Spieletest: Wii Sports Resort WII

So ziemlich jeder Wii-Besitzer dürfte schon einige Stunden mit Wii Sports verbracht haben. Gekauft hätte sich das Spiel wohl nicht jeder, aber da es bei der europäischen Konsole migeliefert wird, kann man es ja auch mal anspielen. Schon nach kurzer Zeit wurde klar, diese Minispielsammlung lebt so gut wie nur vom Mehrspielermodus, welcher 1-4 Spielern viel Spaß bereitet.

Auch bei uns im Haushalt wurde bis vor kurzem abends oder wenn Besuch vorbei kam gerne mal eine Runde Bowling gespielt. Ab dieser Woche wird Wii Sports wohl aber in den meisten Haushalten sein Dasein im Regal fristen. Warum? Mit Wii Sports Resort ist der offizielle Nachfolger ab sofort im Handel erhältlich. Und nicht nur das, ähnlich wie bei Mario Kart Wii bekommt ihr gleich noch ein Peripheriegerät mitgeliefert: die Wii MotionPlus Erweiterung für eure Fernbedienung.

Dieser Artikel beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Spiel und dessen Inhalt. Ein Test zur Wii MotionPlus, im folgenden M+ genannt, folgt in Kürze.
Wii Sports Resorts startet mit einer ausführlichen Anleitung wie man die M+ Erweiterung an die Fernbedienung anschließt und wieder entfernt.

Im Gegensatz zum ersten Teil hat das Spiel eine eigene Umgebung. Mit einem Fallschirm springt euer Mii über der Wuhu- Insel ab. Gleich hier habt ihr die Möglichkeit die Genauigkeit der neuen Steuerung zu testen. Während sich euer Charakter der Insel entgegenstürzt, bewegt er sich exakt so wie der Controller in eurer Hand bewegt wird.

Auf der Insel angekommen, stehen euch auch gleich 12 Sportarten zur Auswahl.
Beim ersten Teil wurden oft zwei Dinge bemängelt, die Grafik sei wirklich zu zweckmäßig gehalten und es gäbe keine Inhalte zum Freispielen. Auf die Technik gehen wir später ein, aber soviel sei gesagt, Resort sieht schon besser aus als sein Vorgänger, legt aber trotzdem den Fokus auf die Spiele und nicht auf die Optik.

In fast jeder Sportart gibt es Unterkategorien, Schwierigkeitsgrade oder Settings die erst freigeschaltet werden müssen. Dies geschieht in der Regel aber schon wenn ihr den normalen Modus ein mal bewältigt habt. Für die Zocker unter uns wird dies wohl schnell und zu einfach gehen, aber der Titel richtet sich ja an die breite Masse und ist dem entsprechend leicht. Da das Spiel wie sein Vorgänger auch eher als Mehrspieler-Spass-Faktor zu sehen ist, ist dies aber kein wirklich negativer Punkt.

Leider kann man sich nicht frei auf der Insel bewegen. Auch wenn ihr in einem der Flugmodi die Insel aus der Luft erkunden könnt, hätte ich es nett gefunden, wenn man dies auch zu Fuß, mit der eigenen Mii hätte tun können.
Schön ist die aktiv gestaltete Spieleübersicht. Wurde zum Beispiel etwas freigeschaltet so erscheint über der jeweiligen Sportart der Hinweis Neu. Ebenso wie euer Favorit, wird mit Jetzt testen auch die am seltensten gespielte Disziplin markiert.
Habt ihr euch für einen Sport entscheiden, wird euch auch direkt angezeigt wie viele Spieler am Wettbewerb teilnehmen können. In fast alles Kategorien können vier Spieler gegeneinander antreten. Zum Üben kann meist auch erst mal gegen CPU gesteuerte Miis angetreten werden. In einigen VS-Modi ist ein menschlicher Gegner aber zwingend erforderlich.
Wie schon vom ersten Teil bekannt, kann man sich bei vielen Disziplinen eine Fernbedienung teilen.Dadurch kann man direkt mit Freunden spielen ohne sich gleich noch weitere M+ Erweiterungen kaufen zu müssen. Bei Sportarten, in denen ihr euch im direkten Vergleich messt, wie zum Beispiel Tischtennis, braucht natürlich jeder Spieler einen eigenen Controller mit M+ .

