Spieletest: Wing Commander Prophecy GBA

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Weitere Infos

Releasedate:
1. Juli 2003

USK 6 unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Bombastische Grafik
Inh. 1:1 von PC-Vorlage kopiert
Negativ:
keine Spieltiefe
schlecht präsentierte Story
doppelt belegte Tasten
kein Überblick beim Fliegen

Die unaufhaltsame Bedrohung

2681. Der Homo Sapiens hat sich in den Gefilden des Weltraums "breitgemacht" und beschäftigt sich mit der Erforschung und Kontrolle neuer Planeten und Galaxien. Die mittlerweile friedliche Allianz zwischen den Menschen und den Kilrathi, eine Katzenähnliche Rasse, wird jedoch von einem unangekündigtem Zwischenfall erschüttert: Ganze Flotten und Sternenbasen wurden auf einen Schlag, fast zeitgleich zerstört. Die Ursache: Unbekannt. Die Verluste: 23.763 Kilrathi. 2.988 Menschen.

Legendäre Weltraumschlachten

PC-Benutzer werden den legendären Titel "Wing Commander" zumindest schon einmal gehört haben. Zu SNES Zeiten wurde das damalig reinrassige PC Spiel auf den Super Nintendo portiert. Es folgten vier weitere Fortsetzungen auf dem PC die allesamt erfolgreich waren da fast jeder Teil der Erfolgs-Saga in Sachen Technik und Storyline neue Maßstäbe setzte. Der fünfte und vorerst letzte Teil der Erfolgsserie wurde nun von "Destination Software" für den Nintendo Handheld "reanimiert" - denn der Titel wurde inhaltlich 1:1 (bis auf die Filmsequenzen) für den GBA von einer der PC-Version übernommen.

Doppelt hällt besser

Ihr spielt einen frisch von der Sternen-Akademie kommenden Leutnant der mit seinem Weltraum-Jäger als Flügelmann und später als Kommandant durch die Sternenstrassen fegt. Die Steuerung ist jedoch recht kompliziert ausgefallen: Die Schultertasten, sowie die A und B Knöpfe, wie auch das Steuerkreuz sind doppelt belegt. D.h. ihr gebt mit dem Digi-Kreuz nicht nur eure Flugrichtung an, sondern müsst in Kombination mit andere Knöpfen, durch Waffen schalten, rollen, bremsen, beschleunigen und und und. Kommunikationsbefehle die ihr euren "Wingmen" gebt, werden über das durch die Select Taste aufgerufene Menü, durchgegeben. Ob eure "Untergebenen" auch gehorsam sind, lässt sich leider nur schwer feststellen, denn durch das am unteren Bildschirmrand dargstellte Radar ist es schwer die Aktionen der Verbündeten bzw. der Feinde nachzuvollziehen, geschweige denn ausfindig zu machen und in euer virtuelles Zielkreuz zu rangieren. Das "beliebte" durchschalten der Ziele ist gar nicht erst möglich. Die Knöpfe sind erfreulicherweise recht "knackig" programmiert und das Digi-Kreuz recht gut auf ein ursprüngliches "Joystick" Spiel eingestellt. Die Story wird in dem Spiel durch scheinbar zusammenhangslose Dialoge einzelner Charaktere fortgeführt. Missionstechnisch habt ihr von Eskorten bis hin zur Vernichtung schier unzerstörbarer Kreuzer alle Hände voll zu tun. Diese werden jedoch alle nach dem gleichen Prinzip erfüllt: Nach der Missionsbesprechung startet ihr euer Schiff und fliegt von Wegpunkt zu Wegpunkt wo ihr jeweils alle Gegner zerstören müsst. Die Missionslänge unterscheidet sich jeweils nur an der Anzahl der zu aufklärenden Checkpoints. Das Anfliegen dieser Navigationspunkte, geschieht nach Säuberung der stellaren Umgebung automatisch, sowie auch das Missionsabschließende Landen. Das Gameplay lässt sich mit drei einfachen Wörtern beschreiben: Fliegen. Schiessen. Fliegen. Der Multiplayer-Modus bietet Dogfights die ihr euch mit einem Freund per Link-Kabel liefern könnt.

Technik die begeistert

Von der technischen Seite her gesehen, ist WCP auf dem GBA eine kleine Sensation: Destination Software hat es doch tatsächlich geschafft eine kleine Engine die mit Polygonen arbeitet, zu erschaffen und auf dem GBA konstant, recht flüssig über den kleinen LCD-Screen, laufen zu lassen. Schon das Intro begeistert mit 3D-Modellen und Lichteffekten. Auch im Spiel selbst wurde grafisch Arbeit geleistet: Alle Schiffe bestehen aus Polygon-Modellen die durch Texturen und Lichteffekte glänzen. Kleine Kommunikationsfenster die während des Fluges hin und wieder auftachen machen sich in der Performance ebenfalls nicht bemerkbar. Keine unschönen "Clipping-" oder "Pop Up-" Effekte sind bei dem Test aufgefallen, nur hin und wieder steife "Bewegungen" der fliegenden Schiffe. Die qualitativ recht guten Hintergründe in den "Flugpausen" sprechen nur für die Feinfühligkeit der Programierer in Bezug auf die Grafikdarstellung was man im Hinblick auf die musikalische Untermalung nicht behaupten kann.

Persönliche Meinung des Autors:
Für mich als eingefleischten Wing Commander Fan, eine herbe Enttäuschung. Mit Erwartungen für einen Top-Titel konnte ich die Erscheinung des Games nicht mehr abwarten. "Prophecy für unterwegs? 1:1? Das muss gut sein - das muss ich haben! Von wegen. Weder das Flair ein kleiner Teil eines grossen Ganzen zu sein, noch die Atmosphäre den Gefahren des Weltalls manchmal hilflos gegenüber zu stehen kommt hier rüber, geschweige denn das Gefühl ein "Wing Commander" zu sein und befehlen zu dürfen. Selbst PAC MAN hat hier mehr Spieltiefe.

Fazit

Grafisch TOP, spielerisch FLOP. Ein Spiel was die Leistungsfähigkeit des GBA demonstriert, nicht aber den möglichen Spielspass. Spielerisch misslungener Versuch, mit einige guten Ansätzen, ein PC-Spiel 1:1 für Big-N's kleinen Handheld zu kopieren. Selbst Wing Commander Hardcore-Fans sollten hier, wenn möglich erst probespielen.

Grafik
10
Sound
5
Multiplayer
3
Gesamt
5

verfasst von „General_Pepper“

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Letzte Aktualisierung: 06.November.2003 - 22:33 Uhr