Spieletest: The Legend of Zelda: Tri Force Heroes 3DS

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Releasedate:


USK 6 Online spielbar unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Anzahl der Spieler: 1-3

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
tolle Rätsel
lustige Chat-Icons
innovatives Spielprinzip (Totem)
Spaß im Multiplayer
Negativ:
für Einzelspieler kaum geeignet
wenig Einfluss auf Levelauswahl
seichte Handlung
nicht zu zweit spielbar

Gut 10 Jahre nach „Four Swords“ darf sich Link erneut mit mutigen Kumpanen auf ein Abenteuer begeben. In "The Legend of Zelda: TriForce Heroes" heißt es zu dritt das Lumpenland unsicher zu machen, um eine hübsche Prinzessin von einem bösen Zauber zu befreien.

Der Modefluch

Die Story ist diesmal ganz anders, wie wir sie sonst aus Zeldaspielen kennen. So müsst ihr nicht besagter Namensgeberin des Titels, sondern einer Prinzessin namens Rüschlinde zur Seite stehen. In Textilia dreht sich alles um die Mode, so liebt es auch die Königstochter immer die schicksten Klamotten zu tragen. Eines Tages bekommt sie ein Paket von einem unbekannten Absender. Sie kann die Finger nicht davon lassen und als sie es öffnet, so ist es schon zu spät. Die böse Magierin Lady Maude hat über die Prinzessin und die Bewohner Textilias einen Klamottenfluch verhängt. Rüschlinde muss seitdem eine Kleidung tragen, die eher an einen Neoprenanzug erinnert. Irgendwie gibt es sogar leichte Ähnlichkeiten zu Tingle.

Grund für den Angriff der Hexe war der, dass Rünschlinde die modisch gekleideste Person im ganzen Land ist. Auch auf die anderen Einwohner hat der Zauber übergegriffen. So traut sich keiner mehr schicke Klamotten anzuziehen, da ein Gerücht umgeht, dass der Fluch noch auf der Lauer liegt. Helfen können nur drei tapfere Helden, deren Antlitz als Totem am Dorfplatz zu sehen ist. So ist im Lande die Suche nach Personen mit spitzen Ohren und einem Scheitel voll im Gange und hier kommt ihr ins Spiel. Die Story ist natürlich Geschmackssache und man sah und las schon besseres - aber zum Glück spielt sich diese auch nicht zu sehr in den Vordergrund.

Das Abenteuer beginnt

Als technische Grundlage wurde auf die Engine aus „The Legend Of Zelda: A Link Between Worlds“ zurückgegriffen, was man dem Spiel auch ansieht. Dieses Mal dürft ihr aber keine offenen Spielewelt und Dungeons erwarten, wie ihr sie aus anderen Ablegern der Serie kennt, sondern müsst Kurzabenteuer bestehen um den Zauber zu brechen.

Ausgangsort ist immer Textilia, in dem ihr eure Fotos ins Miiverse hochladen oder bei der hiesigen Schneiderin die neueste Modeassecoires abholen könnt. Am Marktplatz noch schnell ein paar Einkäufe getätigt, geht es auch schon los ins Schloss, wo eure Reisen immer starten. Als Dreiergruppe geht es von dort auf rund 20-minütige Kurzausflüge in Wälder, Dungeons, Grabstätten, Berggipfel, Wasserwelten usw. Immerhin könnt ihr 32 x 4 Level unsicher machen. Augewählt werden die Missionen ähnlich der Streckenauswahl bei Mario-Kart. Jeder Teilnehmer macht einen Vorschlag und danach wird gelost. So kann es passieren, dass ihr öfters hintereinander den selben Schauplatz besucht. Nintendo hat auch beireits kostenlose DLCs angekündigt. So wird demnächst der "Monsterhort" zu den Welten hinzukommen und somit werden weitere 30 Level spielbar sein und 2 Klamotten das Sortiment erweitern.

