Spieletest: The Outer Worlds NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
5. Juni 2020

USK 16 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
tolle Welt
interessante Geschichte
viele Optionen
Negativ:
technische Schwächen
verschenktes Potenzial

Während Bethesda mit Fallout 76 die meisten Ihrer Fans vor den Kopf gestoßen hat, kam Auf PC, Playstation und Xbox jemand um die Ecke, der ihnen das geben wollte, auf das sie gewartet haben. The Outer Worlds versucht die alten Tugenden der Fallout-Reihe aufzugreifen und die Lücke zu schließen. Und warum auch nicht? Mit Obsidian steht ein Rollenspielerfahrener Entwickler dahinter, der auch schon Hand an das große Vorbild selbst gelegt hat. Und die Wurzeln sind klar spürbar. Abgedrehtes Retro-Future-Setting mit interessanten Charakteren, Shooter-Elementen, Loot und Entscheidungsmöglichkeiten. Nun kommt das hochgelobte Spiel auf die Nintendo Switch und wie so oft heißt ein Port eines so großen Spiels auch ein Downgrade.Ob das dem Spiel geschadet hat oder ob es trotzdem noch Spaß macht? Finden wir es heraus.

Von großen Fußstapfen und ob man sie ausfüllen muss

Ist The Outer World das neue oder vielleicht so gar bessere Fallout? Nein! Das zeigt schon der Unterschied in der Spielzeit. Während Ihr in Bethesdas Endzeit-Epos Ewigkeiten verbringen könnt, hat The Outer World eine überschaubare Spielzeit von 40 Stunden. Auch steht hier eine große Open-World gegen eine Spiel mit, zwar großflächigen, aber begrenzten einzelnen Arealen. Aber ist das nun schlecht? Nein! Die Überschaubarkeit des Spiels ist gerade für Spieler mit begrenzter Zeit zum Zocken eine tolle Möglichkeit sich in diese Rollenspielwelt zu vertiefen. Außerdem ist durch viele Optionen ein Wiederspielwelt absolut gegeben. So wird aus dieser Weltraum-Dystopie kein zweites Fallout, sondern eine schöne kleine Alternative dazu. Das spielt gerade der Switch-Version in die Hände, da es eben auch etwas für Unterwegs ist.

Keine neue, aber eine schöne Welt

Sehr oft kam nun der Vergleich zur Fallout. Das liegt aber auch in der Natur der Sache, da Obsidian hier gar keinen Hehl daraus machen könnte wer das große Vorbild ist. Veteranen werden sich überall an den großen Bruder von The Outer Worlds erinnert fühlen. Das stört allerdings gar nicht, da das Gamedesign dennoch seinen eigenen Charme entfalten kann. Eine skurrile Welt, voll von gut geschriebenen Charakteren und Dialogen und einem stimmigen und schönen Design. Ihr seid einer von vielen Kolonisten, die in einem Cryo-Schlaf gelegen haben und leider nicht wieder aufgeweckt worden sind. Charmant entscheidet Ihr im Charakter-Editor für wen sich ein, verrückt wirkender, Wissenschaftler (Klassiker) entscheidet, um ihn aus der Cryo-Kammer zu befreien. Und prompt werdet Ihr auf den nächstbesten Planeten geschickt um die Materialien zu besorgen, damit ihr eure Kolonisten-Kollegen aufwecken könnt. Das ist alles nicht unbedingt neu, aber mit einem treffsicheren Humor besetzt, der sich durch alle Dialoge des Spiels zieht. Der Humor und die gut geschrieben Geschichte entschädigen absolut für die fehlende Innovation. Von nun an seit Ihr unterwegs in einer Welt, die von Konzernen regiert wird und durch ihre Konsumsucht am Rande des Abgrundes steht.

Das Gameplay

Freunde dieser Art von Spielen werden sich sofort heimisch fühlen. Das Spiel bietet eine Hauptquest mit vielen Optionen und überall NPCs mit Nebenquests, die auch gar nicht mal so einfallslos sind, wie man es oft in solchen Spielen erlebt. Auch ermöglichen euch die Skill-Möglichkeiten eures Charakters so zu Spielen wie Ihr wollt. Ob Ihr euch mit einem Haudrauf-Charakter zum Ziel kämpfen, euch zum erfolg Reden wollt oder schleichend durch die Hintertür einbrecht und alles klauen was nicht niet- und nagelfest ist? Alles kein Problem. Viele Wege führen zum Ziel.

