Splinter Cell Chaos Theory rockt. Warum das so ist, sollte der Text über diesem Kasten klären; hier aber die Kurzform: Die spannende Hintergrundstory wird von toller Grafik und starkem Sound flankiert. Hinzu kommt eine saubere Steuerung und fertig ist ein Titel, bei dem man schon während des Spielens dem Nachfolger entgegenfiebert.
Spieletest: Tom Clancy`s Splinter Cell: Chaos Theory NGC
Weitere Infos
Releasedate:32. März 2005



Anzahl der Spieler: 1-2
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Wahnsinns Atmosphäre
- Saubere Grafik
- Gelungene Sprachausgabe
- Negativ:
- Viele / Lange Ladezeiten
- Hohe Memory-Card-Belegung
Bereits zum dritten Mal schleicht sich Sam Fisher nun auf die aktuelle Konsolengeneration. Er lässt sich nicht wirklich mit anderen Agenten vergleichen, da er anders als ein Ethan Hunt oder James Bond vorgeht. Seine einzigen Freunde sind Schatten und die Dunkelheit – und manchmal auch ein Maschinengewehr. US-Erfolgsautor Tom Clancy steht wieder als Pate des Spiels im Vorspann und die Story kann sich wirklich sehen lassen. Darauf soll aber in diesem Review nicht eingegangen werden, um keine Details zu verraten. Auf jeden Fall muss Sam einige Sachverhalte aufklären, was seinen Gegenspielern so gar nicht gefällt. In diesem Stealth-Abenteuer gilt es wieder, vorsichtig und besonnen die Gegner und zahlreichen Alarmsysteme zu überlisten, um praktisch ungesehen die einzelnen Missionsziele zu erfüllen. Für die versierten Spieler gibt es neben zwei weiteren Schwierigkeitsgraden auch die Möglichkeit, optionale Sekundär- und Bonusziele zu erfüllen, die die abschließende Statistik positiv aufwerten.
Leider steht dem Spielvergnügen aber erst mal eine Geduldsprobe gegenüber, denn Splinter Cell Chaos Theory demonstriert eindrucksvoll, wie öde Ladezeiten sein können. Da lädt selbst der Zugriff auf die Memory Card zu einem Nickerchen ein... Natürlich nur solange, bis der GameCube fertig ist! Der weitere negative Aspekt ist die herbe Belegung der Memory Card mit 69 Seiten – völlig unverständlich, da zwar punktgenau gespeichert werden kann, aber ansonsten keine weiteren Details gesichert werden, außer eben der aktuelle Fortschritt. Nachdem man als Spieler also gedacht hat: „Jetzt muss das Spiel aber auch richtig was hermachen“, macht das Spiel auch richtig was her.
Sams Lieblingsfarbe? Schwarz!
Alte Splinter Cell-Veteranen kommen schnell wieder mit der Steuerung von Sam klar, sollten aber trotzdem nicht alle Übungsvideos überspringen, da auch neue Gameplay-Aspekte zu finden sind. So kann Sam nun in einen Spagatstand zwischen zwei Wänden gehen, um unentdeckt zu bleiben oder einen Angriff auf Gegner auszuführen. Besonders in den späteren Missionen kommt auch das Hacken von Türen, Computer und Retina-Scannern zum Einsatz. Hat man das System erst einmal verstanden, macht auch dieser Part viel Spaß. Ansonsten gibt es nun eine Anzeige für die Geräuschkulisse um Sam herum – erzeugt er nun wiederum ein Geräusch, dass diesen Pegel übersteigt, ist ein misstrauischer Feind meist schon auf dem Weg in Sams Richtung. Selbstverständlich gibt es auch wieder die Anzeige, die die Helligkeit signalisiert. So ist es sehr einfach die dunkelsten Ecken zu finden, aus denen heraus man die Gegner elegant ausschalten kann. Ausschalten ist ein gutes Stichwort, da es nun möglich ist, immer zu entscheiden, was man mit dem Gegner macht. Selten empfiehlt sich ein letaler Angriff, da man im