Überall wimmelt es von Monstern und Rätseln, die gelöst werden wollen. Bestreiten könnt ihr die Koop-Kampagnen mit Freunden im Lokalen Modus, über das Internet, als Download-Spiel (nicht alle Areale spielbar) oder alleine. Letztere Variante macht natürlich am wenigsten Spaß und ist außerdem noch sehr umständlich, da ihr zwischen den Links immer manuell hin- und herschalten müsst - was den Spielspaß ziemlich trübt.

Das Totemfeature

Euer wichtigstes Feature im Spiel ist die Menschenpyramide, wie sie als Statue am Dorfplatz von Textilia zu sehen ist. So müsst ihr immer wieder einen oder beide Freunde schultern um erhöhte Areale zu erreichen, Fackeln zu entzünden oder Feinde zu besiegen. Einfach den A-Knopf drücken und schon hievt ihr euren Kollegen hoch. Auch in TriForce Heroes kommen die verschiedensten Items zu Einsatz und hier ist natürlich wichtig, das jener mit dem passenden Gegenstand auch an der Spitze des Totems zu finden ist. Der Schwierigkeitsgrad erhöht sich dabei immer stufenhaft. So weicht beispielsweise ein Endboss nach Treffern immer nach und nach in die Höhe aus und ihr müsst erst zwei und danch drei Spieler auftürmen um die Schwachstelle zu treffen. Ein gutes Zusammenspiel ist dabei natürlich wichtig, denn so gibt der unterste Held die Richtung vor, während der oberste im richtigen Moment sein Item einsetzen muss.

Die Rätsel sind alle so aufgebaut, das Teamarbeit ein Muss ist – beispielsweise in den Wasserwelten, wo der Held mit dem Stab Wassersäulen zaubert, während die anderen Kumpels diese als Steg benutzen können.

Die Steuerung funktioniert sehr eingängig und einfach. Auf dem Touchscreen findet ihr übrigens noch eine Übersicht eurer Mitstreiter und Chat-Icons, die im Spiel manchmal sehr wichtig sind. Je länger und öfter ihr diese drückt, desto größer erscheinen sie am Screen. Da es leider keinen Sprachchat gibt, sind diese Symbole eure einzige Kommunikationsmöglichkeit – und es funktioniert ausgesprochen gut. Steckt ihr beispielsweise einmal fest und nur das Zusammenspiel mit den anderen könnte euch aus eurer Lage helfen, so ruft sie per Tastendruck einfach zu euch.

Im Testzeitraum funktionierte das Onlinespiel ausgesprochen gut. Es kam kaum zu Lags und das Finden von Mitstreitern war kein Problem. Natürlich kann es vorkommen, dass ihr auf ein paar Witzbolde stoßt, die euch ständig ärgern, von Kanten schupsen und einfach nur stören. Solche Leute könnt ihr aber auf eine schwarze Liste setzen, damit ihr in Zukunft vor deren Schabernack sicher seid.

Leider könnt ihr NUR mit zwei Freunden oder NUR mit zwei „Unbekannten“ zocken. Es wäre eine Durchmischung sehr wünschenswert gewesen, denn für einige ist es sicher nicht einfach zwei Kumpels zu finden, die das Spiel und/oder Zeit haben. Genauso verhält es sich auch im Lokalen-Modus oder Download-Spiel. Es lässt sich eine Runde nur starten, wenn auch drei reale Personen anwesend sind. Es ist nicht möglich, dass eine Person zwei Links übernimmt. Spielfortschritte im Download-Game werden übrigens gespeichert und sollte man sich doch entschließen das Spiel zu kaufen, so werden die Freischaltungen einfach übernommen.

