Spieletest: Wii Play WII

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Dezember 2006

USK 0 keine Onlinefunktion Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: 12 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
einfache Einführung
vielseitiger Wiimote-Gebrauch
guter Zweispieler-Modus
mit Wii-FB
Negativ:
nicht alle Spiele begeistern
geringer Umfang
maue Präsentation

Wii Play heißt in Japan „Hajimete no Wii“, was soviel wie „zum ersten Mal Wii“ bedeutet. Und genauso sollte die Minispiel-Sammlung von Nintendo auch verstanden werden: als ein spielerisches Tutorial für die Möglichkeiten der Wii-Fernbedienung.

Einsteiger-Set

Seine Eigenständigkeit legitimiert Wii Play natürlich auch durch die beigelegte Wiimote. Bedenkt man, dass die Wii-FB separat mit 40 € zu Buche schlägt und das Wii Play-Paket insgesamt nur 50 € kostet (also 10 € für das Spiel an sich), handelt es sich hierbei doch schon fast um eine subventionierte Einladung zur Mehrspieler-Welt von Wii. Und Wii Play generiert nun einmal den größten Spielspaß im Zweispieler-Modus; alleine bieten die neun Games trotz Highscore-Herausforderungen nicht genügend Komplexität. Ihr habt anfangs aber nicht gleich Zugriff auf alle Minispiele, sondern müsst sie, alleine oder zu zweit, eins nach dem anderen frei spielen.

Neun Wii-Aufnahmeprüfungen

Den Anfang macht der Dauerbrenner „Schützenfest“, der stark an Duck Hunt oder die Moorhuhn-Jagd erinnert. Dabei zielt ihr mit der Wiimote auf den Bildschirm und schießt mit dem B-Knopf allerlei Ballons, Tontauben, Enten, Cola-Dosen und schließlich Ufos vom Himmel. Gerade im finalen Level gilt es die Außerirdischen in ihren Untertassen aufzuhalten, bevor sie eure wuselnden Miis entführen. Neben Wii Sports gehört Wii Play zu den ersten Titeln, in denen eure selbstkreierten Karikaturen auftreten; in fast jedem Spielchen sind die Miis integriert. So auch im „Mii-Gewimmel“: Eine Anzahl der Wii-Bewohner steht stumm herum, bewegt sich auf einer Rolltreppe, schwimmt oder schwebt in der Schwerelosigkeit des Universums. Eure Aufgabe ist es nun, Zwillinge, Drillinge oder eure eigenen Miis mit dem A-Knopf aufzuspüren oder diejenigen auszuwählen, die sich am schnellsten oder genau spiegelverkehrt zur Mehrheit bewegen. Beim „Tischtennis“ geht es lediglich darum, die Wii-FB hin- und herzubewegen und den Ball im richtigen Moment zu treffen. Berührt man ihn nicht richtig, springt der Ball so zurück, dass euer Gegenspieler einen Superschlag ausführt, der schwierig zu parieren ist. Beim „Mii-Posenspiel“ wird es aber schon etwas komplizierter. Silhouetten von Miis schweben in verschiedenen Posen von oben nach unten über den Bildschirm. Durch Neigung der Wiimote fügt ihr euren Alter Ego in die Silhouette ein und wählt die passende Pose aus einer kleinen Liste aus. Eile ist gefragt (die in höheren Levels in Hektik umschlägt): Die Silhouetten dürfen nicht unausgefüllt den Screen verlassen! Beim Klassiker „Laser-Hockey“ bestimmt auch wieder die Neigung der Wiimote, in welchem Winkel die Lichtkugel auf die gegnerische Seite reflektiert wird. Wer es schafft, bei seinem menschlichen Gegner acht Tore zu erzielen, geht als Sieger in die fünfte Disziplin: „Billard“, das durch eine feine Ballphysik überzeugt. Die Regeln sind einfach erklärt: Neun Kugeln warten darauf, elegant in numerischer Reihenfolge versenkt zu werden. Dabei ist es auch gestattet, andere Kugeln mit in den Abgrund zu reißen, solange ihr die Kugel zuerst anspielt, die dem Zahlenwert nach als nächste in einem Loch verschwinden müsste. Mittels der facettenreichen Steuerung visiert ihr an, wo ihr die Kugel mit dem Queue treffen und mit welcher Härte ihr sie anstoßen wollt. Ihr zieht die Wiimote mit gehaltener B-Taste zurück und schnellt nach vorne. Und haltet dabei immer das geometrische Gesetz im Hinterkopf: Einfallwinkel gleich Ausfallwinkel. Trefft ihr eure Kugel nämlich nicht oder spielt die weiße in eins der Löcher, ist der nächste Spieler an der Reihe und darf obendrein den weißen Ball beliebig platzieren. Wen es raus aus der Kneipe lieber in die Natur zieht, ist mit „Angeln“ bestens bedient. In einem kleinen Gartenteich tummeln sich allerlei mehr oder minder wertvolle Fischsorten. Ihr haltet eure Angel in den Teich, am besten in die Nähe eines dicken Brockens wie etwa des Schnuterichs oder des Tümpelkönigs, und zieht die Wii-Fernbedienung ruckartig nach hinten, wenn ein Fisch angebissen hat. Aber fallt bloß nicht auf die Bitterlinge herein: Die wenig schmackhaften Grätentiere geben fünfzig Minuspunkte; schnappt ihr euch aber eine Fischsorte, die gerade in dem Bonusfeld angezeigt wird, so verdoppelt sich die Punktzahl für diesen Fang. Bleiben wir doch im vorletzten Minispiel im Reich der Tiere. Diesmal zieht es euch buchstäblich zu einem Rennstall. In „Wilde Kuh“ reitet ihr auf einer solchen um die Wette, rempelt Vogelscheuchen für Bonuspunkte um und weicht den Hürden aus, die euer Tempo verringern. Um loszuspurten, nehmt ihr die Wiimote quer und kippt sie nach vorne, Bremsen funktioniert genau andersherum. Um die Kuh nach links oder rechts zu bewegen, kippt ihr den Controller einfach seitlich in die entsprechende Richtung. Das einzige Spiel, welches vorzugsweise, aber nicht zwingend mit dem Nunchuk gesteuert wird, ist die „Panzerkiste“. Aus der Vogelperspektive bewegt ihr euren Panzer mit dem Analog-Stick des Nunchuk oder dem digitalen Steuerkreuz der Wiimote durch eine Art Sandkasten, während ihr mit letzterer zielt. Euer Einsatz: Zerstört die gegnerischen Kettenfahrzeuge! Anfangs sind die feindlichen Einheiten noch recht zahm, später feuern sie Raketen auf euch ab oder lassen selbstzündende Minen fallen. Ein interessantes, taktisches Element ist dadurch gegeben, dass die Schüsse in der Regel einmal von den Wänden abprallen, sodass ihr um Ecken schießen und auch so getroffen werden könnt.