Da es natürlich keinen Storymodus gibt, wollen wir uns in diesem Test hauptsächlich mit den 12 Disziplinen beschäftigen.

Schwertkampf Beim Schwertkampf fungiert eure Fernbedienung, wie der Name schon vermuten lässt, als Schwert. Dementsprechend wird sie auch gehalten wie der Griff einer Waffe. Im Duell (1-2 Spieler) tretet ihr im direkten Vergleich gegen einen Mitspieler oder einen Bot an. Ziel ist es den Gegner durch Treffer mit eurer Waffe aus dem Ring zu befördern. Der Schnittfest- Modus (1-2 Spieler) erinnert am ehesten an einen Reaktionstest. Euer Gegner und ihr bekommt zeitgleich einen Gegenstand zugeworfen, auf diesem ist mit einem Pfeil angezeigt auf welche Art er zerschnitten werden soll. Wer den Schnitt zuerst und korrekt durchgeführt hat gewinnt die Runde. Im Schwertmarathon (1 Spieler) ist es euer Ziel gegen eine Horde von Gegnern zu kämpfen und nicht mehr als drei Treffer einzustecken.

Wakeboard (1-4 Spieler) In dieser Wassersportart wird die Fernbedienung waagerecht gehalten, durch Neigung nach rechts oder links lenkt man das Board. Ziel ist es möglichst spektakuläre Tricks zu vollführen und wieder gerade aufzukommen. Dazu fahrt ihr auf die Wellen zu, die das Boot welches euch zieht produziert. Sobald der Wellekamm erreicht ist, muss der Controller nach oben gerissen werden. Je mehr Aktionen nacheinander sauber gestanden werden, um so höhere und punktreichere Sprünge könnt ihr zeigen.

Frisbee Beim Apportieren( 1-4 Spieler) müsst ihr eine Frisbee möglichst genau in eine bestimmte Zone werfen, damit euer Hund sie fangen und zurückbringen kann. Da die Steuerung wirklich sehr genau und realistisch ist, benötigt man einige Versuche bis man die Physik dahinter raus hat. Der Frisbee Golf-Modus ( 1-4 Spieler) ist eine erfrischende Abwechslung zum Standard-Golf. Euch stehen drei unterschiedliche Wurfscheiben zur Verfügung. Jede hat einer anderen Reichweite. Ziel ist es nun, mit so wenig Würfen wie möglich, die Zielzone zu erreichen.

Bogenschießen ( 1-4 Spieler, Nunchuk) Diese Sportart ist eine hervorragende Demonstration der kombinierten Bewegungssteuerung mit Remote und Nunchuk. In einer Hand haltet ihr hochkant die Fernbedienung, welche den Bogen darstellt, in der anderen das Nunchuk, welches die Sehne bzw der Pfeil ist. Man zielt also mit der Fernbedienung und spannt und schießt mit dem Nunchuk. In drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden gibt es verschiedene Schießstände zu absolvieren. Zusammen mit den realitätsnahen Einflüssen von Wind und Entfernung ist diese Disziplin wirklich sehr gelungen.

Basketball Bei dieser Sportart habt ihr beim 3er Werfen (1-4 Spieler) die Möglichkeit eure Zielgenauigkeit am Korb unter Beweis zu stellen. Zunächst wird der Ball aufgenommen und man springt durch lupfen der Remote ab. Am höchsten Punkt des Sprungs müsst ihr den Ball nun werfen um einen Treffer zu erzielen. Farbige Bälle geben Extra-Punkte. Bei Teamspiel (1-2 Spieler, pro Spieler 1 FB ink. M+) handelt es sich im Prinzip um Streetball. Durch passen und dribbeln verschafft sich euer Team einen günstigen Weg zum gegnerischen Korb um einen sauberen Treffer zu landen.