Das Triforce-Hero auf Multiplayer ausgerichtet ist sollte jedem klar sein. Eine Solokampagne macht kaum Spaß, ist es schlicht und weg einfach zu umständlich. So müsst ihr immer zwischen den Helden hin- und herwechseln. Inaktive Partner verwandeln sich in leblose Steinfiguren und nehmen so auch keinen Schaden. Dennoch ist Hektik vorprogrammiert, wenn man Items einsetzen soll und vorher noch zwischen den Charakteren wechseln muss. Das Überqueren von Wassersäulen könnte hier beispielsweise schon eine kleine Herausforderung sein, da diese ja nur eine bestimmte Zeiten aktiviert sind. Somit dauern auch die Welten ungefähr doppelt so lange und "lustig" wird es erst, wenn auch noch Zeitlimits ins Spiel kommen, wie es beispielsweise bei den Spezialmissionen der Fall ist. Bei diesen könnt ihr nämlich bekannte Welten nochmals besuchen und unter gewissen Herausforderungen spielen wie halbe Herzzahl, weniger Ausdauer usw.

Etwas Abwechslungs bietet die Arena. Hat man einmal genug von der "Kampagne" so könnt ihr in verschiedensten Arenen gegen eure Mitstreiter antreten. Diese findet ihr üblicherweise online oder ihr spielt eben mit Freunden. Ziel ist es, eure Gegner von der Kante zu schupsen oder mit Schwert und/oder Items Herzen abzuziehen. Sieger ist natürlich jener, der die wenigsten Leben und Herzen verloren hat. Dieser Modus ist eine wirkliche Abwechslung und macht auch großen Spaß.

Items und Anzüge

Nach jedem Abenteuer dürft ihr eine Schatztruhe öffnen, die euch Materialen für heldenhafte Anzüge liefert. Diese könnt ihr im Modegeschäft, oder bei der Außenstelle im Schloss nutzen, um euch neue Kleider nähen zu lassen. Diese sehen nicht nur schick aus, sondern bringen meistens noch eine Spezialfähigkeit mit sich. Im Kokiri-Anzug könnt ihr so gleichzeitig drei, statt nur einen Pfeil verschießen. Im Goronenanzug ist das Schwimmen durch heiße Lava kein Problem, der Hammer-Panzer erhöht die Stärke besagtem Items, der Bombenanzug lässt euch eine riesige Bombe werfen, etc.

Die Gegenstände, die ihr für eure Mission benötigt erhaltet ihr immer am Anfang eines Levels und jeder darf sich eines aussuchen. Hat man also einen Favoriten, sollte man schnell sein damit er euch nicht weggeschnappt wird. Egal ob Enterhaken, Bumerang, Bogen, Hammer..., alle bekannten Items aus bekannten Zeldateilen haben es wieder ins Spiel geschafft.

Die grafische Gestaltung ist, wie bei „A Link Between Worlds“ toll und auch die musikalische Untermalung wieder „zeldalike“ großartig. Die Landschaften wurden liebevoll designt und die Gegenden bieten eine idyllische Atmosphäre.

Fazit

The Legend Of Zelda: TriForce Heroes sieht aus wie ein klassisches Zelda, ist es aber nicht. Käufern sollte sich bewusst sein, dass der Titel rein auf Multiplayer ausgerichtet ist und Solisten aufgrund diverser Umständlichkeiten kaum Freude und Spaß am Titel haben werden. In den diversen Kurzabenteuern ist die Balance zwischen den Rätseln, den Items, Arealen und dem Totemfeature sehr gut abgestimmt. Egal ob im Lokalen-Modus, per Download-Spiel oder via Internet benötigt ihr mindestens zwei Mitstreiter um in den Kampf zu ziehen. Etwas mehr Feingefühl bei der Spieler- und Weltenauswahl wäre wünschenswert gewesen. Die In-Game-Kommunikation über diverse Chat-Icons ist zwar nicht „over the top“, aber funktioniert ausgesprochen gut und macht Spaß. TriForce Heroes ist ein gutes Spiel, kann aber mit einem klassichen Zelda nicht mithalten - will es vielleicht auch gar nicht. Einzelspieler sollten sich einen Kauf gut überlegen, aber für Spaß im Multiplayer ist auf alle garantiert.

Grafik
9
Sound
8.5
Multiplayer
9
Gesamt
7

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 10.November.2015 - 19:40 Uhr