Ein Rohdiamant mit Ecken und Kanten. Warhammer 40.000: Rogue Trader ist inhaltlich eines der besten Rollenspiele, die ihr aktuell kaufen könnt. Die Freiheit der Entscheidungen, die Tiefe der Charakterentwicklung und die exzellente Story sind auf einem Niveau mit Baldur's Gate 3 oder Divinity: Original Sin 2. Es ist ein Spiel für Denker, Taktiker und Story-Liebhaber. Und man muss Bock haben, sich mit dem Warhammer 40k-Universum auseinander zusetzen und rein zu arbeiten. Aber wir müssen eine Warnung aussprechen: Die Switch 2-Version ist zum jetzigen Zeitpunkt die schwächste Art, dieses Meisterwerk zu genießen. Die Hardware der Switch 2 wird hier nicht durch mangelnde Power, sondern durch mangelnde Optimierung der Unity-Engine zurückgehalten. Es bleibt die Hoffnung auf Patches. Owlcat Games hat in der Vergangenheit bewiesen, dass sie ihre Spiele lange pflegen. Rogue Trader auf der Switch 2 ist spielbar und der Inhalt ist fantastisch, aber der Weg dorthin ist so holprig wie ein Warp-Sprung ohne Geller-Feld.
Spieletest: Warhammer 40,000: Rogue Trader NSW2
Weitere Infos
Releasedate:11. Dezember 2025
Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus
Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Atmosphärisches Meisterwerk
- Enorme Entscheidungsfreiheit
- Tiefgehendes Taktik-Gameplay
- Gigantischer Umfang
- Negativ:
- Technische Mängel auf der Switch 2
- Visuelle Einbußen
- Problematische Lesbarkeit und UI
- Bugs und Abstürze
Die Switch 2-Erfahrung: Der Elefant im Raum
Kommen wir zum Punkt, der euch als Nintendo-Spieler am meisten interessiert: Wie läuft das Ding auf der Switch 2? Wir hatten große Hoffnungen. Die Switch 2 ist deutlich leistungsfähiger als ihr Vorgänger. Doch Rogue Trader zeigt uns schmerzhaft, dass Rohleistung nichts ohne Optimierung ist.
Die Grafik und Performance
Im Docked-Modus sieht das Spiel auf den ersten Blick passabel aus. Die gotischen Kathedralen, die düsteren Fabrikwelten und die Effekte der Warp-Magie kommen gut zur Geltung. Die Auflösung scheint dynamisch zu skalieren, wirkt auf dem TV aber meist scharf genug. Das Problem ist die Framerate. In engen Korridoren läuft das Spiel flüssig mit 30 bis 40 FPS (eine offene Framerate scheint hier aktiv zu sein, was ohne VRR-Display zu Rucklern führt). Sobald aber Feuergefechte mit vielen Teilnehmern ausbrechen oder wir uns in der Hauptstadt Footfall bewegen, bricht die Performance ein. Wir reden hier von spürbaren Rucklern und Verzögerungen, die teils unter 20 FPS fallen. Für ein rundenbasiertes Spiel ist das kein "Game Breaker", aber es zehrt an den Nerven.
Im Handheld-Modus wird es schwieriger. Das Spiel sieht auf dem neuen, größeren Screen der Switch 2 zwar farblich toll aus, aber die Auflösung wird aggressiv heruntergeregelt. Das Ergebnis ist ein oft verwaschenes Bild, bei dem feine Details der Rüstungen im Pixelbrei untergehen.
Die Steuerung und das UI-Problem
CRPGs mit Controller zu steuern, ist immer ein Kompromiss. Owlcat hat sich Mühe gegeben, aber die Menüführung ist zäh. Inventar-Management, ein riesiger Teil des Spiels, wird zur Geduldsprobe. Das Verschieben von Ausrüstung, das Vergleichen von Werten und das Handeln fühlen sich mit den Joy-Cons und auch dem Pro Controller schwammig und langsam an.
Das größte Verbrechen ist jedoch die Schriftgröße. Selbst auf dem größeren Screen der Switch 2 sind die Texte im Handheld-Modus winzig. Es gibt zwar eine Option zur Skalierung, aber wenn man diese nutzt, überlappen sich häufig UI-Elemente oder Tooltips ragen aus dem Bildschirm heraus. Wer vorhat, Rogue Trader im Bett oder in der Bahn zu spielen, sollte gute Augen oder eine Lesebrille bereithalten.

Ladezeiten und Bugs
Dank der SSD der Switch 2 sind die Ladezeiten erfreulich kurz, ein riesiger Fortschritt gegenüber ähnlichen Ports auf der alten Switch. Allerdings ist das Spiel nicht bugfrei. Wir hatten in unserer Testphase den ein oder anderen kompletten Absturz und mehrere Glitches, bei denen KI-Gegner einfach aufhörten zu agieren, was einen Neustart des Kampfes erzwang.
Atmosphäre und Sound: Ein Fest für Grimdark-Fans
Wo die Technik stolpert, glänzt die Präsentation. Der Soundtrack ist wuchtig, sakral und bedrohlich, also genau so, wie 40k klingen muss. Die Soundeffekte der Waffen, vom donnernden Krachen eines Bolters bis zum Zischen eines Melters, haben ordentlich "Wumms". Auch die visuelle Gestaltung der Umgebungen fängt die hoffnungslose, aber majestätische Stimmung des 41. Jahrtausends perfekt ein. Man spürt förmlich den Rost, das Öl und das Weihrauch in der Luft.
Seite
1 2 [Fazit]
Diesen Artikel teilen:
Vielen Dank an die Firma Owlcat Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 16.Dezember.2025 - 16:16 Uhr