schlimmsten Fall sogar gewisse Ziele nicht mehr erfüllen kann. Oftmals lohnt sich der gute alte Schwitzkasten, und unter Zuhilfenahme des Messers am Hals erzählen die meisten Wachen wirklich interessante Dinge, die man sonst nie erfahren würde. Danach kann man entscheiden, ob man die Wache nun bewusstlos ablegt oder ihr das Messer vorstellt. Von letzterem sollte man aber absehen, da man für das Töten durch die Statistik bestraft wird. Ohnehin geht es in Splinter Cell um ein ganz anderes Erlebnis, auch wenn man Waffen mit sich herumträgt und diese auch benutzen kann. Der Schwierigkeitsgrad scheint gegenüber dem direkten Vorgänger Pandora Tomorrow vereinfacht worden zu sein, da man erstens die Gegner leichter ausschalten kann, und die Anzahl der Alarme nicht mehr zum Abbruch einer Mission führen. Die Gegner legen zwar Körperpanzer an oder nehmen befestigte Stellungen ein, aber solange Sam nicht erschossen wird, kann man die Mission noch schaffen. Der Einzelspielermodus hält zehn Missionen bereit, die allerdings wirklich lange beschäftigen werden. Insbesondere dann, wenn man den Ehrgeiz hat, alle möglichen Wege zu erkunden bzw. übt, wie man möglichst ohne ein einziges Mal als Eindringling wahrgenommen zu werden zum Ziel kommt. SPCT ist auch durch seine Erzählstruktur ein sehr intensives Erlebnis auf hohem Niveau. Die Steuerung ist zwar vielfältig und erfordert einiges an Einarbeitungszeit, geht aber später sehr gut von der Hand.
Wie gut kann Nacht aussehen?
Grafisch war Splinter Cell schon immer eine Klasse für sich. Irgendwie als Grafikhammer bekannt, tappt man 90% des Spiels in dunklen Räumen herum und darf sich über grisselige, grünstichige Bilder des Nachtsichtgerätes freuen. Wenn man allerdings mal in einer Lichtquelle steht, stimmt das Gerücht, dass Ubi Soft verdammt viel aus dem GameCube herausholt. Vor allem an viele kleinere Details wurde gedacht, so dass die Locations absolut überzeugend aussehen. Die Bewegungsabläufe von Sam wie auch den Wachen und sonstigen Personen sind weich und über jeden Zweifel erhaben. Der Schattenwurf ist so perfekt, dass ich mich des öfteren ertappt habe, sinnlos irgendwelche Aktionen auszuführen, nur um zu sehen, wie gut die Engine ist. Allerdings gibt es selten kleinere Grafikfehler, wenn man Wachen ablegt und später wieder an diesem Punkt vorbeikommt. Manchmal schweben die Modelle dann bis zu den Hüften im Raum, während die Beine im Boden verschwinden. Ansonsten gibt es keine Grafikfehler zu beanstanden.
Die Musik in Splinter Cell spielt eine untergeordnete Rolle, da sie nur selten zum Einsatz kommt um Spannung zu erzeugen. Viel wichtiger sind die Umgebungsgeräusche, die absolut realistisch geraten sind. Die Wachen unterhalten sich, Maschinen dröhnen, und manchmal hört man nur die leisen Schritte von Sam. Die deutsche Sprachausgabe reiht sich perfekt in das gute Bild des Spiels ein: Nicht nur die Gespräche zwischen Sam und seinen Mitarbeitern oder einem Gegner kommen sehr authentisch herüber, sondern auch humoristische Einlagen fehlen nicht. Zum Beispiel wenn Grim und Sam über Wi-Fi und Hi-Fi sinnieren, oder Sam anmerkt, dass der amerikanische Präsident sich an einer Brezel verschlucken würde, wenn er alle Vorgänge kennen würde, in die man als Spieler verstrickt wird.
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Vielen Dank an die Firma Ubi Soft für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 02.Mai.2005 - 12:36 Uhr