Olympiade in fadem Gewand

Alle neun Spiele bieten Solisten noch die Chance, für besonders gute Leistungen Bronze-, Silber- oder Goldmedaillen einzuheimsen. Die Aufgaben sind so unterschiedlich wie die Disziplinen selbst. Erst, wenn ihr auf dem Schützenfest 500 und mehr Punkte erreicht, dürft ihr die Goldmedaille entgegennehmen. Beim Billard winkt euch der Höchstpreis, wenn ihr alle Kugeln (sprich: 51 Punkte) ohne ein Foul einlocht, die „Wilde Kuh“ belohnt euch bei mehr als 300 Punkten. Jeder Rekord wird dabei auf eurem Mii-Konto gespeichert, sodass ihr mit anderen Freunden wetteifern und euch vergleichen könnt. Leider gibt es in Wii Play ein recht hohes Gefälle zwischen gelungenen und weniger gelungenen Minispielen. Das Schützenfest lädt immer wieder zu einer Runde ein, gleiches gilt für Laser Hockey, Billard und die Panzerkiste, die allesamt die Vorzüge des Zweispieler-Modus wunderbar ausspielen und über eine ganz auf die Wiimote ausgelegte Steuerung verfügen. Tischtennis und Angeln sind einen Tick zu simpel, der Rest ordnet sich eher im Mittelmaß ein. Genau dort ist auch die Präsentation anzusiedeln: Die Menüs sind übersichtlich, die Spiele verfügen über einen eigenen, wenn auch keinesfalls spektakulären Look und der Sound dudelt unauffällig im Hintergrund. Summa sumarum wird Wii Play dem Text auf der Rückseite der Spielhülle jedenfalls gerecht: „Diese neun Spiele ermöglichen ein kinderleichtes Erlernen der Funktionen der Wii-Fernbedienung...“

Fazit

Wii Play ist bestens dazu geeignet, die vielfältigen Möglichkeiten der Wii-Fernbedienung vorzustellen. Es war eine kluge Entscheidung, Wii Play zusammen mit einer Wii-Fernbedienung auszuliefern: Denn auch wenn die neun Minispiele nicht durchweg auf hohem Niveau sind, so bleibt einem bei 10 € für das Spiel an sich eigentlich kaum ein Grund zum Meckern.

Grafik
4.5
Sound
4.5
Multiplayer
7
Gesamt
6.5

verfasst von „Mana Drache“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 13.Dezember.2006 - 00:22 Uhr