der Pal Version verfügt. Dies dürfte für jene Spieler, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, sicherlich ein Problem darstellen.
Das bedeutet aber auch, dass das Spiel Contra 3 eben jenen Namen der US-Fassung trägt und nicht den der Pal Variante, Super Probotector. Allerdings kommen wir mit dem SNES Mini auch in den Genuss von Earthbound und Super Mario RPG, die nie als Pal-Versionen erschienen sind.

Neue Features und altes Bekanntes

Das Grundgerüst des Emulators entspricht exakt dem des NES Mini, nur eben im SNES-Design. Jedes der 21 Spiele verfügt über 4 Speicherslots was mehr als Genug ist. Speicherpunkte können dabei jederzeit frei angelegt werden.
In den Einstellungen ist es möglich, einen Bildschirmschoner zu aktivieren, das Gameplay des Spielers vergangener Sessions zeigt. Ebenso kann man zwischen 12 Hintergrund-Bildschirmen wählen, wie man es noch vom Super Gameboy kennt. Darunter finden sich einige nette Designs wieder, wirklich gute oder spektakuläre vermisst man allerdings. Hier hätten sich spielspezifische Designs angeboten.
Auch neu ist die Rewind-Funktion die es dem Spieler ermöglicht, begangene Fehler oder Heldentode einfach "zurückzuspulen". Dies funktioniert allerdings nicht im eigentlichen Spiel während des Spielens, sondern kann nur im Hauptmenü der Konsole ausgeführt werden. Bei jedem der 4 Speicherslot steht dabei diese Funktion zur Verfügung, ist durch das umständliche aktivieren aber eher nur Beiwerk. Es würde besser kommen, wenn man einfach öfters einen Speicherpunkt anlegt, als wenn man sich die Mühe macht zu jenen Punkten des Versagens zurückzuspulen.

Alte Leiden...

Und damit kommen wir auch schon zu den Negativpunkten des SNES Mini. Das Bundle enthält, wie auch das NES Mini, keinen Netzstecker, kann jedoch auch an die USB-Buchse des TV-Gerätes gestöpselt werden. Alternativ kann man auch einfach jenen Adapter seines Smartphones nehmen. Leider sind auch die Kabel wieder recht kurz geraten, wenn sie auch etwa ein Drittel länger sind als die des 8 Bit-Pendants. Dennoch hätten diese länger sein dürfen.
Wie auch beim Vorgänger, verzichtet Nintendo auf die Option Spiele nachkaufen zu können, was technisch auf jeden Fall möglich gewesen wäre. Dies kostet dem Mini wieder einiges an Potential, denn 21 Spiele sind leider recht wenig, wenn man sich den umfangreichen Spielekatalog des Systems einmal anschaut. Jedoch gibt es vielleicht in Zukunft wieder eine Methode dem entgegenwirken zu können, die schon beim NES Mini funktionierte. Auf diese werden wir allerdings nicht weiter eingehen.
Ein nöch größerer Kritikpunkt ist immer noch die Tatsache, das es nur via Druck der Reset-Taste auf dem Mini möglich ist ins Spieleauswahlmenü zu gelangen. Dafür muss man, wie auch beim Speichern, jedes Mal aufstehen, zum System laufen und die Taste drücken. Das wird schon nach kurzer Zeit echt belastend und nervig. Warum schafft man es nicht, eine Tastenkombination zu implementieren, die genau das ermöglicht. Es ist zwar in jedem Spiel möglich durch das gleichzeitige Drücken von L, R, Start sowie Select in das Menü des jeweiligen Spiels zurückzukehren das man gerade spielt, allerdings wäre diese Option sinnvoller gewesen damit in das Spielauswahlmenü umzuleiten. Schade das man hier nicht vom NES Mini gelernt hat.

Fazit

Das SNES Mini ist ein tolles Geschenk für Retro-Gamer und jene die Gefallen an Games vergangener Tage finden. Die Spieleauswahl ist zwar sehr begrenzt, allerdings fast ausschließlich hochwertig. Nette Features wie die Rahmengestaltung sowie Rewind-Funktion runden den positiven Gesamteindruck ab. Leider ist es allerdings immer noch nicht möglich Spiele nachzukaufen. Ebenso ärgerlich sind die immer noch zu kurzen Kabel sowie die nicht vorhandene Möglichkeit via Tastenkombination des Controllers ins Spielauswahlmenü zu gelangen.
Insgesamt gesehen aber eine liebevolle Hommage an die guten alten 16 Bit-Tage. Wir hoffen auf ein Release des Nintendo 64 Mini, vielleicht schon in 2018.

verfasst von „Tommy“

Letzte Aktualisierung: 03.Oktober.2017 - 17:26 Uhr