Spieletest: Tonic Trouble N64

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Weitere Infos

Releasedate:
32. September 1999

USK 6 unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler:

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

Specials: keine

Nach mehrmaligen Verschiebungen kommt Ubi Soft's humorvolles 3D Jump'n'Run endlich in den Handel. Und wenn man es sich so ansieht, läßt sich eine Verwandtschaft zu Rayman nicht leugnen. Denn sowohl Ed, der Hauptdarsteller dieses Games, so wie auch sein Konkurrent aus gleichem Hause haben weder Arme noch Beine, was nicht bedeutet, daß ihnen Hände und Füße fehlen. Diese hängen nämlich quasi in der Luft herum, was einerseits ein comic-hafteres Aussehen zu Folge hat, andererseits die praktische Nebenwirkung, daß das N64 weniger Rechenzeit für die Erstellung der Protagonisten braucht. Aber vom Charakter her sind die beiden Helden völlig verschieden. Rayman ist ein klassischer Superheld, der seine Welt retten muß. Ed hingegen ist eher ein Anti-Held, der nur gezwungenermaßen den Heldenjob annimmt. Was uns zur Story von Tonic Trouble kommen läßt.

Ed ist nur ein einfacher außerirdischer Hausmeister, dessen Raumschiff sich gerade auf einer Erkundungstour durchs Weltall befindet. Als das Schiff gerade so über der Erde schwebt, passiert Ed ein kleines Mißgeschick. Er läßt versehentlich eine Dose mit intergalaktischem Tonic auf die Erde fallen und damit nimmt das Chaos seinen Lauf. Denn der erste Kontakt der Flüssigkeit mit der Erde bewirkt unglaubliche Mutationen: Berge erheben sich aus dem Nichts, Flüsse füllen sich mit, Tiere verändern sich, Pflanzen bewaffnen sich und verbreiten Angst und Schrecken. Zu alledem gerät die Dose mit dem Tonic auch noch in die Hände des finsteren Grogh, der mit ihrer Kraft die Welt erobern will. Ed's Aufgabe ist es, Grogh aufzuhalten und die Dose zurückzubekommen. Hilfe erhält unser unfreiwilliger Held natürlich auch. Da wäre erstens einmal Agent Xyz, der Anführer des Grogh Widerstandes. Er versorgt Ed immer mit nützlichen Informationen zu seinen Missionen. Eine wichtige Figur ist der Doc, er ist ein genialer, aber etwas zerstreuter Wissenschaftler, der für Ed eine Maschine baut, für die ihr erst gewisse Teile einsammeln müßt. Der Doc hat auch eine Tochter namens Suzy, die euch zu motivieren versucht und auch manchmal Infos für euch hat. Doch nun gehen wir zum Spiel über.

An der Grafik von Tonic Trouble gibt es eigentlich nicht viel zu meckern. Eine knallbunte Welt, die ziemlich comic-ähnlich aussieht, was aber durchaus beabsichtigt war. Die einzelnen Charaktere wurden liebevoll animiert. So ändert jede Figur ihren Gesichtsausdruck, je nachdem in welcher Situation sie sich befindet. Das Spiel läuft flüssig und auch Ruckeln hat sich bei mir noch nicht eingeschlichen. Teilweise haben sich die Programmierer lustige Gags einfallen lassen. So wird zum Beispiel aus einem Maiskolben, der in einen Lava-See fällt, plötzlich Popcorn.

Der Sound des Spiel ist ziemlich unauffällig. Leise Background-Melodien dudeln im Hintergrund und auch Soundeffekte habe ich schon mal besser gesehen. Man muß aber sagen, daß einem das nicht umbedingt stört. Sprachausgabe gibt es nicht, sondern nur Untertitel. Die kann man dafür in mehreren Sprachen haben, darunter auch deutsch. Bis jetzt hat es ja auch noch nie ein N64 Jump'n'Run mit Sprachausgabe gegeben - ist für dieses Genre auch nicht nötig.

Die Steuerung von Tonic Trouble ist O.K.. Die Figur hat ein gutes Handling. Dabei haben sich die Leute von Ubi Soft einige Funktionen bei anderen Spielen abgeschaut. So kann man mittels Druck auf den Z-Trigger die Kamara immer hinter den Hauptdarsteller bewegen. Zelda-Spielern wird dieses Feature bekannt vorkommen. Auch stehen euch nicht gleich von Anfang an alle von Ed's vielseitigen Funktionen zur Verfügung. Wie in Banjo - Kazooie müssen die Aktionen erst nach und nach erlernt werden. Das Feature-Repertoire umfaßt schlagen, schießen, mit dem Pongo-Stab springen, fliegen, schwimmen, Tiefsee tauchen, der Chamäleon-Modus, mit dem man sich in andere Figuren verwandeln kann, und natürlich Super-Ed. In letzteres kannst du dich verwandeln, wenn du Pop-Corn aus einen der Automaten ißt, die überall in der Gegend herumstehen. Dieses verleiht unserem Helden übermenschliche Kräfte.

Ein Problem, das alle 3D Jump'n'Run's haben ist die nicht optimale Kamera-Perspektive. Auch Tonic Trouble ist da keine Ausnahme. Wobei bei TT wirklich versucht wurde, immer einen übersichtlichen Blick auf die Welt zu haben. Die Kamara-Einstellung ist bei diesem Spiel sicher nicht schlechter als bei Blockbustern wie Super Mario 64 und Banjo - Kazooie. Die Fülle des Spiels ist in Ordnung. Das Spiel bietet eigentlich genügend Puzzles. Nur ist der Spielablauf leider oft zu linear und die Rätsel zu vorhersehbar. Leute, die Rare Blockbuster wie B-K gewohnt sind, werden vielleicht von Tonic Trouble etwas enttäuscht sein. Die großen und bunten Welten ist die Bewegungsfreiheit oft ziemlich eingeschränkt und es gibt meistens nur einen Weg, den man gehen kann.

Fazit

Auch wenn es bei weitem nicht perfekt ist, macht Tonic Trouble durchaus Spaß. Für jemanden, der Super Mario in und auswendig kennt und mit Banjo und Kazooie schon alle Puzzleteile und Noten gefunden hat, ist Ubi Soft's humorvolles Jump'n'Run durchaus zu empfehlen.

Grafik
8
Sound
7
Gesamt
8

verfasst von „S.T.E.G.I.“

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Letzte Aktualisierung: 09.Juli.2000 - 16:40 Uhr