Spieletest: nintendogs + cats: Golden Retriever & neue Freunde 3DS

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Releasedate:
25. März 2011

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: Unterstützt Spot Pass, Street Pass und Schrittzähler

Plus / Minus

Positiv:
sehr gelungene Darstellung der Tiere...
...die erstaunlich lebendig wirken
Interaktion mit Hund und Katz macht Spaß
viele 3DS-Features werden genutzt
Negativ:
nicht allzu komplex
Tricks und Wettbewerbe nur begrenzt nutzbar
Katzen nicht gleichberechtigt mit Hunden...
...und nicht von Anfang an verfügbar

Der 3DS-Launch ist bezüglich der hauseigenen Software sicherlich einer der ungewöhnlichsten Hardware-Einführungen von Nintendos Geschichte: Kein Link, kein Mario, auch kein Luigi, sondern Pilotwings und nintendogs + cats – ersteres die Fortsetzung einer lange existierenden, aber bislang nie so recht im Rampenlicht stehenden Serie, letzteres Angehöriger einer Serie, die erst vor sechs Jahren begründet wurde und die so mancher „Core“-Spieler als „Schuldigen“ an der Grundsteinlegung des „Casual“-Booms ansieht.

Aber lösen wir uns doch von diesen Vorurteilen und Unwörtern, betrachten nintendogs + cats ganz einfach so wie jedes andere Stück Software auch und stellen uns die hierfür einzig relevante Frage: Was schlummert in den Bits und Bytes des Spiels – und wie viel Spaß bringt eben dies?

Der Hund von Baskerville

Los geht es jedenfalls im von Vertretern der anfangs neun unwiderstehlich süßen Hunderassen (unterschiedlich je nach Version - „Golden Retriever“, „Französische Bulldogge“ und „Zwerpudel“ sind die „Wappentiere“ der drei erhältlichen Editionen, ganz im Stil von Pokémon) bevölkerten Zwinger, in dem ich auf meinen zukünftigen treuen Begleiter, den Mops Oswald (benannt nach einem geschätzten Mitarbeiter) treffe.

Und, ganz ehrlich – auch wenn ich weiß, dass es sich bei ihm lediglich um einen Haufen Polygone handelt, kann ich mich nur allzu rasch nicht mehr von ihm losreißen. Verdammt, das Tierchen springt fast durch den Screen auf mich zu (gute Nutzung des 3D-Effekts!), um mich voll zu schlabbern und streckt nach ein paar Streicheleinheiten (Tiere und Objekte, mit denen interagiert werden kann, erscheinen neben der Abbildung auf dem oberen Bildschirm auch als Konturen am Touchscreen – die flauschigen Wesen respektive Items wie Bälle können so bequem per Stylus gestreichelt beziehungsweise durch das Zimmer gepfeffert werden...nein, bitte nicht umgekehrt!) alle vier Pfötchen von sich, da es auch gerne am Bauch gekrault werden will...den will ich haben, ja? Äh, wie bitte? Ob Sie ihn mir einpacken sollen...? Meine Güte, was für Psychopathen arbeiten denn in dieser Tierzucht?! Komm Oswald, wir verschwinden...

Rantanplan

So kommen wir gemeinsam im gemütlichen, doch noch sehr schmucklosen Zuhause (das später gegen Geld umdekoriert und mit neuen Möbeln bedacht werden kann) – was nun? Ganz klar, natürlich muss unser Canis Lupus zunächst einmal dahinterkommen, wie er heißt. Also ein paar Mal „Oswald!“ ins Mikro gerufen und schon folgt mir der Gute auf dem Fuße – aber das war natürlich erst der Anfang: Selbstverständlich soll mein Welpe Vier- wie Zweibeiner bald mit zirkusreifen Tricks verblüffen können! Also erstmal einen Großeinkauf an Hundekeksen tätigen, Oswald mit Trockenfutter, Wasser und einem angenehmen Bad bei Laune halten und los geht’s mit dem Training!

Pluto

Ich klicke zunächst ein wenig durchs Menü und überprüfe, welche Tricks ich meinem Aushilfs-Kommissar Rex für den Anfang denn so beibringen kann: „Sitz!“ ist natürlich das elementarste aller Kommandos, das zugehörige Training läuft wie folgt ab: Ich bewege die Hand von oben nach unten (sprich, es muss eine vertikale Linie über den Touchscreen gezogen werden) und signalisiere ihm so, sich hinzusetzen – kann ich ihn dazu bringen, wird besagte Aufforderung (kann übrigens beliebig benannt werden – muss keineswegs „Sitz!“ sein) ins Mikrofon gerufen. Danach wird Oswald ein Leckerli spendiert und das ganze Spielchen noch das eine oder andere Mal wiederholt, um ihn frei nach Pawlow zu konditionieren: Sobald das Tierchen somit einerseits den Zusammenhang zwischen Sprachkommando und Trick erkennt und andererseits versteht, dass die Ausführung desselben „gut“ für ihn ist – schließlich gibt es als Belohnung einen schmackhaften Hundekeks – verrät uns das Programm, dass das Erlernen des „Moves“ abgeschlossen ist und selbiger nun stets durch das bloße Aussprechen des besagten Befehls ausgeführt werden kann.

Zugegeben, dieser Vorgang mag sich unspektakulär lesen und sicherlich ist er gameplaytechnisch nicht der komplexeste – dennoch geht zweifellos eine Faszination von ihm aus. Der Grund hierfür liegt auf der Hand: Mit dem detaillierten Fell, dem realistischen Hundeblick und den glaubwürdigen Animationen wirkt Oswald – und freilich nicht nur er – so überraschend lebendig, dass man sich zeitweise tatsächlich ähnlich fühlt, als würde man einem Haustier etwas beibringen, anstatt „nur“ Aufgabe x in Videospiel y zu lösen. Gerade die Notwendigkeit, Belohnungskekse rauszurücken, erweist sich als simpler, aber wirkungsvoller Kunstgriff – die Illusion, es handle sich um ein eigenwilliges Wesen, das uns nur folgt, wenn es auch Spaß daran hat und gut behandelt wird, wird so klar verstärkt.

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