Tischtennis Wie die meisten schon bemerkt haben, bzw wissen wurde Tennis als Disziplin nicht aus dem ersten Teil übernommen. Dafür könnt ihr nun unter der Sonne von Wuhu Island eine Partie( 1-2 Spieler) Tischtennis spielen. Ein Match geht bis sechs Punkte. Spiele gegen einen menschlichen Gegner werden in einem vertikal geteilten Bildschirm dargestellt. Im Modus Ballannahme(1-4 Spieler) müssen soviel Angaben des Computers wie möglich nacheinander erfolgreich angenommen und wieder auf die andere Seite zurückgespielt werden. Dabei erhöht sich das Tempo und die Kraft mit denen euch die CPU die Bälle zuspielt.

Golf (1-4 Spieler) Golf ist ja ein alter Bekannter aus dem ersten Teil. Dennoch wurden einige Verbesserungen vorgenommen. Ihr könnt nun ebenso zwischen 3, 9 oder 18 Loch Bahnen auswählen, wie auch aus klassischen oder Resort Bahnen.. Außerdem erfasst das Spiel nun, wie gerade das Handgelenk beim Schlagen gehalten wird. Wer also die Hand beim Abschlag verdreht, dessen Ball wird unweigerlich irgendwo im Wald oder im Sandbunker landen.

Bowling Wie Golf ist Bowling auch nicht neu, aber ebenso verbessert worden. Grundsätzlich kann nun eingestellt werden ob ihr die Kugel selber loslassen wollt, oder ob dies von alleine geschehen soll. Mit der neuen Bewegungssteuerung klappt jetzt vor allem der Spin wirklich gut. Wenn also die Remote beim Loslassen noch mal in eine Richtung gedreht wird, so schneidet ihr die Kugel an, und könnt nun auch schwere Pins besser treffen. Eine wirklich gute und sinnvolle Verbesserung. Neben den bekannten Standardund Power-Würfe-Modi(1-4 Spieler) gibt es nun noch zusätzlich Ausweichen. Hierbei stehen Hindernisse auf der Bahn, die es geschickt zum umschiffen gilt.

Jetboot Viele von uns warten sicher auf einen neuen WaveRace-Teil für die Wii. Zumindest im Kleinen gibt es nun etwas in die Richtung. Im Ringrennen(1-4 Spieler, Nunchuk) gilt es so viel als möglich Punkte durch präzises Durchfahren von Ringen zu sammeln. Ihr haltet eure Controller dabei so, als hättet ihr den Lenker des Gefährts in euren Händen. Durch gleichzeitiges Neigen wird das Boot gelenkt, und ein Drehen der Handgelenke nach hinten(wie beim Motorrad) aktiviert einen kurzen Temposchub. Der VS-Mode (2 Spieler, Nunchuks) gibt euch die Möglichkeit herauszufinden wer der wahre König der Wellen von Wuhu Island ist. Anders als z.B. beim Tischtennis ist der Bildschirm hierbei horizontal geteilt.

Kanufahren (1-4 Spieler, pro Spieler 1 FB ink. M+) Abgesehen davon, dass Kanufahren wohl hiermit seinen ersten sportlich Auftritt auf der Wii haben dürfte, unterscheidet es sich auch in seinem Mehrspielermodus von den anderen Sportarten. Man tritt nicht gegeneinander an, sondern muss versuchen zusammen eine Strecke möglichst schnell zu bewältigen. Dies funktioniert natürlich nur, wenn ihr einen guten gemeinsamen Rhythmus findet. Für diejenigen die sich trotzdem lieber duellieren, gibt es noch den VS_Modus (2-4 Spieler, pro Spieler 1 FB ink. M+). Auch hier unterscheidet sich diese Disziplin von anderen, da es keinen Splitscreen gibt, sondern auf einem großen Bild um die Wette gerudert wird.