Es gibt Unmengen von Lootmöglichkeiten in Form von Waffen, Rüstungen und Verbrauchsgütern. Es gibt eine Art Crafting-System und neben den klassischen Skillpunkten gibt es auch noch die Vorteile die Ihr euch alle 2 Level zulegen könnt. Zwischendurch findet man auch immer wieder Briefe und andere Aufzeichnungen, die diese Welt und ihre Bewohner wunderbar lebendig wirken lassen. Das Klingt nun alles ja wunderbar, oder? Naja, auf den ersten Blick scheint es so, aber es gibt auch die Kehrseite der Medaille.

Die wunderbar lebendige Welt und ihre Bewohner hat man auch schon besser gesehen und erlebt. NPCs folgen keinem Tagesablauf, sondern warten immer schön dort, wo Ihr sie zurückgelassen habt. Hier wurde definitiv Potenzial verschenkt.

Auch fühlen sich die Entscheidungen die Ihr trefft, oft so an, als ob sie wenig Effekt auf die Spielwelt und vor allem nicht auf euch haben. Auch hier wäre mehr drin gewesen.

Individuelle Charaktere? Ja die sind absolut möglich nur sollte man vorher einiges wissen. Wollt Ihr zum Beispiel einen Kämpfer spielen und darin eine Herausforderung suchen, solltet Ihr definitiv einem der höheren Schwierigkeitsgrade auswählen. Auf der Standarteinstellung packt Ihr besser alle Skillpunkte in Dialoge-, Technik- oder Heimlichkeitsfähigkeiten. Im Kampf werdet Ihr sie hier nicht brauchen.

Das Crafting-System hat diesen Namen fast gar nicht verdient. Beschränkt es sich doch darauf ein paar unterschiedliche Upgrades an die verschiedenen Nah- und Fernkampfwaffen, so wie Rüstungen zu bauen. Kreativ ist anders.

Bleiben noch die Vorteile, diese sind solide, aber absolut kein Game-Changer. - höhere Laufgeschwindigkeiten, mehr Items im Gepäck etc., man kenn solche Systeme. Das hier nicht mehr rausgeholt wurde ist besonders schade, da eine andere, eigentlich sehr interessante, Mechanik dadurch komplett an Relevanz verliert.

Die Nachteile! Diese bietet das Spiel euch nämlich, je nach Verlauf, an, um sie für einen zusätzlichen Vorteils-Punkt in Kauf zu nehmen. An dieser Stelle hätte sich das Spiel nun wirklich aus der Masse abheben können. Ein Beispiel: Verhaltet ihr euch ungeschickt und fallt oft irgendwo herunter oder seid ungeduldig und nehmt Fallschaden in Kauf, um keine Leiter runterklettern zu müssen (wie unser Tester es tat), dann bietet euch das Spiel diesen Handel an. Ihr könnt nun den Nachteil, mehr Fallschaden, auswählen und dafür einen Vorteilspunkt bekommen. Für einen Rollenspieler ein tolles System. Das Spiel reagiert auf das Verhalten meines Charakters und gibt mir die Option, es in den Charakter zu integrieren. Allerdings nur theoretisch. In der Praxis sind die Vorteile einfach so irrelevant, dass ich keinen Grund habe die Nachteile zu nutzen. Am Ende soll aber gesagt sein, dass alle Systeme unter dem Strich gut funktionieren und Spaß machen. Es ist nur so, dass man einiges einfach schon besser gesehen hat und dort mehr Potential drin gewesen wäre. Muss das Gameplay immer groß/komplex/fordernd sein? Das muss am Ende jeder für sich entscheiden. Wenn man die Schwächen des Spiels positiv auslegen will, dann bleibt am Ende ein Game, welche einen einen nicht überfordert und mit einer gut erzählten Geschichte unterhält. Für all jene eine Empfehlung, die eventuell nicht die Zeit für ein The Witcher 3 oder Skyrim haben.

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