Radfahren Auch beim Radsport wird primär Wert auf Teamgeist gelegt. Im Straßenrennen (1-2 Spieler,pro Spieler 1 FB ink. M+ & Nunchuk) kann man entweder alleine oder mit einem Freund gegen computergesteuerte Gegner antreten.Dazu steigt ihr zusammen auf ein Tandem, und müsst ähnlich wie beim Kanu einen gemeinsamen Takt finden. Aber Achtung, wer zu über einen längere Zeitraum zu schnell in die Pedale tritt, dessen Kreislauf geht in die Knie und euer Fahrer muss erst einmal etwas trinken, bevor es weiter geht. Gerade im VS-Modus(2 Spieler,pro Spieler 1FB ink. M+ & Nunchuk)beim dem nun jeder sein eigenes Fahrrad hat, sollte man vermehrt darauf achten. Sonst kann es passieren, dass euch im Schlussspurt die Puste ausgeht und ihr noch überholt werdet.

Luftsport Nicht nur auf dem Boden, sondern auch in luftiger Höhe bietet euch in dieser Teil Betätigungsfelder. Zum einen könnt ihr, wie zu Beginn des Spiels, mit dem Fallschirm aus dem Flugzeug springen. Ziel ist es, möglichst viele Formationen zu bilden. Im freien Fall werden davon Bilder gemacht. Sind Aufnahmen dabei, bei denen eure Sprungbegleiter lächeln, gibt es Extrapunkte. Der Rundflug ist kein Spiel im eigentlichen Sinne. Mit einer Propellermaschine erkundet euer Mii die Inseln und sammelt dabei die Sehenswürdigkeiten der Insel. Auch wenn die präzise Bewegungssteuerung hier noch mal sehr gut gezeigt wird, ist es eher unspektakulär. Im Luftkampf(2 Spieler) müsst ihr eurem Konkurrenten die Ballons vom Flugzeug schießen um zu gewinnen. Leider sind Flieger etwas lahm, weswegen keine wirklich gute Atmosphäre aufkommt. Schade, denn die Idee wäre wirklich ausbaufähig gewesen.

Grafisch ist Resort doch schon um einiges besser als im Vorgänger, aber trotzdem relativ schlicht im Mii-Stil gehalten. Die unauffällige musikalische Untermalung passt sich dem allgemeinen Urlaubsflair an, und hat je nach Sportart einen passenden Einschlag. Der Schwertkampf zum Beispiel, wird von asiatisch angehauchten Klängen begleitet.
Alles in allem ist das ganze ziemlich funktional gehalten, was aber bei diesem Titel genausowenig verwunderlich wie störend ist.
Wii Sports Resort ist ein auf Multiplayer und Spass ausgelegter Wii Titel, der sicherlich auch den Zweck hat den Leuten die Wii MotionPlus näher zu bringen bzw zu demonstrieren. Und dies ist denke ich ziemlich gut gelungen.
Ein bisschen nervend finde ich die Tatsache, dass man doch relativ oft aufgefordert wird die Remote neu zu kalibrieren. Dies geschieht in dem man sie rücklings auf eine ebene Fläche legt. In meinem Fall hat das dazu geführt, dass ich sie auf den Boden legen musste, denn das Knie oder die Couch waren wohl nicht gerade genug.
Auch den öfters eingeblendete Hinweis, dass man doch mal eine Pause machen solle, finde ich etwas überzogen. Beides sind aber Faktoren, mit denen man denke ich leben kann.
Eine weitere Neuerung ist die Option, Rekorde von einem Mii auf ein anderes zu übertragen, und automatisch Miis aus dem Mii-Kanals importieren zu lassen. Zudem kann ein Sensorleisten-Assistent aktiviert werden, der die Bewegungserkennung verbessern soll.
Die Stärken des Titels liegen ganz klar im Mehrspielermodus. Ob ihr nun einen Wettbewerb bei einer Feier veranstalten, oder abends noch eine entspannende Partie Bowling spielen wollt, dieses Spiel ist garantiert das richtige.

Weitere Impressionen

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 26.Juli.2009 - 17:07 Uhr